Klares Votum der Bevölkerung

  27.09.2022 Beinwil/Freiamt

Stefan Zemp wird der neue Gemeindeammann von Beinwil

Die Beinwiler Stimmberechtigten haben sich entschieden. Deutlich fiel die Wahl zum neuen Ammann mit 456 Stimmen auf Stefan Zemp. Seine Gegnerin Vizeammann Franziska Stenico erhielt 90 Stimmen.

Sabrina Salm

Neu in den Gemeinderat gewählt, schaffte Stefan Zemp auch gleich den Sprung für das Amt des Gemeindeammanns. «Das freut mich sehr», sagt der Frischgewählte.

Die Stimmbeteiligung war mit 69,3 Prozent sehr hoch. Von den 861 Stimmberechtigten Beinwiler gaben 596 ihre Wahlzettel korrekt ab. Zur Wahl als Gemeinderat erhielt Stefan Zemp 483 Stimmen. Seine Mitstreiter Michael Feldmann 48 und Jan Suter 38 Stimmen. Ebenfalls ein deutliches Resultat gab es zur Wahl als Gemeindeammann. Er siegt mit 366 mehr Stimmen vor Franziska Stenico. «Dieses überwältigende Wahlresultat hilft mir, die anstehenden Aufgaben mit viel Engagement und Zuversicht anzugehen», so Zemp.

Für die Mehrheit der Beinwiler ist Stefan Zemp der richtige Mann auf dem richtigen Sessel. Der 58-jährige Betriebsökonom war bereits von 2010 bis 2013 Gemeinderat in Beinwil. Die Einwohner haben ihn damals während seiner Amtszeit als sehr engagierten, gradlinigen und entscheidungsfreudigen Menschen kennengelernt, wie er bereits im Vorfeld gesagt hat. Genau diese Stärken möchte er auch jetzt wieder zeigen. «Es ist ein grosser Vertrauensbeweis.» Eine Bestätigung, wofür er und das Komitee «Engagierte Beueler» einstehen. «Schön, dass die Beuelerinnen und Beueler meine Voraussetzungen und Fähigkeiten für das Ammannsamt erkannt haben.» Gratulationen erhielt er auch von seiner Kontrahentin Franziska Stenico. Ob nun der «Knatsch» in Beinwil vorbei ist oder in eine nächste Runde geht, wird die Zukunft zeigen. Die meisten hoffen wohl Ersteres. Und geht es nach dem Komitee «Engagierte Beueler» sowie der Mehrheit der Beinwiler, dann wird die Gemeinde mit Stefan Zemp an der Spitze wieder zur Ruhe finden. Die Organisation und Aufgabenerfüllung der Gemeindebehörde können optimiert werden.


Deutliche Entscheidung überrascht

In Beinwil wurde Stefan Zemp deutlich mit 456 Stimmen in den Gemeinderat und als Ammann gewählt

Bei einer Wahlbeteiligung von 69,3 Prozent ist das Resultat klar. Stefan Zemp wird ab dem 1.Januar der neue Gemeindeammann von Beinwil. Er hat sich mit 366 Stimmen mehr als seine Kontrahentin Franziska Stenico durchgesetzt.

Sabrina Salm / Susanne Schild

Gespannt wartete die Beinwiler Bevölkerung, und wahrscheinlich die Region, am Sonntag auf die Wahlergebnisse. Hinter dem Dorf liegen Wochen voller emotionaler Diskussionen und Anschuldigungen. Eine Unruhe hat sich zwischen den Beuelerinnen und Beuelern breitgemacht. Die beiden Wahlkomitees «Wahlkomitee Beinwil» und das Komitee «Engagierte Beueler» haben für ihre Kandidaten mobilisiert. Wer wird in Zukunft die Gemeinde als Ammann anführen und repräsentieren? Dann das deutliche Resultat: Stefan Zemp wurde mit 456 Stimmen vor Franziska Stenico (90 Stimmen) gewählt. Dass sich die Beinwiler bereits nach dem ersten Wahlgang entschieden haben, überrascht bei diesem Wahlkampf ein wenig. Doch überraschender sind die so deutlichen Resultate.

