Gesundheit ins Zentrum

  03.06.2022 Merenschwand

Mitten in Merenschwand baut die Landi 20 Wohnungen und drei Gewerberäume. Nun ist klar, dass darin neben dem Volg-Laden ein Gesundheitszentrum Platz finden wird. Maurus Weber von der Vitalis Apotheke AG ist überzeugt, dass die gesundheitliche Versorgung in den Dörfern wieder mehr gefragt ist. Und auch die Landi und deren Geschäftsführer Daniel Strebel sehen nur Positives. «Wir profitieren voneinander.» --ake


Zurück in die Dörfer

Die Landi Freiamt holt ein Gesundheitszentrum nach Merenschwand

Ein Volgladen samt Metzgerei, eine Tankstelle, 20 Mietwohnungen und zwei weitere Gewerberäume. Die Landi realisiert in Merenschwand ein Grossprojekt. Nun ist der Mietvertrag für einen der Gewerberäume unterschrieben. Es entsteht ein Gesundheitszentrum, bestehend aus Drogerie, Parfümerie, Naturheilmittel und Naturathek.

Annemarie Keusch

Die Leute sind regionaler geworden, bewegen sich wieder mehr in ihrem Dorf. Das beobachtet Daniel Strebel von der Landi Freiamt. Dies beobachtet aber auch Maurus Weber von der Vitalis Apotheke AG. «Gerade in Dörfern mit einer gewissen Grösse und die in den letzten Jahren gewachsen sind, stellen wir das fest», sagt Weber. Er kann sich auf Erfahrungswerte abstützen. Zusammen mit seiner Frau Irène führt er seit Jahren eine Apotheke in Affoltern am Albis. Und das sehr erfolgreich. «Wir konnten die Zahl der Mitarbeiter von 8 auf 35 steigern», sagt er. Daraus entwickelte sich die Idee, auch in anderen Gemeinden aktiv zu werden. Mittlerweile führt die Vitalis Apotheke AG eine kleine Dorfdrogerie in Mettmenstetten, «die wir zum Blühen gebracht haben», und neben der Apotheke im Coop-Park die Drogerie Naturkind in Affoltern.

Gerade die Erfahrungen aus Mettmenstetten motivierten die Webers für das Gesundheitszentrum in Merenschwand. «Beides sind Dörfer, die stark gewachsen sind», beschreibt Weber. Und die Tendenz, dass die Leute wieder vermehrt im Dorf einkaufen, halte an. «Wir wollen zurück in die Dörfer», sagt Weber. Ein Konzept, das dem seines Vermieters, der Landi Freiamt, sehr ähnelt.

Zur ganzheitlichen Versorgung gehört die Gesundheit

Dass die Webers mit der Landi in Kontakt treten bezüglich eines möglichen Standorts, ist nicht neu. «Wir haben uns schon in Jonen und Boswil zu Gesprächen getroffen», erklärt Weber. In Merenschwand klappt es nun erstmals. Die Vitalis Apotheke AG wird in der aktuell entstehenden Landi-Überbauung im Herzen der Gemeinde ein Gesundheitszentrum eröffnen, bestehend aus Drogerie, Parfümerie, Naturheilmittel und Naturathek. Weber weiss: «Als Merenschwand noch eine kleine Drogerie hatte, zählte das Dorf rund tausend Einwohner. Zur ganzheitlichen Versorgung innerhalb des Dorfes gehört auch die Gesundheit. Entsprechend sehen wir viel Potenzial.» Gerade auch mit der medizinischen Versorgung, die als Folge des Hausärztemangels nicht zunehme. «Wir wollen uns auf dem Markt positionieren. Die Leute brauchen gesundheitliche Betreuung.»

Weber und Strebel sprechen von einer idealen Ergänzung des Volgs, samt Metzgerei, und des Gesundheitszentrums. «Wir streben ein Zentrum an, in dem sich das Gewerbe gegenseitig befruchtet», sagt Strebel. Um eine ganzheitliche Versorgung zu ermöglichen, sei ein Anbieter wie die Vitalis Apotheke AG auf der Wunschliste möglicher Mieter der Gewerberäume gestanden. «Dass das nun geklappt hat, freut uns sehr.» Wer den noch freien Gewerberaum beleben wird, sei noch nicht spruchreif. «Wir können uns ein Angebot in der Gastronomie vorstellen, aber auch im Bereich Floristik», nennt Strebel Beispiele.

Teuerung ist eine der Herausforderungen

Wann diese Gewerberäume bezogen werden können, ist noch nicht ganz klar. Weber hofft auf Ende 2023, Strebel nimmt das erste Quartal 2024 ins Visier. «Wir sind im Zeitplan mit dem Bau, aber die drei, vier Monate, die wir aufgrund des herausfordernden Baugrundes verloren haben, können wir nicht wieder auf holen.» Dass Ende nächsten Jahres die Mieter einziehen, sei für die 20 Wohnungen realistisch. «Aber für das Gewerbe sind wohl abgeschlossene Umgebungsarbeiten nicht unwichtig», mutmasst Strebel.

Grundsätzlich ist der Geschäftsführer der Landi Freiamt sehr zufrieden mit dem Baufortschritt. «Wir können uns auf Arbeiterinnen und Arbeiter verlassen, wie wir uns dies im Freiamt gewohnt sind», sagt er. Entsprechend zuversichtlich sei er, auch wenn es gewisse Herausforderungen gibt. «Die Teuerung ist sicher eine. Es gilt mit den im Bau involvierten Firmen zu verhandeln, wer welche Kosten trägt. Das ist für alle eine neue Situation, eine, die fordert.» Umso wichtiger sei gegenseitiges Verständnis. Die Kellergeschosse sind mittlerweile bereits teilweise eingedeckt. «Der Bau nimmt Konturen an», sagt Strebel. Umso glücklicher ist er, dass die ersten Mietverträge unterschrieben sind. «Das Interesse ist gross, für Wohnungen und für Gewerbefläche. Es entsteht hier etwas Gutes.»


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