Festtag für Biertrinker und Wespen

  05.07.2022 Wohlen

Die zweite Ausgabe der Freiämter Bierwanderung war ein voller Erfolg

Für einmal war wirklich der Weg das Ziel, hatten es die Teilnehmenden nicht eilig. Schliesslich konnten auf der Wanderung die Erzeugnisse von sieben Brauereien degustiert werden. Abgesehen von der Wespenplage ein toller Genuss.

Chregi Hansen

So viele Personen sind wohl noch nie an der Station Erdmannlistein ausgestiegen. 500Personen nahmen an der zweiten Ausgabe der Bierwanderung teil und wurden zwischen 10 und 13.30 Uhr im Halbstundentakt auf die Route geschickt. «Die ersten Teilnehmer standen schon um halb 10 am Start, ausgerüstet mit einem Bier», lacht Nadine Grolimund, welche alle Angemeldeten mit den notwendigen Utensilien wie Bierpass, Glas und Bretzel ausrüstete.

Tatsächlich nahmen einzelne Teilnehmer bereits ein eigenes Bier mit an den Start. «Einige haben kritisiert, dass sie mit einem leeren Glas loslaufen mussten», berichtet Rolf Grolimund, der die Wanderung zusammen mit seinem Kumpel Francis Dind organisiert. Die meisten aber sahen das lockerer, schliesslich warteten auf den kommenden 7,5Kilometern sieben Brauereien mit ihren verschiedenen Sorten auf die durstigen Gäste. Genug also auch für die durstigsten Kehlen. Aber auch die Wespen hatte Freude am Geschehen – an allen Haltepunkten im Wald schwirrten sie um die Köpfe und Gläser. Wedelnde Hände waren an der Tagesordnung, und wer nicht aufpasste, fand ein Exemplar plötzlich im Gerstensaft oder wurde gar gestochen.

Viel Lob erhalten

Der guten Stimmung tat dies keinen Abbruch. Bier lockert bekanntlich die Zungen – und so kamen auf dem Weg und an den Degustationsstellen Wildfremde miteinander ins Gespräch. Diese Atmosphäre genossen auch die beiden Organisatoren. «Bei der Premiere haben wir selber viel mitangepackt. Dank den vielen Helfern konnten wir diesmal den Tag mehr geniessen und uns unter die Gäste mischen», freut sich Dind. Das heisst nicht, dass es keine Probleme zu lösen gab. So machte bei der Hünenberger Brauerei Einhorn die Zapfanlage schlapp und produzierte mehr Schaum als Saft. Was zu langen Schlangen führte. Doch reklamiert hat deswegen niemand, geduldig wartete man vor dem Ausschank. «Wir haben von allen Seiten ganz viel Lob erhalten», kann denn auch Rolf Grolimund berichten.

Aber auch die Brauer zeigten sich sehr zufrieden. «Wir waren sehr gespannt, was uns erwartet. Aber es ist einfach toll zu sehen, dass unsere Kreationen so gut ankommen», sagt etwa Fritz Züger von der Rabenbräu aus Gränichen. Stark gefordert ist dieses Jahr auch der Brauverein Künten, und dies nicht nur an der Bierwanderung. «Unsere Biere sind dieses Jahr generell stark gefragt, beispielsweise an der Wohler Sommerbar», kann Präsident Beni Kohler berichten. Trotzdem soll das Brauen weiterhin ein Hobby bleiben.

Aargauer Bier kommt gut an

Dies etwa im Gegensatz zur Villmerger Brauerei Erusbach, die am Endpunkt im Chüestellihau zum Einsatz kommt und dort den grossen Durst löschen muss. Dabei kann auch das neue Aargauer Bier verköstigt werden. «Das kommt sehr gut an bei den Kunden», freut sich Brauer Ralf Paul. Und schenkt das nächste Glas ein.

Bis tief in die Nacht weitergefeiert

Degustiert werden konnten bei der diesjährigen Wanderung zudem die Produkte der Baarer Braui, das Lägerebräu aus Wettingen und das Drüüklang aus Oberlunkhofen. Angeboten wurden verschiedenste Sorten – von Pale Ale über Lager bis zu Weizenoder Dunkelbieren. Das tolle Wetter und die schöne Gegend bildeten zudem den idealen Rahmen für einen gelungenen Anlass. «Es ist einfach toll. Alles hat geklappt, und die Stimmung war den ganzen Tag friedlich», kann Francis Dind am Schluss des Tages erfreut feststellen. Biertrinker sind eben in den meisten Fällen gemütliche Menschen. Und darum blieb auch mancher am Ziel noch lange sitzen. Und genoss noch die eine oder andere Stange, bevor er sich auf den Heimweg machte.


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