Eine Perle im Weltmarkt

  25.01.2022 Wohlen

Die Firma Wilco AG, Lösungsanbieterin und Expertin für Dichtheitsprüfungen, feierte ihr 50-Jahr-Jubiläum

Ein halbes Jahrhundert. Eine reine Erfolgsgeschichte. Die Wilco AG, von Martin Lehmann als Ein-Mann-Betrieb gegründet, ist heute eine Weltfirma. Die beiden Geschäftsführer Marco Samà und Uwe Bräuning legen dennoch Wert auf die lokale Verankerung. Und auf doppelte Power.

Daniel Marti

Das Unternehmen findet immer Lösungen. Auch dann, wenn andere Mitstreiter nicht mehr weiterwissen. Das hat schon Firmengründer Martin Lehmann vorgelebt. Diese Philosophie konnte sich halten. Seit 50 Jahren. Und sie hat heute noch ihre Gültigkeit. Als Anbieterin von Dichtheitsprüfungen erreichte die Firma Weltruf – sehr oft, ohne im Rampenlicht zu stehen.

Die Wilco AG – eine Firma mit etlichen Spezialisten – ist eine Lösungsanbieterin von führenden Inspektionssystemen für die Pharma-, Biotech-, Diagnose-, Medizinprodukte- und Verpackungsindustrie rund um den Globus. Die Wilco bietet zudem den Kunden massgeschneiderte Lösungen zur Dichtheitsprüfung. So die offizielle Beschreibung. Dahinter steckt jedoch eine Menge: Tradition, Entwicklungen, Innovation.

Doppelspitze – ein wenig Luxus

Wenn andere nicht mehr weiterwissen, dann kommt die Wilco zum Zug. Heute sind es Marco Samà und Dr. Uwe Bräuning, die an der Spitze des Unternehmens stehen und diese Philosophie noch so gerne weitertransportieren. Dabei sind beide gar noch nicht lange dabei. Bräuning seit zweieinhalb Jahren, Samà seit etwas mehr als einem Jahr. «Wir sind ein eingespieltes Team», sagt Samà, der die Rolle des reinen Geschäftsführers übernimmt, fürs Kommerzielle und fürs Finanzielle. Bräuning ist der technische Geschäftsführer. Und beide ergänzen sich mit ihren Fähigkeiten bestens. «Wir können uns nichts Besseres vorstellen», betont Bräuning. «Diese Doppelspitze ist für uns ein wenig Luxus, aber sie macht uns stärker», ergänzt Samà, «und sie gibt uns doppelte Power.»

Bräuning und Samà, sie wollen mit ihrem Team etwas bewegen, nur nicht stehen bleiben. Das passt zur Wilco, das passt zur ständigen Vorwärtsstrategie. Und vieles wird dem Teamgedanken untergeordnet. Beide kennen sich vom ehemaligen Arbeitgeber (Baumann Gruppe, Baumann Federn bei Rüti), und beide wissen, was sie vom Partner erwarten dürfen und was eine lange Firmentradition bedeutet. Die Baumann Gruppe ist über 130 Jahre alt, diese Erfahrung ging auch auf die beiden ehemaligen Spitzenkaderleute über. «In der Firma Wilco wurde so vieles entwickelt, nun wollen wir die nächsten 50 Jahre gut einleiten», so Bräuning. Ein halbes Jahrzehnt, das sei eine grosse Etappe, ergänzt Samà. Und eine ideale Ausgangslage. Das Jubiläum ist ein Grund zum Feiern, aber auch, um sich gezielt auszurichten.

Schweizer Qualität als Trumpf

Die Stellung der Firma Wilco ist nicht immer leicht auszuloten. Eine grosse Nummer im Segment der Dichtheitsprüfung, international anerkannt, weltweit führend, und doch im beschaulichen Wohlen zu Hause. «Die Wilco ist eben eine typische Perle in der KMU-Landschaft», erklärt Samà. Eine Perle, die in einer Nische tätig ist. Darum ist auch eine Art Spagat gegeben. Das Unternehmen betreibt 90 Prozent seiner Geschäfte im Ausland. «Aber wir haben durchaus lokale Vorteile», so Samà weiter. Er nennt Qualität, Stabilität und Mut. Die Kostenstruktur der Schweiz macht es dagegen für die Wilco zur grossen Herausforderung, international bestehen zu können.

All das stärkt den Eindruck, dass die Wilco zwar in Wohlen ansässig ist, aber irgendwie die Präsenz draussen in der grossen Welt hat. Die beiden Geschäftsführer streiten das nicht ab. «Aber wir produzieren und prüfen hier in Wohlen», sagt Bräuning. Hier kommt auch beste Schweizer Qualität zum Tragen. Auch Zuverlässigkeit und das stete Ziel, höchste Ansprüche zu erfüllen. Das Wohler Unternehmen arbeitet sehr oft für die Pharmaindustrie. Da zählt vor allem eines: Qualität. Und die Pharmaindustrie ist gegenwärtig ausgelastet, und das ist gut für die Wilco.

Auch in der Pharmaindustrie setzte sich übrigens die Philosophie des Firmengründers fest. Oder sie wurde sogar erweitert. «Wenn es für andere zur risikoreich ist, wenn es kompliziert wird, dann geht man zur Wilco», ergänzt Bräuning, «und wir lösen das.» So töne es im europäischen wie auch im amerikanischen und ein wenig noch im asiatischen Raum. Ein bisschen klingt auch berechtigter Stolz mit.

