Mit dem Olma-Wagen in den Jura

  09.08.2022 Wohlen

Eine Delegation aus Wohlen nimmt am Marché-Concours in Saignelégier teil

Der Aargau ist dieses Jahr Gast am Marché-Concours. Das grosse Volksfest im Zeichen der Freiberger-Pferde feiert dieses Jahr seinen 125. Geburtstag. Am Umzug vom kommenden Sonntag ist auch ein Wagen aus Wohlen dabei. Göttis, der Trachtenverein, die Gebrüder Meier, die Risa und Claudia Nick machen es möglich.

Chregi Hansen

Das grösste Pferdefest der Schweiz mit dem Ehrengast Aargau findet vom 12. bis 14. August im jurassischen Saignelégier statt. In diesem Jahr ist die Freude besonders gross, feiert der Traditionsanlass doch seinen 125. Geburtstag.

Der Marché-Concours national de chevaux, so der offizielle Name, wurde zum ersten Mal 1897 vom Bauernverband der Freiberge organisiert. Bei diesem ersten Anlass handelte es sich in erster Linie um eine landwirtschaftliche Ausstellung für Pferde und auch Rinder. Heute ist der Marché-Concours eine jährlich stattfindende Schau für Freiberger-Pferde mit einem Pferderennen und einem Pferdemarkt in Saignelégier. Pro Jahr besuchen rund 50 000 Besucher den Event. Die Veranstaltung ist die zentrale Bühne der Freiberger-Pferdezucht,, die zu den lebendigen Traditionen der Schweiz gehört.

Das Typische des Aargaus zeigen

In diesem Jahr ist der Aargau nach 1989 erneut als Gastkanton dabei. Der Aargau schaut als viertgrösster Pferdehalterkanton der Schweiz auf eine lange Tradition in der Pferdezucht und Reiterei zurück. Entsprechend will man sich präsentieren. «Das Publikum darf sich auf ein grossartiges Jubiläumsvolksfest freuen und auf ein besonderes Spektakel unter dem Motto ‹Argovie typique – typisch Aargau›», sagt dazu Regierungsrat Markus Dieth. Seit gestern ist ein Pferdetreck mit 30 Pferden und 35 Reiterinnen und Reitern unterwegs von Aarau nach Saignelégier. Am Fest selber zeigt das Aargauer Gastkantonszelt mit Spielen und Informationen, was wirklich typisch Aargau ist. Dazu kommen am Wochenende Pferdevorführungen und ein Galakonzert.

Höhepunkt ist aber der folkloristische Umzug am Sonntag, an dem der Aargau mit 22 Sujets rund die Hälfte des gesamten Umzugs stellt und der auch im welschen Fernsehen übertragen wird. Mit dabei ist ein Wagen aus Wohlen. Einigen wird er bekannt vorkommen – es ist mehr oder weniger der gleiche, der schon 2015 an der Olma zum Einsatz kam. Und es sind die gleichen Akteure, welche mit an Bord sind: Göttis, der Trachtenverein, die Gebrüder Meier, die Risa und Claudia Nick, die als Koordinatorin mithilft und auch mit in den Jura reist.

Olma war tolle Erfahrung

Die Initiative zu diesem Auftritt kam von der Göttigesellschaft. «Nach dem Auftritt an der Olma wurden wir erneut angefragt, ob wir bereit wären, dieses Mal am Marché-Concours aufzutreten. Da das Erlebnis Olma für alle eine tolle Erfahrung war, entschieden wir uns rasch, auch im Jura dabei zu sein», berichtet Präsident Fabian Bruggisser. «Für uns ist es natürlich eine Riesenehre, die Geschichte und die Kultur von Wohlen und Umgebung zu repräsentieren», fügt er an.

Zum Einsatz kommt erneut der Wagen mit dem Eiffelturm, dem übergrossen Strohhut und dem Hutatelier der Firma Risa. An den Seitenwänden prangen alte Bilder aus der Blütezeit der Strohindustrie. Dabei können die Göttis auf die gleiche Mithilfe zählen wie in St. Gallen. So auf eine Delegation des Trachtenvereins sowie der Firma Risa selber. Den Grossteil der Delegation stellen aber die Göttis. Mit dabei sind auch wieder die Gebrüder Hansruedi, Max und Kurt Meier vom gleichnamigen Transportunternehmen. Sie stellen die für den Umzug notwendigen Pferde und sind auch dafür besorgt, dass Tiere und Wagen rechtzeitig im Jura sind.

Claudia Nick stellte Kontakt her

Der Wagen wird bereits am Samstag mit einem Lastwagen transportiert, die Pferde später mit einem Anhänger. Die Umzugsteilnehmer selber reisen ebenfalls am Sonntag mit einem Car nach Saignelégier. «Wir werden einen schönen Tag mit einem tollen Fest geniessen und am Abend mit vielen schönen Erinnerungen nach Wohlen zurückkehren», ist Präsident Bruggisser heute schon überzeugt. Auch Claudia Nick freut sich auf den Umzug. Sie war beim Olma-Auftritt federführend und ist auch diesmal wieder gerne mit dabei, auch wenn es kein offizieller Auftritt der Gemeinde ist. «Der Kanton hat angefragt nach möglichen Vertretern. Da habe ich den Kontakt zu den Göttis hergestellt», erklärt sie. Schnell war klar, dass man wieder mit dem gleichen Wagen auftreten will. «Denn der kam an der Olma sehr gut an», weiss Nick zu berichten.

Weitere Freiämter dabei

Mit der Startnummer 12 ist die Göttigesellschaft Wohlen aufgeführt. 1805 gegründet, ist sie die älteste Fasnachtsgesellschaft von Wohlen und damit sicherlich ein würdiger Vertreter. Vor ihr marschiert die Reitermusik Gunzwil, nach ihr folgt der Wagen der Aargauer Landwirtschaft. Weitere Vertreter aus der Region sind die Meitlisonntag vereinigungen aus Fahrwangen und Meisterschwanden (Startnummer 8) sowie die Sportpferdezuchtgenossenschaft Bremgarten (Nummer 20). Andere Teilnehmer sind beispielsweise der bekannte Sechsspänner der Brauerei Feldschlösschen oder auch das Schweizer Kavallerieschwadron 1972. Angeführt wird die Aargauer Politdelegation durch Grossratspräsidentin Elisabeth Burgener und Landammann Alex Hürzeler.

Hoffen auf viele Aargauer Besucher

Gérard Queloz, Präsident des Marché-Concours, freut sich auf den Aargauer Auftritt. «Seit 1979 laden wir jedes Jahr einen Kanton oder eine benachbarte französische Region als Ehrengast ein. Der Auftritt des Kantons Aargau macht die Jubiläumsausgabe dieses grossen Freiberger-Fests zu einem ganz besonderen Anlass», ist er überzeugt. Der Aargauer Auftritt wird zu weiten Teilen durch Beiträge des Swisslosfonds finanziert. «Wir sind bereit und können es kaum erwarten, dieses Jahr mit Pferd und Wagen anzureisen. Und es würde mich freuen, wenn an diesen besonderen Anlass viele Aargauerinnen und Aargauer anreisen, um mit uns dieses Pferdefest zu feiern», sagt Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth.


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