Theater Bünzen startet wieder

  26.10.2021 Bünzen

«Häsli Häsli» heisst das Stück, das die Theatergruppe in rund einem Jahr in Bünzen aufführen wird. Mit dem ersten Probensamstag wurde die neue Produktion lanciert. Die Regie führt wiederum Eva Mann. Sie freut sich, mit der Bünzer Theatergruppe diese Komödie einzuüben. «Es ist kein trivialer Schwank, sondern durchaus ein Stück mit Tiefgang», sagt sie. Bis in einem Jahr die Aufführungen folgen, steht noch einiges an Arbeit an. --ake


Überforderung sei ganz normal

Die Theatergruppe Bünzen führt im Herbst 2022 «Häsli Häsli» auf – der Start dazu ist erfolgt

die Theatergruppe Bünzen in ihre neue Produktion. Mit «Häsli Häsli» führt sie in rund einem Jahr eine Komödie auf. Regisseurin Eva Mann freut sich, das Stück mit den Laienschauspielerinnen und -schauspielern zu erarbeiten. «Es wird wieder etwas ganz anderes», verspricht sie.

Annemarie Keusch

Regisseurin Eva Mann spricht von Tetris und lacht. Tetris spielen als Metapher für das Besetzen der Rollen, das musste sie am Samstag noch nicht tun. Aber es kommt unweigerlich auf sie zu. Das erste Probenwochenende ist quasi der erste Kontakt mit dem Stück, das in einem Jahr in der Bünzer Turnhalle aufgeführt werden soll. «Ganz neu ist es nicht, ich habe ‹Häsli Häsli› an der GV vorgestellt», erklärt die Regisseurin. Darin gelesen, Szenen daraus gespielt und sich über inhaltliche Themen vertieft Gedanken gemacht haben die Schauspielerinnen und Schauspieler aber erst am Samstag.

Mit Tetris meint Eva Mann die Schwierigkeit, die Rollen im Stück mit den passenden Schauspielerinnen und Schauspielern zu besetzen. 17 Leute trafen sich am Samstag in der Turnhalle Bünzen. Ob auch wirklich alle dabei sind, wird sich erst zeigen. «Auch dafür sind wir heute da», sagt Eva Mann.

Passt es, von Frühling bis Herbst des nächsten Jahres ein- bis zweimal wöchentlich die Abende in der Theaterprobe zu verbringen? Passt es zwischenmenschlich? Fragen, die im Vorfeld beantwortet sein müssen. «Es geht schlicht darum, dass wir uns untereinander kennenlernen und erste Einblicke ins Stück haben», erklärt Eva Mann.

Einblick ins Leben der Familie «Häsli»

Fünf Schauspielerinnen und -spieler sind da, die bei der letzten Produktion im Herbst 2019 nicht mitwirkten oder noch gar nie dabei waren. Andere gehören seit vielen Jahren dazu. «Das Stück ist auf unsere Anzahl Mitwirkende anpassbar. Wenn es weniger als zwölf sind, wird es aber schwierig.» Wie in vielen Laientheatergruppen mangelt es an Männern. «Ich werde mir noch überlegen müssen, welche im Original männliche Rolle auch für eine Frau funktionieren würde.»

«Häsli Häsli» heisst das Stück, das die Theatergruppe ab Frühling erarbeiten wird. Die im Original «Lapin Lapin» heissende Komödie von Colline Serreau wurde 1986 uraufgeführt. Es geht um ein Elternpaar mit fünf Kindern, den Freund einer Tochter und die Nachbarin. Alle haben sie mit ihren eigenen Herausforderungen zu kämpfen und versuchen trotzdem als Familie zu funktionieren. Zusammen mit Mitgliedern des Vereins hat Mann das Stück ausgewählt. «Es passt bestens in die aktuelle Zeit mit den vielen Herausforderungen», findet sie.

Wer für welche Rolle infrage kommt

Die Regisseurin kennt das Stück bestens, hat sie doch vor zwei Jahren in einer professionellen Aufführung selber mitgespielt. «Es gibt viele schnelle Plot-Wendungen, die anfänglich überfordern. Das Stück wird laufend absurder», sagt sie. Darum sage sie jetzt auch den Mitwirkenden, dass sie aufhören sollen, die Handlung logisch erklären zu wollen. «Das Stück ist anfangs überfordernd, das war für uns damals nicht anders.»

Einzelne Szenen wurden am Samstag trotzdem schon geprobt. Am Ende des Tages konnten alle ihre Wünsche für mögliche Rollen abgeben und auch vermerken, wenn sie eine Rolle nicht besetzen wollen. «Diese grobe Auslegeordnung ist für mich sehr wichtig», betont Eva Mann.

Dafür fällt das Jubiläum auf ein Jahr mit Produktion

2022 wird das Stück aufgeführt. Damit bricht die Theatergruppe pandemiebedingt den Zweijahresrhythmus der letzten Jahre. «Das kommt dem Verein gar nicht ungelegen», weiss Eva Mann. So fällt das 40-Jahr-Jubiläum auf die übernächste Produktion im Jahr 2024. «Erste Ideen dafür sind schon da», weiss Mann. Auch, weil sich die Theatergruppe für die Auswahl des nächsten Stücks viel Zeit lassen konnte. «Wir haben alle viele Theaterstücke gelesen und den Fundus für die weiteren Jahre wacker gefüllt.»

Der Fokus liegt aber bis nächsten Herbst auf «Häsli Häsli». Eva Mann ist voller Vorfreude auf ihre zweite Produktion als Regisseurin in Bünzen. «Es ist einfach eine tolle Truppe hier», sagt sie. Mann spricht von einer Art Familie, vergleicht diese durchaus auch mit den Häslis des Stücks. «Es sind alle experimentierfreudig, lassen sich immer wieder auf Neues ein.» Das sei auch am Morgen eine angenehme Überraschung gewesen. «Ich meinte, zuerst die Fantasie und die theatralen Fähigkeiten wieder wecken zu müssen, aber es war noch vieles da, auch nach der langen Pause.» Nach «Das cha bi eus nöd passiere», einem politisch geprägten Stück, probt die Theatergruppe Bünzen also bald eine Komödie. «Es ist kein trivialer Schwank», verspricht Eva Mann.


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