Unverkennbarer Wortzauber

  08.03.2022 Aristau

Vernissage des Buchs von und über Erika Burkart

Die Aristauerin Erika Burkart ist eine der wichtigsten Schriftstellerinnen der Schweiz. In diesem Jahr hätte sie ihren 100. Geburtstag feiern können. Zu Ehren der facettenreichen Dichterin, Autorin und Lyrikerin ist in Zusammenarbeit mit Ursina Sommer, Kantonsschullehrerin in Wohlen, das Buch «Im Gegenzauber. Spiritualität und Dichtung im Werk Erika Burkarts» entstanden. Das Buch enthält Beiträge von grossen Schweizer Literaten wie Markus Hediger, Ernst Halter, Claudia Storz, Tabea Steiner oder Klaus Merz. Auch sind Fotografien von der Wohler Künstlerin Heidi Widmer zu finden. Viele von ihnen besuchten auch die Vernissage in Aarau. Sie alle liessen den unverkennbaren Wortzauber von Erika Burkart hochleben und lauschten den Texten über ihre Texte. --sab


«Freude an ihren Werken wecken»

Vernissage des Buches «Im Gegenzauber» über die Aristauer Literatin Erika Burkart

Das Buch «Im Gegenzauber. Spiritualität und Dichtung im Werk Erika Burkarts» feierte letzte Woche in Aarau Vernissage. Viele Schweizer Literaturgrössen und Weggefährten Burkarts kamen, um gemeinsam die Lyrikerin und ihr vielfältiges Schaffen zu ehren.

Sabrina Salm

«Mach die Augen zu, was du dann siehst, gehört dir.» Es seien solche Sätze, fremde wie eigene, die Erika Burkart Schriftstellerkollege Klaus Merz und anderen über Jahrzehnte lang sorgsam «über die Zunge gelegt hat». «Was den Menschen ausmache», heisst das Kapitel, welches Merz im Buch «Im Gegenzauber» geschrieben hat. Daraus las der «Jakob schläft»-Autor an der Vernissage in der Aargauer Kantonsbibliothek vor. Er beschreibt darin Begegnungen mit ihr im Detail sowie ihr Zuhause in Aristau. Als «grosse Dichterin, präzise Deuterin, hellwache Leserin und sensible Zuhörerin» beschreibt er Erika Burkart. «Auch unsere Briefe liess sie nie ohne Antwort. Auch wenn diese Antwort wiederum eine Frage war.»

Texte über Texte von Erika Burkart

Für ihre Werke erhielt Erika Burkart zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Schillerpreis. Sie gehört eindeutig zu den bedeutendsten Lyrikerinnen des deutschsprachigen Raums. Der 100. Geburtstag von Erika Burkart am 8. Februar ist Anlass, um Werke von und über die Aargauer Schriftstellerin zu publizieren. Unter anderem ist das Buch «Im Gegenzauber» vom Theologischen Verlag Zürich mit Ursina Sommer als Herausgeberin entstanden. Hier wird eine der vielen Rollen Burkarts, diesmal die der spirituellen Dichterin, beleuchtet. Im Buch beschäftigen sich Expertinnen und Experten aus Literatur, Theologie, Medien und Literaturwissenschaft mit dieser Seite der Lyrikerin. Der Blick gilt in der Hauptsache Burkarts Worten. «Texte über Texte von Erika Burkart sollten entstehen», erzählt Ursina Sommer über die Grundidee des Werkes. Ihr grösstes Anliegen war es, die Freude an Burkarts Texten zu wecken und vielleicht auch neu zu entdecken. Entstanden ist ein Band über eine wichtige Literatin und Intellektuelle der Gegenwartsliteratur.

Wie der langjährige Lebensgefährte von Erika Burkart und ebenfalls Schriftsteller Ernst Halter auf das Buch reagierte, offenbarte Sommer mit einem Lächeln: «Eine erste Reaktion von ihm war: Es ist ein eigentümlich schönes, in gewisser Weise organisches Buch geworden.»

Begeisterung teilen

Ursina Sommer ist Germanistin und Anglistin und arbeitet als Kantonsschullehrerin in Wohlen. Sie sei selber im Aargau aufgewachsen und sei somit mit dem Namen Erika Burkart schon immer vertraut. «Sie hat es geschafft, die Vielfalt von Form und Themen in Texten zu zeigen, und das hat mich an ihr fasziniert.» Burkart habe durch ihre Texte Bilder in die Sprache gebracht. Schillernde und ausdrucksstarke Szenen legte sie dar. «Sie hat Unvorstellbares greifbar gemacht.» Damit das Buch «Im Gegenzauber» entstehen konnte, war eine glückliche Fügung nötig. Und sinnigerweise begann alles mit der Schweizer Literatur. Denn Bigna Hauser vom Theologischen Verlag Zürich besuchte einen Kurs, den unter anderem Sommer leitete. «Ursina sprach mit so einer Begeisterung von Erika Burkart, da wollte ich mehr wissen und so reifte die Idee», erklärt Bigna Hauser. Der Zeitplan war straff. Doch schnell war das Konzept erstellt und die Menschen, die einen Beitrag schreiben, gefunden. So sind Beiträge von Pierre Bühler, Ernst Halter, Markus Hediger, Annette Hug, Andreas Mauz, Klaus Merz, Joanna Nowotny, Manfred Papst, Ilma Rakusa, Fridolin Stähli, Tabea Steiner, Claudia Storz, Doris Stump und Philipp Theisohn dabei.

Das Buch enthält Fotografien von Loretta Curschellas und Heidi Widmer. Heidi Widmer lebt in Wohlen und war über 40 Jahre mit Erika Burkart freundschaftlich verbunden. Ursina Sommer sei glücklich und sie schätze es sehr, dass sie die Begeisterung über Erika Burkart mit den Menschen teilen kann. Und so könne der unverkennbare Wortzauber von Erika Burkart weiterleben.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote