erwarb 1822 seine erste Feuerwehrspritze. In den vergangenen zwei Jahrhunderten ist viel passiert. So kam sie beispielsweise beim Brand des Klosters Muri im August 1889 zum Einsatz. Der Feuerwehrverein Bünzen blickt stolz auf die geschichtsträchtige Vergangenheit zurück und veranstaltet zusammen mit dem Frauenverein Bünzen am 31. Juli ein grosses Geburtstagsfest. --sus

Bewegte Vergangenheit einer Spritze

Bünzen würdigt den zweihundertsten Geburtstag mit einem grossen Fest für die ganze Familie

Am 31. Juli feiert der Feuerwehrverein Bünzen die geschichtsträchtige Vergangenheit seiner Handdruckspritze. Ein achtköpfiges Organisationskomitee hat sich im letzten Jahr gebildet, um das Ereignis gebührend feiern zu können.

Susanne Schild

«Wir haben uns entschlossen, dieses Fest gemeinsam mit dem Frauenverein Bünzen zu organisieren. Dieser hat bislang traditionell die Einstimmung auf den Nationalfeiertag in ihrem Jahresprogramm. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam das Jubiläum an diesem Tag feiern dürfen», sagt OK-Präsident Alfred Strebel. Hauptsächlich sei das Fest für die Bevölkerung von Bünzen und Waldhäusern gedacht, aber selbstverständlich seien auch andere Gäste herzlich willkommen.

Abwechslungsreiches Programm

Vor fast genau einem Jahr hat sich ein achtköpfiges Organisationskomitee gebildet, um das Fest auf die Beine zu stellen. Alfred Strebel, Präsident, Bettina Kuhn, Vertreterin Frauenverein, Heinz Brunner, Finanzen, Martin Eichholzer, Wirtschaft, Martin Koch, Sponsoring, Adrian Meier, Bau, Martin Ulmer, Protokoll und Homepage, und Hans Vogler, Vertreter Feuerwehrverein, haben ein abwechslungsreiches Programm für die ganze Familie auf die Beine gestellt. Sogar ein eigenes Logo wurde für den Anlass entworfen. «An einer der ersten Sitzungen ist die Idee entstanden. Martin Ulmer hat eine Handskizze davon gemacht und innert weniger Tage war die Version druckreif», erinnert sich Strebel zurück. «Die Musikgesellschaft Bünzen wird ein Platzkonzert geben. Die Dorfolympiade sorgt für einen sportlichen Nachmittag. Hier steht der Spass für die ganze Familie im Vordergrund. Die ersten drei Plätze werden mit einem Preis belohnt», fährt Alfred Strebel fort. Und auch für das leibliche Wohl wird bestens gesorgt sein.

Nach 25 Jahren wieder zurück in Bünzen

Die Hauptübung im Oktober 1990 ist in die Annalen der Feuerwehr Bünzen eingegangen, denn damals konnte die ehemalige Feuerwehrspritze aus dem Jahr 1822 wieder als Geschenk in Empfang genommen werden. Möglich machte dies der heute in Matten bei Interlaken lebende Bünzer Eduard Kuhn-Wyss. Er hatte sie zufällig in einer mit Grümpel gefüllten Remise in Interlaken entdeckt und nach einer Wartezeit erwerben können. Als Eduard Kuhn-Wyss feststellte, dass diese Spritze aus Bünzen stammt, stand für ihn fest, dass sie nicht ins Museum gehört, sondern in seinen Heimatort. «Die gehört wieder in die Heimat zurück», sagte Eduard Kuhn-Wyss damals. Die Überraschung nach der Übung über das Geschenk war damals riesig.

Wie dem Gemeindeprotokoll zu entnehmen ist, hat am 17. Dezember 1822 Georg Huber, Schmied- und Schlossermeister von Besenbüren, der Gemeinde Bünzen die von ihm handgefertigte Feuerspritze geliefert, welche zugleich probiert, als gut befunden und angenommen wurde. Dafür mussten 68 Louis d’or oder 1088 Franken bezahlt werden.

Nachdem die Spritze einige Jahre ihren Dienst versehen hatte, sie stand am Brand des Klosters Muri im August 1889 noch im Einsatz, wurde sie ersetzt. Welchen Weg sie von da aus nahm und wie sie nach Interlaken kam, ist nicht bekannt.

Die Feuerwehrspritze nun doch im Museum

Nachdem die Feuerwehrspritze Bünzen zum Geschenk gemacht wurde, fand sie ihren Platz im Feuerwehrmagazin.

Aus Platzgründen musste sie jedoch einige Jahre später in die Liegenschaft der Gemeinde Bünzen an der Dorfstrasse1 ausweichen.

Am 10. März 2014 wurde die Feuerwehrspritze von der Gemeinde dem Feuerwehrverein zum Eigentum übergeben. Diese wurde nun in vielen Frondienststunden aufgefrischt. Ein solches Prachtstück soll doch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und so suchte man einen geeigneten Platz. Dieser wurde im Aargauer Feuerwehr- und Handwerkermuseum in Endingen gefunden. Am 2. Juni 2014 hat der Feuerwehrverein Bünzen dem Museum die Feuerspritze als Leihgabe übergeben und nun steht diese Spritze nach einer unwahrscheinlichen Vergangenheit doch wieder im Museum. Von dort kehrt sie aber zu ihrem zweihundertsten Geburtstag wieder zurück, um den Freudentag mit den Bünzern gebührend zu feiern.

Festprogramm

Am 31. Juli startet die Feier mit einem Festakt von 13.30 bis 14.15 Uhr. Von 14.30 bis 15 Uhr wird ein Apéro für die Sponsoren und Gönner angeboten. Um 14.30 Uhr gibt die Musikgesellschaft Bünzen ein Platzkonzert. Von 14.30 bis 16.45 Uhr kann an der Dorfolympiade teilgenommen werden. Um 17 Uhr folgt die Einstimmung auf den Nationalfeiertag. Um 17.30 Uhr wird die Feuerspritze vorgeführt. Um 18 Uhr steht die Rangverkündigung der Dorfolympiade auf dem Programm. --sus