Gewappnet für den Ernstfall

  03.11.2021 Merenschwand

Geglückte Hauptübung der Feuerwehr Merenschwand mit Einweihung des neuen Pionierfahrzeugs

Die vielen Facetten des Feuerwehrhandwerks wollte die Feuerwehr Merenschwand bei ihrer Übung zeigen. Die beiden Einsatzleiterinnen Andrea Kurmann und Nadia Fischer haben es geschafft, einen Einsatz zu konstruieren, bei dem die Mannschaft gefordert war und den Zuschauern einiges geboten wurde.

Sabrina Salm

Kurz vor 14 Uhr. Bei der Feuerwehr Merenschwand geht die Meldung ein: Brand bei der Garage Arnold an der Zürichstrasse. Die Werkstatt brennt und die Rauchentwicklung ist gross. Personen müssen gerettet werden. Der Atemschutz ist gefordert. Da vor der Garage eine Tankstelle ist, ist die Gefahrenstufe hoch. Alle Feuerwehrfrauen und -männer müssen ihr Können abrufen. Die Brandbekämpfung erfolgt von mehreren Seiten. Doch als sei der Brand in der Werkstatt noch nicht genug, ereignet sich vor der Tankstelle gleich noch ein Verkehrsunfall. Mehrere Personen sind verletzt. Es gilt die aufgewühlten Personen zu beruhigen und vom Schadensplatz wegzubringen. Die Sanität hat alle Hände voll zu tun. «Wir wollten eine Einsatzübung, bei der alle Chargen vom Verkehrsdienst über den Atemschutz bis hin zu den Sanitätern gefordert werden», erklärt Andrea Kurmann, Einsatzleiterin. Ihre Kollegin und ebenfalls Einsatzleiterin Nadia Fischer ergänzt: «Eben eine Hauptübung, bei der alle gut 90Leute unserer Gesamtfeuerwehr beschäftigt sind.» Das Fazit der Einsatzleiterinnen: «Die Angehörigen der Feuerwehr haben die eigene Sicherheit jederzeit eingehalten und eine gute Zusammenarbeit gezeigt.»

Zeit gewinnen dank Pionierfahrzeug

Einmal mehr hat die Feuerwehr Merenschwand eindrücklich gezeigt, dass man sich im Notfall auf sie verlassen kann. Jeder Griff sitzt. Für den Ernstfall sind die Feuerwehrleute gewappnet. Doch nicht nur, was das Handwerk angeht. Auch ihre Ausrüstung ist auf dem neusten Stand. Erst im Juni konnte die Feuerwehr Merenschwand ihr neues Pionierfahrzeug in Empfang nehmen. Die Beschaffung des neuen Pionierfahrzeugs habe wohl die längste Beschaffungszeit in der Geschichte der Feuerwehr Merenschwand gehabt, erzählt Kommandant Patrick Fischer. «Im Jahr 2015 nahm die Beschaffungskommission ihre Arbeit auf», erzählt Fischer. Damals hätten sie aber nur etwas Kleineres haben können und das wollten sie nicht. Also wurde das Projekt auf Eis gelegt. Im Jahr 2019 wurde die Arbeit wieder aufgenommen. Seit diesem Sommer gehört das neue Pionierfahrzeug zur Flotte der Feuerwehr Merenschwand. Nach der Hauptübung wurde es von Pfarrer Heizmann gesegnet. Das alte Pionierfahrzeug war zu klein. Die Folge: Das Material wurde auf unterschiedlichen Fahrzeugen an den Einsatzort gebracht. Nun ist alles an einem Ort, sodass alles nötige Material schnell vor Ort sein kann, wenn sie zu einem Ernstfall ausrücken. «Von jetzt an haben wir alles immer dabei und niemand muss mehr auf die Feuerwehr warten. Wir gewinnen dank dem neuen Pionierfahrzeug Zeit», so der Kommandant. Das Fahrzeug wurde nach ihren Wünschen ausgerüstet. Fünf Rollmodule, eine Hebebühne und ein Lichtmast auf dem Dach sind so zum Beispiel zu finden. 403 000 Franken hat das Pionierfahrzeug gekostet. «Wir werden alles Menschenmögliche tun, damit auch dieses Fahrzeug wieder 30 Jahre in unserem Dienst steht», verspricht der Kommandant der Merenschwander Bevölkerung.

Gleichberechtigung

Bei der Feuerwehr Merenschwand herrscht Frauenpower. Nicht nur in der Mannschaft sind einige Frauen anzutreffen. Auch im Offiziers-Team. Dort kann man gar von Gleichberechtigung sprechen, denn das Team bildet sich aus drei Männern und drei Frauen. Dank den Beförderungen gehören neben Kommandant Patrick Fischer, Vizekommandant Patric Stieger, Oberleutnant Nadia Fischer und Andrea Kurmann (neu Oberleutnant) auch Fabienne Anderhub (neu Offizier) und Carmine Farao (neu Offizier) zur Kadertruppe.

Ebenfalls befördert wurden Jasmin Klausner (Gefreite), Milena Oldani (Gefreite), Benno Schmid (Gefreiter) und Michi Wiederkehr (Wachtmeister). Der Kommandant Patrick Fischer zeigt sich stolz über die Beförderten und die ganze Feuerwehrmannschaft: «Es ist nicht selbst verständlich, dass ihr alles mitmacht. Ohne euch macht die beste Ausrüstung keinen Sinn.»


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