Zugleich legt die Unternehmensspitze Wert darauf, dass auch ganz normale Berufsgattungen bei der Wilco ein- und ausgehen. Physiker wie auch Monteure zählen zum Kreis der Angestellten. Und Automatiker werden praktisch ständig gesucht. Automatiker bauen elektrische Steuerungen, Apparate oder Automatisierungssysteme.

Vom Ein-Mann-Betrieb zur Firma mit 130 Angestellten

Beim angesprochenen Spagat zwischen Weltmarkt und dem Standort Wohlen sieht das Führungsduo ganz viele Vorteile. Vor allem geniesst das Unternehmen hier stabile Verhältnisse. Das war schon immer so unter Martin Lehmann, der das Unternehmen im Oktober 1971 gründete. Und Ende 2012 erfolgte der Verkauf an das deutsche Familienunternehmen Bausch+Ströbel in Ilshofen.

An der Selbstständigkeit wurde allerdings nie gerüttelt. «Wir sind komplett eigenständig», sagt Samà, «auch nach dem Verkauf konnte der Betrieb in Wohlen weiter ausgebaut und entwickelt werden. Wir agieren völlig autonom.» Zwar habe das Mutterhaus mehr Manpower, aber die Wilco wird nicht von Deutschland aus gesteuert. «Für das Mutterhaus war der Kauf der Wilco eine Investition in die Nachhaltigkeit», so die doppelte Geschäftsspitze.

Beide fühlen sich sehr wohl am Standort Wohlen. «Wir wollen hier stark bleiben, und wir werden weiterwachsen», verspricht Samà. Der weitere Ausbau am Standort Wohlen erfolgt vor allem über die Miete von Nachbargebäuden. Die Wilco soll laufend noch attraktiver werden und nachhaltig wachsen. Zurzeit zählt die Firma rund 130 Mitarbeitende, inklusive Lehrlinge. Fast alle Angestellten leben in der Region rund um Wohlen – auch das beweist die regionale Verankerung.

Lebenswerk des Firmengründers  ist eine starke Basis

Aktuell sind die Auftragsbücher voll. Trotzdem wollen Marco Samà und Uwe Bräuning einen Prozess einleiten, der aufzeigen soll, wo und mit welchen Produkten die Wilco auch künftig präsent sein will. Das Spektrum des Unternehmens ist vielfältig und breit – eine Fokussierung, eine noch bessere Effizienz sind durchaus Zukunftsthemen. «Wir haben nicht Platz für alles», sagt Samà. Durch die Legitimation im Markt werde dann auch die Grösse des Betriebes definiert. Man wolle aber stets flexibel und kreativ sein und bleiben, stellt das Führungsduo klar.

Die Zukunft der Wilco sieht auf jeden Fall sehr gut aus. Der Markt in der Pharmaindustrie ist sehr stabil, das ist positiv für das Wohler Unternehmen. Durch die Vollbeschäftigung fehle einzig die Zeit für Pilotprojekte, erklärt Samà. Pilotprojekte und mutige Entwicklungen waren der Erfolgsgarant von Unternehmensgründer Martin Lehmann, der im vergangenen August überraschend verstorben ist.

Am Namen Martin Lehmann kommen auch Marco Samà und Uwe Bräuning nicht vorbei. «Er hat ein grosses Vermächtnis hinterlassen, ein Lebenswerk», sagt Marco Samà. «Diese Firma existiert nur wegen ihm. Er hat die Wilco zu einem technologisch führenden Unternehmen gemacht.» Uwe Bräuning schliesst sich dieser Würdigung an: «Martin Lehmann legte die Basis und prägte das Unternehmen. Und diese Basis bedeutet auch Stabilität. Darauf wollen wir weiter aufbauen.»

Mit dieser Ausgangslage geht es gestärkt in die Zukunft. Immer im Bestreben, dass man der ausländischen Konkurrenz, die in Italien, Süddeutschland und in den USA angesiedelt ist, eine Nasenlänge voraus ist.

Erfolgsrezept bleibt Geheimnis

Die Wilco-Verantwortlichen streben dies mit einer grossen Innovationstradition an. Und mit einem klaren Erfolgsrezept? «Ja, das möchten viele wissen», schmunzelt Bräuning, der aus dem süddeutschen Raum stammt und schon etwas mehr als zehn Jahre in der Schweiz lebt. Dieses Erfolgsrezept sei auf Innovation, Qualität, Kundenverständnis, Kreativität und dem Mut, stetig Neues zu entwickeln, aufgebaut, so Bräuning. «Die Mischung macht es aus», fügt Samà an. «Und wir machen das Leben der Kunden einfacher.»

Die Verantwortlichen gehen bei ihrem Versprechen sogar noch einen Schritt weiter: Als weltweit führender Anbieter für Dichtheitsprüfung leistet die Wilco AG auch einen Beitrag, um das Leben der Mitmenschen sicher zu machen. «Wir liefern Prüftechnologien, die sicherstellen, dass die gewünschten Randbedingungen eingehalten werden. Dadurch können unsere Kunden und somit auch alle Konsumenten sicher sein, dass ein Wirkungsmittel auch tatsächlich wie gewünscht wirkt und wirksam bleibt – ganz ohne Fremdkörper. Das ist der Inhalt unserer Arbeit», betont Marco Samà. Und diese Arbeit macht das Leben der Menschen tatsächlich sicherer – dank Entwicklungen und Errungenschaften der weltweit anerkannten Wilco-Truppe.


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