Viele Herausforderungen warten

Stefan Zemp sieht das Wahlergebnis als eine «wunderbare Bestätigung» für sein Einstehen und dasjenige des Komitees «Engagierte Beueler». «Dank der hohen Wahlbeteiligung könnte das Ergebnis nicht besser sein», sagt Stefan Zemp. Es sei «extrem schön», dass man so das Mandat aus dem breiten Volk bekäme. Er gibt zu, dass er sich Chancen auf seinen Sieg ausgerechnet hat. «Ich habe mich ja nicht aus Eigeninitiative aufstellen lassen, sondern meine Kandidatur kam aus einer Bürgerbewegung», erklärt Zemp. Seit der Demission vom amtierenden Gemeindeammann Albert Betschart sei in der Beinwiler Bevölkerung eine Unzufriedenheit festzustellen gewesen. «Das hat die Einwohnerinnen und Einwohner beschäftigt.» Auch der Wirbel um das Wahlkomitee kam den Beuelern suspekt vor und sei von ihnen nicht goutiert worden. «Die Beueler haben sich eine neue Führung und Kompetenz gewünscht.» Und sie bei Stefan Zemp gesehen.

Viele Herausforderungen warten nun auf die Gemeinde und insbesondere auf ihn als neuen Ammann. Doch er gehe mit Zuversicht daran. «Ich bin mir sicher, dass ich von meinem Vorgänger Albert Betschart eine gute Amtseinführung erhalten werde, das hilft.» Ausserdem kenne er die Aufgaben. Als ehemaliger Gemeinderat (von 2010 bis 2013) könne er die Arbeit gut einschätzen. Sicher werde er schnell anfangen mit den Vorarbeiten, damit er gut vorbereitet am 1.Januar starten kann.

Mit deutlicher Mehrheit in den Gemeinderat gewählt

Während des Wahlprozesses ist eine gewisse Unruhe aufgekommen. Wie seine neuen Gemeinderatskollegen reagieren, wisse er nicht. «Ich hoffe, wir können jetzt nach vorn schauen und es kehrt Ruhe ein.» Ob weitere Diskussionen und Unruhen folgen, sei nicht klar. «Es war ein klares Votum der Bevölkerung.» Es sei abzuwarten, ob die Gegner den Entscheid akzeptieren können und die neue Konstellation funktioniert. Der 58-Jährige zeigt sich jedenfalls optimistisch.

Bevor Stefan Zemp zum neuen Ammann gewählt werden konnte, musste er noch die Wahl in den Gemeinderat schaffen. Auch hier setzte sich Zemp gegen Jan Suter und Michael Feldmann mit 483 Stimmen klar durch. Feldmann konnte 48, Suter 38 Stimmen für sich verzeichnen.

«Natürlich habe ich mir Chancen ausgerechnet, ansonsten wäre ich ja nicht angetreten», sagt Michael Feldmann nach der Wahl. Das Wahlergebnis habe ihn schon etwas überrascht. «Aber wir haben eine hohe Wahlbeteiligung erreicht und das freut mich wahnsinnig. Die Bevölkerung hat sich klar positioniert und das ist gut so», sagt Feldmann. «Ich gratuliere Stefan Zemp zu diesem grandiosen Resultat und wünsche ihm viel Erfolg in seinem neuen Amt.» Für die Gemeinde wünscht sich Feldmann, dass zukünftig gemeinsam Lösungen gesucht und gefunden werden können. Denn nur so sei es möglich, etwas zu verändern. «Direkte Kommunikation ist die Antwort auf alle Fragen.» Jan Suter wollte sich zum Wahlergebnis nicht äussern.

Das Leben geht weiter

Vizeammann Franziska Stenico zeigt sich am Tag nach den Wahlen als faire Verliererin. «Mir geht es sehr gut», sagt sie. Sie habe ihr Ziel erreicht. «Mein persönliches Ziel war es, mehrere Kandidaten aufzustellen, damit das Volk eine Wahl hat», so Stenico. «Ich war ein würdiger und sachlicher Gegner.» Das Volk habe bestimmt und sie könne gut damit leben. Die hohe Wahlbeteiligung bezeichnet sie als «sensationell». «Ich bin stolz auf die Stimmberechtigten, dass so viele an die Urne gegangen sind.» Stolz sei sie auch, dass sie den Mut hatte anzutreten. «Ich durfte viel lernen dabei, viele Erfahrungen sammeln und kann nun einiges anders betrachten.» Persönlich brachte sie ihrem Kontrahenten Blumen und Gratulationen vorbei. Sie hofft nun, dass ein Strich unter das Ganze gemacht wird und der Gemeinderat seiner Arbeit nachgehen kann. «Was die Zukunft bringt, werden wir noch sehen. Lassen wir uns überraschen.»


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