Kaiserwetter beim Jubiläum

  03.08.2022 Bünzen

Feuerwehrverein Bünzen feierte seine Handdruckspritze

Wenn das kein Anlass zum Anstossen war. Zum Jubiläum kam die alte Handdruckspritze zurück in ihre Heimatgemeinde und darf nun ihr hohes Alter feiern. Der Feuerwehrverein Bünzen, unterstützt vom Frauenverein Bünzen, ehrt dies bei der Einstimmung zum Nationalfeiertag.

Monica Rast

Es war der Tag vor dem Nationalfeiertag, den sich der Feuerwehrverein Bünzen aussuchte, um den 200. Geburtstag der Handdruckspritze zu feiern. Mit einem Festakt und Spielen wurde der Ehrentag gebührend gefeiert. «Wir wollen uns selber verwöhnen und den Tag miteinander geniessen», meinte OK-Präsident Alfred Strebel bei seiner Begrüssung. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Musikgesellschaft Bünzen unter der Leitung von Markus Steimen, der Flavio Killer ferienhalber vertrat.

Einstimmung und Geburtstag

Eigentlich ist es Tradition, dass der Frauenverein Bünzen die Einstimmung zum Nationalfeiertag organisiert. Der Feuerwehrverein durfte anlässlich des Jubiläums der Handdruckspritze vom Anlass profitieren. Und so wurde am Sonntag gleich zweimal gefeiert. Strebel wählte eine etwas andere Form, um die Geschichte der 1822 erbauten Handdruckspritze zu erzählen. Er erzählte den Lebenslauf aus der Sicht der Spritze. «Es war ein Krampf», meinte er über den Einsatz am 21. August 1889, als die Klosterkirche in Muri brannte. Durch diese Erzählform bekam die Geschichte etwas Persönliches und man bemerkte die Liebe zu dieser alten und ehrwürdigen Gerätschaft auf der auf einem Schild geschrieben steht: Der löblichen Gemeinde Bünzen. Anlässlich der Feier segnete Kaplan Julius Dsouza anschliessend die Bünzer Schöpfspritze (1822) und die Handdruckspritze Waldhäusern (1899). Auch aus dem Gemeinderat kamen, anlässlich des hohen Alters, Grussworte an den Verein. «Mit nur 30 Mitgliedern leistet ihr grosse Arbeit», meinte Gemeindeammann Marcel Riesen bei seiner Rede. Durch die Teilnahme am Handdruckspritzen-Wettkampf und mit guten Platzierungen trug der Verein dazu bei, dass die kleine Gemeinde Bünzen in der ganzen Schweiz bekannt wurde. «Der Gemeinderat gratuliert euch zu den immer besseren Platzierungen», meinte Riesen zu der engagierten und motivierten Truppe, die Bünzen an den Wettkämpfen vertritt.

Ältestes Mitglied – jüngster Verein

Besonders den sorgfältigen Umgang mit den geschichtsträchtigen und alten Gerätschaften lobt der Gemeindeammann. «Der Feuerwehrverein ist der jüngste Verein, aber er hat das älteste Mitglied», meinte er schmunzelnd. Zu Ehren der Jubilarin und des kommenden Nationalfeiertags wurde die Nationalhymne angestimmt. Damit auch jeder mitsingen konnte, wurde bei Ankunft auf dem Schulhof der Text verteilt. Begleitet wurden die Sänger abermals von der Musikgesellschaft. Bei der Verdankung meinte Strebel: «Vereine bilden die Kultur im Dorf und wenn man Kultur hat, lebt das Dorf.» In diesem Sinne organisierte der Feuerwehrverein auch die Dorfolympiade, bei der sich neun Teams angemeldet hatten. «Nach dem langen Abschotten und Im-Haus-Bleiben soll die Olympiade die Einwohner motivieren, wieder nach draussen zu gehen», erklärte er die sportliche Betätigung. Vor allem Spass sollte sie machen und zu einem unvergesslichen Fest beitragen. Nicht die sportliche Leistung war gefragt, eher Geschicklichkeit und «das Glück des Tüchtigen», meinte Strebel lachend.

So gab er das Mikrofon ab und freute sich auf die interessanten Gespräche, die sich grösstenteils um die Jubilarin drehten. Dank dem «Kaiserwetter», wie Strebel es nannte, genossen die Anwesenden das gemütliche Beisammensein in der Festwirtschaft. Die Teams versuchten inzwischen, Punkte im Stiefelwerfen, Ballparcours, Kleiderbügelwerfen, Feuerwehrball, Harassen-Wettlauf und Feuerwehrautoparcours zu sammeln. Ein wenig Ehrgeiz war sichtbar, doch der Spass hatte definitiv Vorrang.


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