Allen Grund, stolz zu sein

  30.09.2022 Wohlen

Abschlussapéro von Berufe Wohlen+ im BBZ Freiamt

427 Schüler und Schülerinnen, so viele wie noch nie, nutzten an zwei Tagen die Möglichkeit, Einblicke in ganz verschiedene Berufe zu erhalten. Für alle Beteiligten ist klar: Berufe Wohlen+ ist ein Erfolgsmodell.

Für rund 240 Berufe kann in der Schweiz eine Lehre absolviert werden. Hier die richtige Wahl zu treffen, ist für Jugendliche nicht einfach. Berufe Wohlen+ ermöglicht ihnen, in zwei Tagen bis zu sechs Berufe kennenzulernen. «Und zwar in all ihren Facetten, direkt vor Ort und mit allen Sinnen», wie Organisatorin Ruth Salzmann betont.

70 Betriebe der Region öffneten dafür ihre Türen. Dazu gab es verschiedene Workshops, aus denen die Jugendlichen auswählen konnten. «Es ist ein niederschwelliges Angebot, das allen zur Verfügung steht, egal ob Real-, Sek- oder Bezschüler», machte Salzmann deutlich. Und die Reaktionen aus den Betrieben wie auch von den Jugendlichen seien vorwiegend positiv. «Die Firmen stellen ihre Betriebe mit viel Leidenschaft und Begeisterung vor, das wird immer wieder spürbar», so Salzmann.

Auch Grossrätin Colette Basler stellt den Betrieben ein gutes Zeugnis aus. «Wir können stolz sein auf unser Berufsbildungssystem», machte sie deutlich. Damit die Berufswahl gelinge, müssten alle an einem Strick ziehen, von den Eltern über die Schule bis zum Gewerbe. Gerade in der heutigen Zeit, in der es überall an Fachkräften mangelt, sei man auf eine gute Ausbildung von jungen Menschen angewiesen.

Wichtiges Engagement

«Ihr bietet ihnen eine Chance und glaubt an sie und an die Zukunft», so das Lob der Bildungspolitikerin. Als ehemalige Lehrerin weiss sie, wie wichtig für die Schule gute Anschlusslösungen sind. «Dabei reicht es nicht, nur über Berufe zu lesen. Man muss sie erleben. Sie machen das mit Ihrem Engagement möglich», dankte Basler den Betrieben.

Iso Kalchofner, Gesamtschulleiter in Villmergen, machte einen Vergleich zur Berufswahl in früheren Zeiten. Damals gab es einfach das Fach Berufskunde und wurden die verschiedenen Angebote in einem Buch behandelt. Oft war es dabei ein Zufall, für welche Ausbildung man sich am Schluss entschied. Heute sei dies zum Glück ganz anders. «Es braucht dafür Firmen, die ihre Türen öffnen, und Personen, die Brücken schlagen zwischen der Schule und dem Gewerbe. Beides haben wir zum Glück hier in der Region», stellte er fest. Damit könne man dem Zufall einen Riegel schieben.

Beim Lernen nicht nur auf gedruckte Texte setzen

Die Schule sei sich der Wichtigkeit der Berufswahl bewusst, hielt Kalchofner fest. Daran zweifelt niemand. Trotzdem hat Nina Zuffelato einen Wunsch an diese. Die Bremgarterin, die als Beraterin und Coach tätig ist, wies die Anwesenden darauf hin, dass es ganz verschiedene Lerntypen gebe. «Das Hirn kann Bilder 60 000mal schneller verarbeiten als Wörter», erklärte sie. Trotzdem setze die Schule noch zu sehr auf das geschriebene Wort. Lernen könne man aber auch übers Hören, über Videos oder über Bewegung. Sie animierte die Lehrer und Lehrerinnen, mehr mit Visualisierungen und anderen Lehrmethoden zu arbeiten. «Nicht für jeden ist das Schreiben von Zusammenfassungen die beste Methode», meint sie zum Schluss. --chh


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