Der Kälte getrotzt

  05.04.2022 Hägglingen

In Hägglingen laufen die Vorbereitungen für die Theateraufführungen auf Hochtouren

Die Premiere rückt näher. Am 20. Mai führen die Hägglinger erstmals das Freilichtspiel «Roduner & Co.» auf. Auf und neben der Bühne gibt es noch einiges zu tun. «Wir sind gut unterwegs und freuen uns, dass es bald losgeht», versichert Produktionsleiter Pius Schöpfer.

Chregi Hansen

Es war die wohl kälteste Probe der gesamten Vorbereitung. Doch die Schauspieler und Schauspielerinnen wie auch die Mitglieder der Band trotzten den Minustemperaturen und dem Schneefall. Unter dem Vordach der Firma Bako AG probten sie fleissig an der Schlussszene. Immer und immer wieder wird sie wiederholt. Bis Regisseur Adi Meyer und Choreografin Mariana Coviello endlich zufrieden sind.

«Die Arbeiten für das Stück sind schon weit fortgeschritten», erklärt Produktionsleiter Pius Schöpfer. Sowohl in Bezug auf die Proben wie auch beim Bühnenbild. Auch der Vorverkauf, welcher bereits im November gestartet wurde, ist sehr gut angelaufen. Zwei der insgesamt 19 Vorstellungen sind bereits ausverkauft. Und die Organisatoren können erfreulich viele Buchungen von Gruppen und Firmen entgegennehmen. «Man spürt es im Dorf, die Vorfreude wächst», sagt Schöpfer. Die Theatermacher erhalten auch Unterstützung von allen Seiten. «Das Theater hat Tradition bei uns in Hägglingen. Man freut sich, dass es dieses Jahr wieder so weit ist», so Schöpfer.

Die Bühne hinter der Fabrik

Er selber freut sich ganz besonders. Denn Schöpfer hat grossen Anteil an der Wahl des Stückes. Bei «Roduner & Co.» handelt es sich um eine Neuauflage von «Cordon bleu», welches am 17. Oktober in der Kantine der Alu Menziken uraufgeführt wurde. Schöpfer hatte die Aufführung damals gesehen und gedacht: «Das wäre etwas für uns.» Der Wohler Autor Jörg Meier hat die Geschichte nun eigens auf Hägglinger Verhältnisse adaptiert und umgeschrieben. Regie führt wie schon bei der letzten Hägglinger Produktion der Wohler Adi Meyer. Gute Voraussetzungen also für einen neuerlichen Grosserfolg.

Sechs Jahre nach dem erfolgreichen Theaterstück Emmetfeld wagt sich der Verein Tellspiele Hägglingen also an ein weiteres Projekt. «Emmetfeld hat das Publikum begeistert; weiss Schöpfer. Zu den Zuschauern gehörte damals Niklaus Bichsel, der Inhaber der Bako AG Baumaschinen und Transportsysteme in Hägglingen. Und weil ihm das Gezeigte so gut gefallen hat, stellt er für die neue Produktion das Areal seiner Firma zur Verfügung. Die Lagerhalle wird zur Theaterbeiz, gespielt wird unter dem Vordach auf der Rückseite des Unternehmens. «Das sind für uns optimale Verhältnisse. So spielen wir zwar draussen, sind aber dennoch wettergeschützt», erklärt Schöpfer. Er kann der Bako AG nicht genug danken. «Sie haben ihre Abläufe extra angepasst, damit wir genug Platz haben, das ist alles andere als selbstverständlich», erklärt er. Zeigt aber einmal mehr, wie gut das Theater im Dorf verankert ist.

Die Kantine unter dem Vordach

Eine Fabrik als Schauplatz – das passt. Geht es doch im Stück um die traditionsreichen Familienunternehmen Roduner & Co. Ihre Holzprodukte tun sich schwer auf dem Markt, billige Konkurrenz aus Plastik und aus Asien erobert den Markt. Es droht die Übernahme. Ganz so, wie es auch in der Realität in vielen Branchen der Fall ist. Gespielt wird in der Freiluftkantine der Firma – wegen einer Verpuffung im Gebäude wurde diese und einige Büros nach draussen verlegt. Das neue Stück bietet sowohl Unterhaltung wie auch Tiefgang. Die Szenerie unter dem Vordach der Bako AG passt bestens. Und mit Bühnenbildner Stefan Hegi haben die Hägglinger einen erfahrenen Mann, der den vorhandenen Raum gut zu nutzen weiss.

Seit Oktober wird geprobt, seit März draussen – bis vor Kurzem sogar bei angenehmen Temperaturen. Den kurzfristigen Kälteeinbruch nehmen alle mit Humor. «Es soll ja bald wieder wärmer werden», lacht der Produktionsleiter. Bisher läuft alles wie am Schnürchen. Die Gruppe konnte trotz Corona den ganzen Winter üben ohne Maske proben, die Zertifikatspflicht machte es möglich. «Es gab einige, die deswegen aussteigen mussten. Aber uns war es wichtig, Planungssicherheit zu haben», erklärt Schöpfer. Er ist stolz, dass der Grossteil der Darsteller aus dem eigenen Verein stammt, Verstärkung kommt aus dem nahen Wohlenschwil. Auch die Musiker und Musikerinnen sind alle aus der Region – geleitet wird die Band von der Hägglingerin Elisabeth Geissmann. Unterstützung gibt es auch von den verschiedenen Hägglinger Vereinen – sie helfen mit in der Theaterbeiz.

Grosses Budget

Produktionsleiter Pius Schöpfer und auch Vereinspräsident Robert Frauchiger sind zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Projekts. Auch finanziell ist «Roduner & Co» auf Kurs – das Budget liegt bei insgesamt 300 000 Franken und ist grösstenteils gesichert. Gespielt wird vom 20. Mai bis zum 25. Juni, jeweils am Donnerstag, Freitag und Samstag, dazu zweimal am Mittwoch. Noch bleiben ein paar Wochen, um das Ganze zu perfektionieren. Und wenn es dann nicht mehr ganz so kalt ist, macht auch das Proben etwas mehr Spass als an diesem Samstag.

Alle Informationen und Tickets unter www.rodunerundco.ch.


Tickets zu gewinnen

Diese Zeitung verlost für die Aufführung vom Donnerstag, 26. Mai, fünfmal zwei Tickets. Wer also die Freiluftproduktion «Roduner & Co.» gern sehen will, der versucht sein Glück heute Nachmittag zwischen 15 und 15.15 Uhr unter der Telefonnummer 056 552 03 03. Die fünf ersten Anrufer gewinnen.


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