Ein Kebab auf dem Basketballplatz

  08.06.2022 Wohlen

Emotions-Explosionen beim Seven-Konzert in Wohlen – besonders für den Soulstar selbst

700 Menschen wollen Seven in Wohlen sehen. Und sie werden nicht enttäuscht. Die Show am Abend war so emotional – genau wie der Tag des Wohlers vor seinem Heimauftritt.

Stefan Sprenger

«Das war schon echt geil», sagt Jan Dettwyler alias Seven. Am Nachmittag vor seinem Auftritt im «Zelt» auf dem Merkur-Areal spielt er mit seinem Wohler Jugendfreund Sven Gwerder drei Stunden Basketball bei der Hofmatten. «Das ist mein Lieblingsboden», sagt Seven. Während er Körbe warf, hörte er gleich nebenan, wie der Tontechniker die ersten Tests für sein Konzert am Abend macht. «Ich sah von meinem Lieblings-Basketballplatz, wo ich früher so viel Zeit verbracht hatte, direkt auf die Konzert-Location, das war megaschön.»

Seven verbrachte den ganzen Tag in Wohlen. Am Morgen besuchte er seine Eltern Ruth und Urs Dettwyler und danach ging er ins Musikstudio seines Bruders Micha Dettwyler. «Gegenüber dem Haldenschulhaus holte ich mir zur Mittagszeit einen Döner Kebab und ass – wie früher – direkt auf dem Basketballplatz bei der Hofmatten», erzählt er lachend. Für ihn war der Tag eine kleine Zeitreise in die schöne Vergangenheit.

In Wohlen viel mehr als ein 20-Jahr-Jubiläum

Beim Interviewtermin ist Seven immer noch ganz verschwitzt vom Sport. Und er ist sich nicht zu schade, nochmals zur Hofmatten zu gehen für ein Foto – und lässt sich sogar auf ein kurzes Basketballspiel mit dem Journalisten ein. Man spürt: Seven fühlt sich hier in seiner Heimat einfach etwas wohler als anderswo auf dieser Welt.

Aktuell ist Seven seit 20 Jahren im Musikbusiness. Auf der Bühne im «Zelt» stellt er klar: «In Wohlen feiere ich eigentlich viel mehr als das 20-Jahr-Jubiläum.» Denn hier kennt man den 43-jährigen Jan Dettwyler schon viel länger: als Jugendlichen mit der A-Capella-Band «Natural», als Partyveranstalter, als talentierten Sänger – oder als Nachbar, Freund, Bekannten. «Hier bin ich zu Hause. Hier ist alles anders», spricht Seven zum Publikum.

Die 700 Besucherinnen und Besucher erlebten Seven beim Konzert wie immer: mal energiegeladen, mal feinfühlig. Die Show begeisterte. Vielleicht etwas mehr als sonst, denn auch für Seven war dieser Auftritt etwas Magisches. «Man hat das Gefühl, es sei doch einfacher, vor Leuten zu spielen, die man kennt. Ich glaube, es ist umgekehrt. Vor fremden Menschen ein Konzert zu geben, ist einfacher. Hier in Wohlen hätte ich die Hälfte des Publikums mit Vornamen ansprechen können. Das macht nervös und demütig.»

Auch Bruder Micha Dettwyler ist begeistert

Und der Soulstar windet seiner Heimat ein Kränzchen: «Ich habe hier von den Menschen immer viel Unterstützung erfahren – vom ersten Moment an. Danke, Wohlen. Dass jetzt so viele an mein Konzert kommen, ist einfach etwas Wunderschönes. Ich spüre bis heute sehr viel Unterstützung.»

Nach 298 veröffentlichten Songs, 11 Studioalben, 4 Livealben, 15 Tourneen und insgesamt weit über 1 Million verkauften Tickets ist Seven mittlerweile ein Musikstar im deutschsprachigen Raum. Seine Heimat ist und bleibt aber ein wichtiger Bestandteil seines Lebens: «Ich bin und bleibe ein Wohler. Und ich bin stolz darauf.» Und Seven spürte: Auch das Publikum ist stolz – auf ihn und auf seine Leistungen. Er erhielt zahlreiche Nachrichten an den Tagen vor dem Auftritt. «So viele wie sonst nie», meint er.

Und so war auch sein Konzert etwas ganz Besonderes. «Fantastisch», wie Seven meint. Sein Bruder Micha Dettwyler, der in Wohlen lebt und als Musiklehrer arbeitet, sieht das ähnlich: «Unsere Eltern waren da, dies berührt uns immer sehr. Ich habe auch viele meiner Musikschüler und frühere Schulkameraden aus der Primarschule im Publikum erkannt.» Mit seinen früheren «Schulgspändli» liess er auch den Abend ausklingen. «Einige sagten, sie seien zum ersten Mal an einem Seven-Konzert. Es sei nicht das letzte Mal, meinten sie», sagt er und betont auch, wie sehr er die Unterstützung in Wohlen schätzt. «Wenn ich ins Publikum blickte, war das wie eine Reise in die Vergangenheit. Einfach sehr schön», sagt Micha Dettwyler lachend.

Für die Dettwylers geht es weiter – mit vielen Festivals, einer Deutschland-Tour im Oktober und natürlich den Vorbereitungen zur neuen «Sing meinen Song»-Staffel, die bereits in diesen Tagen losgegangen sind. Dieser famose Auftritt in Wohlen wird ihnen Schwung geben für das Jahr 2022. «An dieses Konzert in Wohlen werde ich noch lange zurückdenken», meint Seven.


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