Geld langfristig investiert

  23.08.2022 Beinwil/Freiamt

Tag der offenen Türe im Werkhof und Feuerwehrmagazin in Beinwil

Endlich konnte das neue Feuerwehr- und Werkhoflokal im Weiler Wiggwil der Öffentlichkeit präsentiert werden. Beide sind bereits ein knappes Jahr in Betrieb und haben sich bewährt.

Susanne Schild

«Bereits vor elf Jahren wollte die Gemeinde Beinwil ein neues Feuerwehr- und Werkhoflokal bauen. Damals war der finanzielle Brocken einfach zu gross und das Projekt musste zugunsten des Schulhausanbaus verschoben werden», erinnert sich Gemeindeammann Albert Betschart zurück. Umso grösser sei jetzt die Freude, die zwei neuen Gebäude der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Bereits vor einem Jahr konnte der Neubau bezogen werden. Der Beinwiler Gemeindeammann ist zufrieden mit dem Ergebnis des langersehnten Bauprojektes. «Es ist eine Lösung für die nächsten vierzig Jahre. Finanziell mit 2,9 Millionen Franken zwar ein grosser Brocken für die Gemeinde, aber das Geld wurde hier in etwas investiert, das langfristig benötigt wird», sagt er.

Am 25. November 2018 stimmte die Einwohnergemeinde dem Kredit zu. Wie teuer das Projekt tatsächlich gekommen sei, sei noch nicht zu 100 Prozent bekannt, da noch letzte Abrechnungen gemacht werden müssen, so Betschart. «Aber bis jetzt sieht es so aus, als wären wir ziemlich genau im bewilligten Kredit von 2,9 Millionen drin.» Darin seien neben den Baukosten auch der Erwerb des Grundstückes, Investitionen in die Umgebungsarbeiten sowie Nebenkosten enthalten.

Christian Wenger, Baukommissionspräsident, gab einen kurzen Einblick, wie es zu dem Bau gekommen ist. Bereits vor zwanzig Jahren bemängelte die Gebäudeversicherung, dass das alte «Spritzenhäuschen» nicht mehr dem Standard entspreche. Auch der Werkhof war ein Sorgenkind und das Schulhaus platzte aus allen Nähten. «Zuerst haben wir versucht, die Probleme auf einmal zu lösen. Der Parkplatz vor dem Schulhaus wäre dafür die optimale Lösung gewesen. Doch finanziell sei das nicht stemmbar gewesen. Deshalb wurde das Projekt Feuerwehr und Werkhof verschoben.» 2017 wurde das Projekt dann neu ausgeschrieben, und man entschied sich für den Standort nahe dem Weiler Wiggwil.

Ein funktionaler Zweckbau

Am 29. September 2020 erfolgte der Spatenstich, und ein knappes Jahr später konnte eingezogen werden. Alles habe reibungslos funktioniert, fasst Wenger die Bauphase zusammen. Die Zusammenarbeit mit den Handwerkern aus der Region habe sich als sehr wertvoll erwiesen. «So konnten wir sehr lösungsorientiert arbeiten. Sogar so lösungsorientiert, dass der Architekt des Öfteren gemeint hatte, die Baustelle ist für ihn fast wie Ferien.»

«Das erste Fahrzeug, das in das neue Gebäude einzog, war die 86-jährige Feuerwehrspritze», erinnert sich Betschart zurück. Das aus dem Jahr 1936 stammende Gefährt wurde von Daniel Bucher, Armin Rogger und André Weber liebevoll restauriert und hat jetzt einen Ehrenplatz im neuen Feuerwehrmagazin. «Es ist ein funktionaler Zweckbau entstanden, der verschiedenen Bedürfnissen gerecht werden soll», sagt Daniel Ott, zuständiger Architekt der baderpartner AG. Hinter der Einstellhalle für die Löschfahrzeuge befinden sich eine grosse Garderobe sowie sanitäre Anlagen mit Herren- und Damentoiletten und einer Dusche, alles rollstuhlgängig. Es gibt zudem ein Büro für die Verantwortlichen und zuoberst einen grossen Theoriesaal samt Küche.

Synergien nutzen

Feuerwehrkommandant Reto Küng ist ebenfalls zufrieden mit den neuen Räumlichkeiten. «Das alles war nicht auf unserer Wunschliste, sondern von der Gebäudeversicherung so vorgeschrieben. Das neue Lokal war nicht nur platztechnisch zwingend notwendig.»

«Jetzt entsprechen alle Räume den Vorgaben der Gebäudeversicherung. Diese werden der Grösse der Gemeinde entsprechend festgelegt», ergänzt Stephan Bucher, Leiter Werkdienst von Beinwil. Auch er ist sehr zufrieden mit dem, was entstanden ist. «Wir können die Synergien mit der Feuerwehr jetzt optimal nutzen, beispielsweise mit den gemeinsamen Sanitäranlagen.» Es sei kein Vergleich zu vorher, so Bucher weiter.

Auch Reto Küng betont, dass man im neuen Feuerwehrmagazin ganz anders arbeiten könne. «Auch die Küche im Feuerwehr-Rot passt perfekt.»


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