Birmenstorf konnte nachdoppeln

  17.08.2022 Wohlen

Prämierung der Aargauer Ortsbürgerweine im Schlössli unter fachkundiger Anleitung

Bereits zum 4.Mal führte der Aargauer Ortsbürgerverband eine Prämierung der besten Weine durch. Acht Weine starteten ins Rennen. Eine neunköpfige Jury erkor, zum zweiten Mal in Folge, Wein der Ortsbürger von Birmenstorf zum Sieger.

Monica Rast

Auch wenn zur Begrüssung mit weissem Wein angestossen wurde, ging es an diesem Abend um den besten Ortsbürgerwein der Rebsorte Pinot noir / Blauburgunder der Jahrgänge 2019 bis 2021 im Kanton Aargau.

Im Wohler Schlössli wurden die acht eingereichten Ortsbürgerweine von neun Jurymitgliedern verköstigt. Die Jury setzte sich wie folgt aus Persönlichkeiten aus Politik, Gastro und Vorstand des Aargauer Ortsbürgerverbandes zusammen: Gastro-Aargau-Präsident Bruno Lustenberger, Roland Michel von Aargauer Weine, Geschäftsführer Aargauer Weine und Grossrat Pascal Furer, Weinakademikerin Lidwina Weh aus Wohlen, Grossratspräsidentin Elisabeth Burgener und Regierungsrat Dieter Egli. Zudem aus dem Vorstand des Aargauer Ortsbürgerverbandes Gertrud Müller, Ueli Widmer und Ruedi Donat, der die Prämierung organisierte. Somit gut durchmischt mit Spezialisten, Weinkennern und Geniessern.

Sehen, riechen, schmecken

Urs Gasser, Winzer aus Ueken und Mitglied des Branchenverbandes Aargauer Weine, führte die gut gelaunte Jury an ihre nicht ganz einfache Aufgabe heran. Auge, Nase und Gaumen hiess die Reihenfolge, um den Wein zu verköstigen. Im ersten Durchgang wurden die ersten drei Weine verdeckt ausgeschenkt. In aller Ruhe wurde das Glas gegen das Licht gehalten, man liess den Wein im Glas schwenken, nahm eine Nase voll, bevor man sich mit Bedacht den ersten Schluck genehmigte. «Lasst den Wein von der Zungenspitze langsam in den Gaumen gleiten», leitete Gasser die Jury an. An der Zungenspitze schmeckt man die Süsse, dann folgt das Salzige und im Gaumen hinten spürt man die Gärung. «Unter 15 Punkten ist ein Wein nicht trinkbar», gab er als Orientierungshilfe zur Punkteverteilung an. Verteilt wurden die Punkte auf Bukett (wie riecht er), Körper, Harmonie und Nachhaltigkeit (wie empfindet man den Wein im Mund und die Reintönigkeit, hat er «Zapfen»). Erstaunlich waren dabei die grossen Unterschiede bei der Vergabe der Punkte. Dies zeigte auf, wie verschieden die Geschmäcker sind. Während die Fachpersonen sogar mit Viertelnoten jede Nuance wahrnahmen, nahmen es die anderen nicht so genau. Der Wein mit den meisten Punkten pro Runde kam anschliessend in den Final.

Drei Weine in der Endrunde

«Dieser schmeckt mir am besten, dem gebe ich zwanzig Punkte», teilte Grossratspräsidentin Elisabeth Burgener Urs Gasser mit, der sich die jeweilige Punktzahl notierte. Ganz daneben lag sie nicht, auch die anderen bewerteten diesen Roten mit hoher Punktvergabe. Somit kam er mit den jeweiligen Weinen aus der Vorrunde in die Endrunde.

So wurden drei sehr gute Weine erneut der Jury ausgeschenkt. Hier wurde es dann schon schwieriger, den Sieger zu benennen. Man nahm sich mehr Zeit und liess den Wein länger im Mund kreisen, um ja alle vorhandenen Abstufungen zu bemerken. Am Schluss stand der Pinot noir Barrique der Birmenstorfer Ortsbürger mit gutem Abstand als Sieger da. Somit ging erneut der Sieg des besten Weines, nach 2021, nach Birmenstorf. Grossratspräsidentin Elisabeth Burgener freute sich über ihren guten Geschmack, schliesslich gab sie genau diesem Wein ihre 20 Punkte. Auch für Ruedi Donat war es unter den acht Weinen sein persönlicher Favorit. Dem Weinliebhaber mundete der Birmenstorfer Pinot noir: «Es ist ein lieblicher Wein mit wenig Gerbstoffen.»

Auch wenn es nur einen Sieger geben kann, die Weine der Ortsbürger dürfen sich sehen lassen und stehen den grossen Namen in nichts nach. So sorgte das Thema Wein sicherlich auch beim gemütlichen Beisammensein noch für einigen Gesprächsstoff und die Lese für die nächsten Weine steht auch schon bald an.


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