Die Menschen im Mittelpunkt

  30.08.2022 Wohlen

Lokale und kantonale Politiker eröffneten offiziell den Bushof

Seit einem Jahr in Betrieb, hat er sich bewährt: Der Wohler Bushof ist die wichtigste Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs in der Region. Für Regierungsrat Stephan Attiger ist der Bau ein Vorzeigeprojekt für die Verkehrszukunft des Aargaus.

Celeste Blanc

Der neue Bushof in Wohlen ist ein Generationenprojekt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Ganze 10 Jahre hat es von der ersten Konzeption unter Alt-Gemeindeammann Walter Dubler bis zu seiner Realisierung unter Arsène Perroud gedauert. «Solche grossen Projekte führen uns vor Augen, wie lange die politischen Prozesse dauern können», meint Perroud vor den rund 100 Gästen an diesem Abend. Gleichzeitig zeige es aber auch, dass es sich lohnt, an wichtigen Projekten dranzubleiben.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit fand die offizielle Einweihung im Beisein der Gemeinderäte der Gemeinden, die am Busliniennetz nach Wohlen liegen, kantonalen Politikern, in die Realisierung involvierten Personen sowie weiteren geladenen Gästen statt.

Erfolg hängt von Befriedigung der Bedürfnisse ab

«Ein Bahnhof verbindet – mit Menschen, Kulturen, Generationen, Gemeinden und der ganzen Welt», so Perroud weiter. Dabei nehme der Wohler Bahnhof als Hauptverkehrsdrehscheibe in der Region eine wichtige Rolle ein. Das war auch die Meinung von Regierungsrat und Verkehrsminister Stephan Attiger. Nicht nur in der Region, sondern landesweit brauche es künftig vermehrt Drehscheiben, um das zunehmende Verkehrsauf kommen auffangen zu können. Damit diese erfolgreich sind, müsse man solche Knotenpunkte unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bevölkerung bauen. «Bahnhöfe baut man nie für den Zug oder den Bus, sondern immer für die Menschen. Sie stehen im Mittelpunkt», so Attiger. Das richtige Abfangen der Bedürfnisse sei dabei die grosse Herausforderung. Gemäss dem Regierungsrat ist dies in Wohlen sehr gut gelungen. «Das Areal ist übersichtlich, es gibt kurze Wege. Verschiedene Verkehrsträger wie Velo, Auto und Zug können je nach individuellem Bedürfnis gut miteinander kombiniert werden», lobt der Regierungsrat.

Insgesamt gebe es im Kanton noch 15 bis 20 Verkehrsdrehscheiben, die den Anforderungen der heutigen Zeit angepasst werden müssen. «Zwar unter Blickpunkt der jeweiligen Bedürfnisse des Standorts, dient der Wohler Bushof künftig als gutes Beispiel und Vorzeigeprojekt.»

Ver- und Entflechtung als Grundkonzept

Stichworte dieses Abends waren die «Verf lechtung» und «Verbindung», die sich auch in der Architektur des Areals zeigten. «Ausgangslage war einerseits das Verflechten, andererseits das Entflechten», erklärt Architektin Annigna Guyan. Mit klar strukturiertem Areal und der zusätzlich geschaffenen Unterführung verteilen sich die Pendlerströme, die jeweils zu Spitzenzeiten 1000 Personen fassen, besser. Das Dach hingegen symbolisiert das «Verflechten» und ist angelehnt an die Wohler Strohindustrie. Inspiriert wurde die Architektur von einem Strohgeflecht.

Zu den geladenen Gästen zählte auch Wortakrobat und -künstler Simon Libsig, dessen Auftritt im Zeichen der «Verbindung» stand. Mit seiner Geschichte über das Brückenbauen fand er eine passende Anekdote. «Brücken sind individuell gebaut und verbinden», erklärt er, wobei er über ein Treffen von Grossvater und seinem Enkel spricht. Der Enkel muss diesen beim gemeinsamen Spaziergang stützen. Wie es die Brücken tun, so sollten auch die Menschen agieren. «Es braucht ‹Brückenbauer›, die die Welt berühren und sie prägen.» Und die Moral von der Geschichte: «Brücken sind wichtig – aber manchmal braucht es auch einfach einen Lift.»

Gelungenes Wochenende

Nach der offiziellen Einweihungsfeier folgten zwei Tage Festlichkeit auf dem Bushofgelände. Wo normalerweise Hektik herrscht, ging es an diesem Wochenende gemütlich zu und her. Das vielfältige Programm bot nebst Festbeizli, Führungen durch das Areal und Kinderprogramm den zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besuchern eine erlesene Musikauswahl. Nebst bekannten Acts wie dem Rapper Knackeboul und der French-Pop-Band Carrousel sorgten auch Musikerinnen und Musiker aus der Region, etwa die in der Jazzwelt bekannte Sarah Chaksad mit ihrem Quartett oder die Indie-Pop-Rock-Band «r.u.ok», für gediegene Stunden. Arsène Perroud blickt auf ein gelungenes Wochenende zurück: «Das Bushoffest mit seinem vielfältigen Programm widerspiegelte schön die Diversität von Menschen, die täglich den Bahnhof passieren.»


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