Kampfwahl in Aristau

  28.01.2022 Aristau

Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben die Wahl. Corsin Stöckli und Bruno Niederberger kämpfen um den letzten Sitz im Aristauer Gemeinderat. Sie sprechen über ihre Motivation und die Themen, die ihnen im Zusammenhang mit der Gemeinde wichtig sind. Die Wahl findet am 13. Februar statt. --ake


Wer wird der zweite Neue?

In Aristau kommt es zur Kampfwahl: Bruno Niederberger und Corsin Stöckli wollen in den Gemeinderat

Schon im Herbst wählte die Aristauer Bevölkerung mit Fabian Trüb einen neuen Gemeinderat. Kurz nach dieser Wahl gab René Meier seinen Rücktritt bekannt. Darum kommt es jetzt erneut zur Urnenwahl. Und dabei haben die Aristauerinnen und Aristauer gar eine Auswahl.

Annemarie Keusch

Einer ist parteilos, der andere gehört der SVP an. Einer ist 50 Jahre alt, der andere erst 20. Einer ist Fleischfachmann, der andere ist Informatik-Projektleiter. Corsin Stöckli und Bruno Niederberger könnten wohl unterschiedlicher kaum sein. Ihr Ziel aber ist dasselbe. Beide wollen den letzten Sitz im Aristauer Gemeinderat erobern. Die Wahl dazu findet am 13. Februar statt. «Ich stelle mich zur Wahl, weil ich den Wunsch habe, die Gemeinde in eine positive Richtung weiterzuentwickeln», sagt Corsin Stöckli. Er sei jung, unverbraucht und habe grosse Lust, die kommenden Jahre die Gemeinde mitzugestalten. Er wolle dabei den Fokus vermehrt auf soziale und ökologische Themen lenken. «Zudem ist mir der Zusammenhalt im Dorf wichtig, auch unter den verschiedenen Generationen.» Er sei überzeugt, gerade als Ortsbürger in diesem Bereich etwas bewirken zu können.

Motiviert ist auch der 50-jährige Bruno Niederberger. «Durch meine klare, ehrliche und konsequente Art bin ich für den Gemeinderat genau der Richtige», hält er fest. Dass die Einwohner und Ortsbürger im Rat vertreten sind, sei ihm wichtig, auch die Zufriedenheit der Einwohner und Ortsbürger liege ihm am Herzen, hält der Informatik-Projektleiter fest.

Beide schätzen die Nähe zur Natur

Sich für das Dorf einsetzen, das wollen beide. Und beide haben sie in den letzten Jahren Aristau als Dorf schätzen gelernt. «Die Vielfalt ist gross», sagt etwa Bruno Niederberger. Viele Vereine würden das Dorfleben bereichern und sich daran beteiligen. «Aristau ist ein sicherer Wohnort und ist trotzdem weltoffen geblieben», fügt er an. «Die Gemeinde liegt mitten in der Natur und doch ist das Städtische schnell erreichbar.»

Zeit seines Lebens ist Aristau die Heimat von Corsin Stöckli. Hier ist der 20-Jährige aufgewachsen, besuchte die Schule. «Besonders die Nähe zur Reuss, die lebendigen Naturschutzgebiete und die Wälder und Wiesen sind für mich ein bedeutendes Stück Lebensqualität», sagt der Fleischfachmann, der aktuell nebenbei den Matura-Abschluss absolviert. Er schätze die Menschen im Dorf, die Alteingesessenen, aber auch die Neuzuzüger. «Es gibt immer Möglichkeiten für gute Gespräche.»

Beide sind nah an der Landwirtschaft

Welche Themen und Projekte sie im Gemeinderat vertreten würden, das haben sich beide schon überlegt. «Mir ist die Entwicklung des Standorts Aristau wichtig», sagt etwa Bruno Niederberger, der die Familie, Skifahren und Wandern zu seinen Hobbys zählt. Auch auf
Landwirtschaft und die Flur würde er als Gemeinderat ein Hauptaugenmerk legen. Zudem sei ihm die Förderung der Jugendlichen in der Gemeinde wichtig. «Und Kultur, gerade in Dörfern ist diese sehr wichtig», findet Niederberger.

Bildung ist für Corsin Stöckli ein wichtiges Thema. «Bildung ist der Grundpfeiler für das spätere Leben jedes Kindes», sagt er. Gerade auch in diesem Bereich sei es ihm wichtig, dass Aristau eine moderne Gemeinde ist, «die Lager und Projektwochen unterstützt». Wichtig sei ihm zudem auch die ältere Generation. «Ich würde mir wünschen, dass auch in Zukunft ältere Leute im Dorf unterstützt werden», sagt er, der das Gärtnern zu seinen Hobbys zählt und Jungimker ist. Stöckli ist auf einem Bauernhof aufgewachsen, die Landwirtschaft ist ihm ein wichtiges Thema. «Ich möchte mithelfen, dass unsere Bauern den Respekt in unserer Gesellschaft haben, den sie verdienen.» Und auch finanziell hat Stöckli Ziele: Mittelfristig soll der Steuerfuss gesenkt werden können.

Es ist eine turbulente Zeit, die hinter dem Aristauer Gemeinderat liegt. Mit Ernst Meier trat ein Mitglied zurück. Es folgte der Wahlkampf um das Ammann-Amt, die Niederlage des langjährigen Ammanns René Meier und als letztes Kapitel sein Rücktritt auch als Gemeinderat. Keine einfache Phase, auch für die Kollegialität im Rat. «Dass die Zusammenarbeit stimmt, ist mir sehr wichtig. Der Gemeinderat soll gut harmonieren und am selben Strick ziehen», betont Bruno Niederberger. «Mir ist wichtig, dass wir sachorientiert debattieren können, dass sich verschiedene Meinungen Gehör verschaffen und dass auch kontroverse Dialoge möglich sind, um lösungsorientiert zusammenzuarbeiten», sagt Corsin Stöckli.

Wer von beiden sein Wissen, seine Fähigkeiten und sein Herzblut die nächsten knapp vier Jahre im Gemeinderat eingeben kann, entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Mitte Februar an der Urne.


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