40 Jahre Stadtbibliothek

  16.10.2020 Gewerbe

Die Institution im Alten Zeughaus profitiert am stärksten vom grossen Umbau

2,345 Millionen Franken haben die Ortsbürger von Bremgarten in die Liegenschaften Oberer Zoll und Altes Zeughaus investiert. Damit haben sie erneut ihr Engagement zum Erhalt alter Bausubstanz bestätigt.

Das Alte Zeughaus stammt mutmasslich aus dem 17. Jahrhundert (1640/41), der Obere Zoll ist etwas jünger. Allerdings stand im Durchgang südlich des heutigen Schellenhauses einstmals der mächtige Platzturm als Teil der mittelalterlichen Burganlage. An der Fasnacht 1802 stürzte er ein, seine Quader wurden für andere Bauten verwendet, der Wehrturm ausgebeutet, er verschwand. So viel zur Stadtgeschichte. Doch Bremgarten, vor allem seine potente Ortsbürgergemeinde, sorgt für ihre historischen Gebäude. Was sie jetzt mit dem Alten Zeughaus und seiner Verbindung zum Oberen Zoll realisiert hat, verdient Hochachtung.

Die Stadtbibliothek neu erfunden

Am meisten von den Umbauten profitiert hat die Stadtbibliothek in den beiden Obergeschossen des Alten Zeughauses. Allerdings konnten die Benutzer die Bibliothek monatelang nur über eine provisorische Aussentreppe vom Weissenbachrain her erreichen. Sie meisterten das Problem aber ausgezeichnet. Die beiden Bibliotheksleiterinnen Beatrice Wehrli und Beatrice Meier jedenfalls freuen sich über die treuen Kunden. Diese haben die Schwierigkeiten problemlos akzeptiert. Auch während der Coronaübung sei die Besucherfrequenz nicht eingebrochen, freuen sich die beiden.

Jetzt ist die Stadtbibliothek völlig neu gestaltet. Das Allerbeste ist der Lift vom Untergeschoss bis direkt in die Bibliothek, absolut hindernisfrei. Über den Direktzugang ist die Bibliothek sehr froh, denn nun können auch die schweren Bücherpakete hochgebracht werden. Die fürchterlich lange alte steile Treppe war aber wirklich eine Zumutung und für viele Leute unmöglich zu begehen. Mit dem Lift ist nun alles besser.

Die Bremgarter Stadtbibliothek ist jetzt viel heller geworden und grosszügiger, es hat viel mehr Platz. Die neue Heizung ist an den Wärmeverbund Bremgarten angebunden, es gibt dichtere Fenster, ein anständiges Büro, eine farbige Kinderecke, eine kleine Küche, zuunterst im Untergeschoss eine lifterschlossene, rollstuhlgängige WC-Anlage. Für die Mitarbeiterinnen sind die Wege auch viel einfacher geworden.

Deutlich mehr Ausleihungen

Wir verdanken die Statistiken den beiden Beatrice der Bibliotheksleitung. 1980 war der Medienbestand bei 6230, Benutzer gab es 1067, Ausleihen 28 201. Die statischen Zahlen 2019 sind doch etwas gewaltiger, die Entwicklung ist unglaublich, es sind aber auch unzählige neue modernere Medien dazugekommen. Die Stadtbibliothek Bremgarten (2019) sieht so aus: 14 129 Medien, 10 068 eMedien (ebookplus), 1472 aktive Benutzer, 63 690 Ausleihen, 7189 Downloads von eMedien, 56 Veranstaltungen und Klassenführungen durchgeführt.

Das Riesenpensum bewältigen derzeit fünf Frauen: Beatrice Wehrli, Beatrice Meier, Karin Amrein, Jacqueline Schumacher, Ines Ponca.

Nur die Erzählnacht ist abgesagt

Die traditionelle Erzählnacht hätte am 6. November passieren sollen – ist abgesagt. Die «Geschichten mit dem Zauberer Fidibus» für Kinder ab vier Jahren finden aber statt: jeweils Mittwoch, 21. Oktober, 18. November – siehe: bibliothek@bremgarten.ch. Wegen Corona dürfen aber nur die Kinder teilnehmen. Auch der «Bärlitreff» für 2–3-jährige Kinder findet statt (Donnerstag, 29. Oktober und 26. November, 9.30–10.30 Uhr), Maskenpflicht für Erwachsene.
Es gibt in der neuen Stadtbibliothek auch ein paar Gästetreffs: Caritas organisiert einen sehr gut besuchten Deutschtreff. Und da sind zwei Kurse der Volkshochschule Bremgarten: die Schreibwerkstatt mit Fridolin Kurmann und der Lesezirkel mit Heidi Ehrensperger. -rts


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