Nach drei Jahren Pause fand das 21. Schützi-Open-Air statt

Am 22. und 23. Juli fand das traditionelle Schützi-Open-Air in der Schulanlage in Fahrwangen statt. Neben fetziger Rockmusik wurden den Musikfans auch lässige Countrymusik, schottische Klänge und spritziger Party-Groove in sommerlichen Ambiente geboten.

The Sweet, Boney M. und sogar Heintje lächelten den Besuchern von übergrossen Plattencovern über der langen Theke entgegen. Aber nein, man befand sich nicht auf einer 70er-Party, sondern auf dem Schützi-Open-Air in Fahrwangen. Ausser Heintje waren die beiden Bands schon hier, aber auch andere grosse Stars wie Suzi Quatro, Bonnie Tyler und Barclay James Harvest haben sich bereits die Ehre gegeben und unvergessliche Konzerte beschert.

Aber es sind nicht nur die grossen Namen und berühmten Songs, welche die Musikfans aus der Umgebung anreisen lassen. «Es ist diese ganz spezielle familiäre, coole Stimmung, die uns immer wieder hierherkommen lässt», bestätigten Carmen Duss und Röbi Haas, beide aus dem Kanton Luzern. Sie sind immer wieder an diesem Open Air anzutreffen und geniessen die Begegnungen und die Musik.

Raus aus dem Alltag, rein ins Wochenende

Das könnten wohl auch alle anderen Gäste bestätigen. Während der Konzertplatz sich so langsam füllt, sind herzliche Begegnungen zu beobachten. Ob aus Zufall oder verabredet, es wird viel gelacht und man fällt sich in die Arme. Auch wenn manch einer sicherlich zweimal hinsehen muss. Denn lässige T-Shirts vom Rock am Ring und von anderen Festivals, coole Stroh-Cowboy-Hüte, Shorts, Flip-Flops und sogar Schottenröcke verändern sicherlich das eine oder andere Outfit, das sonst eher nicht im «normalen» Alltag anzutreffen ist. Es ist eben das traditionelle Schützi-Open-Air, da duzt man sich und taucht gerne in kultige Rocker-Erinnerungen ein und kleidet sich entsprechend.

Einfach mittanzen

Das Programm ist für beide Veranstaltungstage mit regionalen, nationalen, aber auch internationalen Bands bestückt. Neben Gruuf Digger aus Meisterschwanden, The Cordon Blues Band aus Zürich traten auch die Saragossa Band aus Deutschland und Dr. Feelgood aus Grossbritannien auf. Es wurde viel Rock, Blues, Country, Pop und sogar schottische Dudelsack-Klänge von The Clan aus der Zentralschweiz geboten. Aber nicht nur manches Musikherz ist höher gehüpft, sondern auch manches Tanzbein. Von Anfang an wurde geschwoft, mal allein, mal zu zweit oder zu mehreren im passenden Linedance-Takt. Beachtenswert ist, dass nach den jeweiligen Konzertauftritten die Bands nicht gleich zum nächsten Gig oder in den Feierabend verschwanden, sondern vor Ort blieben, den anderen Bands zujubelten oder mit den Musikfans einfach mittanzten.

Auch das gehört zum Family-Feeling des Schützi-Open-Airs. «Bereits am ersten Open-Air-Abend war der Konzertplatz voll. Ich hatte das Gefühl, dass die Freude und Sehnsucht aufs Schützi-Open-Air nach der Coronapause besonders gross war», sagt Res Kunz. Er und seine Frau Doris haben nach der dreijährigen «Zwangspause» umso mehr mit grosser Freude und Spass das diesjährige Open Air ein weiteres Mal organisiert. «Wir machen das schon seit über 20 Jahren, neben der intensiven Planung und Vorbereitung benötigen wir rund 14 Tage nur für den Aufbau, und dann kommt die Spannung dazu, kommen auch alle Bands? In diesem Jahr hatten wir mit Hot Chocolate und den Rubettes leider etwas Pech. Zum Glück haben wir mit Dr. Feelgood und der Saragossa Band einen super Ersatz gefunden», bestätigte Doris Kunz und sprang bereits wieder zur Kasse, wo es ihre Unterstützung benötigte.

Zwischen den jeweiligen Band-Auftritten wurde in kürzester Zeit die Bühne umgebaut und der Soundcheck durchgeführt. Man spürte, mit wie viel Erfahrung, Professionalität, aber auch Leidenschaft hier alle am Werk sind. Die gesamte Crew wirkte entspannt, souverän und ruhig. Selbst an den heissen Grillstationen bot die Verpflegungscrew lächelnd ihre berühmten Güggel, herrlich duftenden Spiessbraten oder knusprigen Cervelats an. Über 100 freiwillige, treue Einsatzhelfer gaben an diesen zwei Tagen vor und hinter den Kulissen ihr Bestes.

Res und Doris Kunz sind darüber sehr dankbar und achteten darauf, dass alles klappt, aber auch jeder nicht zu viel tat – ein Schichtplan regelte dies. Damit auf dem Konzertgelände nicht mit Bargeld oder Kreditkarten hantiert werden musste, kauften die Konzertbesucher am Eingang eine Wertkarte, mit der sie sich bequem an den jeweiligen Verpf legungsständen versorgen konnten. «Auch das macht unser Open-Air-Flair im Vergleich zu anderen Konzerten anders und hilft unserer Einsatzcrew, bargeldlos alles abzuwickeln», erklärt Res Kunz.

Bereits fürs nächste Jahr planen

Für das 21. Schützi-Open-Air kann das Veranstalterpaar Res und Doris Kunz bestimmt ein erfolgreiches Resümee ziehen – nach super Live-Acts, vielen zufriedenen Gästen, und das bei bestem Wetter, sind sie sicherlich bereits in die Planungen für das nächste Schützi-Open-Air abgetaucht. Welche Bands dazu angefragt werden oder bereits wurden, ist natürlich streng geheim. --mub