Den Rahmen erneut gesprengt

  22.10.2021 Wohlen

12. Ausgabe des Festivals Dreiraumkultur Plus am Samstag, 6. November

Der Event hat sich seit seiner Erstausgabe 2007 immer wieder gewandelt. Und auch diesmal wagen die Organisatoren wieder etwas Neues. Weil die Kulturbeiz nicht mehr zur Verfügung steht, findet einer der vier Auftritte im Freien statt. Möglich macht dies eine besondere Kooperation.

Chregi Hansen

Der Name ist geblieben, das Konzept hat sich mehrfach verändert. Auch der Ort des Geschehens hat sich ab und an verändert. Und aus den anfangs drei Räumen sind irgendwann vier geworden. Was zum Plus am Namen führte.

Auch diesmal wird wieder Neues gewagt. Ein neuer Raum kommt dazu – und was für einer. Quasi ein riesiger. Erstmals mutiert das Dreiraumkultur temporär zu einem Open Air. Denn die erste Station des Festivals vom 6. November ist der Schlössliplatz. Hier werden um 16 Uhr die Jungs von «Brässkalation» einheizen. Und das Publikum einstimmen auf die weiteren Auftritte im Sternensaal, im Piccadilly Pub und in der Plattform.

«Dieser Ort hat sich zu einem der schönsten Plätze in ganz Wohlen entwickelt», findet OK-Mitglied Jonas Arnet. Und das Schlössli steht auch auf der möglichen Liste weiterer Räume, welche das Festival irgendwann bespielen möchte. In diesem Jahr steht die Bühne noch vor dem ältesten Haus der Gemeinde. «Nach der Schliessung der Kulturbeiz haben wir nach einer Alternative gesucht. Auch für die beliebte Kafi-Lutz-Bar, die jeweils vor der Kulti stand», erklärt Arnet weiter. Weil an diesem Wochenende bereits das Chlaushüsli auf dem Schlössliplatz steht, bot sich eine Kooperation an. «Wir als Chlausverein machen da gerne mit», sagt Christian Weber, der gleich auch noch das OK verstärkte.

Der Auftakt für alle

Das Chlaushüsli wird alle fünf Jahre aufgebaut und geführt, in diesem Winter ist es wieder so weit. Erstmals steht es nicht im Garten des Emanuel-Isler-Hauses, sondern auf der Wiese neben dem Schöpfli. Und nun wird der Wohler Samichlaus quasi Teil des Dreiraumkulturs. «Es ist eine schöne Kooperation», findet auch Arnet. Der Festivalstart vor dem Schlössli hat zudem einen weiteren Vorteil. Für dieses Konzert kann auf die Zertifikatspflicht verzichtet werden. Und der Auftakt ist erst noch kostenlos. «Wir möchten alle einladen, hier tolle Musik zu hören, dazu gibt es einen Barbetrieb. Und natürlich die Möglichkeit, Tickets für das weitere Festival zu kaufen», erklärt Arnet. Einen kleinen Haken hat das Ganze. Das Konzert findet nur statt, wenn es nicht regnet.

Bei den anschliessenden Auftritten gilt dann die Zertifikatspflicht. «Damit haben wir nach der Absage im letzten Jahr mehr Planungssicherheit. Und am Open Air Stoppelfäld haben wir gesehen, dass es funktioniert», so Arnet. Die positiven Erfahrungen dort waren schliesslich der entscheidende Schub, sich auch an das Dreiraumkultur zu wagen. «Wir wollten erst wissen, ob die Jungen das mitmachen», so OK-Mitglied Elena Peña. Die Vorbereitungszeit war entsprechend kurz. «Letztes Jahr mussten wir das Festival kurzfristig absagen. Aus Goodwill haben wir die Gagen der Bands trotzdem bezahlt. Das wollen wir in diesem Jahr nicht nochmals erleben», so Arnet.

Kultur aus der Region

Die lange Unsicherheit und die entsprechend kurze Vorbereitungszeit führten dazu, dass das Festival in diesem Jahr nur an einem Tag über die Bühne geht. «Letztes Jahr mussten wir gleich acht Bands absagen, das wollten wir verhindern», sagt Arnet. Auf die Qualität der Acts hat das aber keinen Einfluss. Und was besonders auffällt: Alle Künstler stammen aus der Region. Die zehn Mitglieder von «Brässkalation» kommen aus dem ganzen Freiamt, das Line-up des Spoken-Word-Events im Sternensaal besteht aus aktuellen und ehemaligen Kantischülern, im Pub sorgt Martina «Mary» Vogel, die in Villmergen aufgewachsen ist, für Stimmung. Und zum Schluss folgt der allererste Auftritt der neuen Wohler Band «Lemon Cut», die aus vier Personen besteht, die alle in der Region bestens bekannt sind. «Da ist für jeden etwas dabei», ist OK-Mitglied Melanie Brühlmann überzeugt.

Grosse Vorfreude

Am Konzept hat sich nichts geändert. Noch immer will das Festival ein breites Spektrum abdecken. Und bietet mit dem Spoken-Word-Contest im Sternensaal auch eine Alternative zu den Konzerten. «Das wird sicher nochmals ein anderes Publikum anziehen. Aber wir hoffen, dass die Zuhörer dann auch die anderen Lokale besuchen», meint OK-Mitglied Lorenz Hegi. So oder so, das Quintett ist froh, dass der Event überhaupt stattfinden kann. «Die Vorfreude ist riesig», sagt denn auch Jonas Arnet.


Das Programm

Die 12. Ausgabe des Festivals Dreiraumkultur Plus findet am Samstag, 6. November, statt. Los geht es um 16 Uhr mit einem Open-Air-Konzert vor dem Schlössli (allerdings nur, wenn es nicht regnet). Zu hören ist die Freiämter Band «Brässkalation». Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Pop, Jazz und Funk begeistern die zehn jungen Freiämter das Publikum in der ganzen Schweiz. Es spielt dabei keine Rolle, ob sie auf der grossen Festivalbühne oder auf der Strasse loslegen. Der Eintritt zu diesem Konzert ist gratis.

Für die übrigen Auftritte ist ein gültiges Zertifikat nötig. Um 20 Uhr findet im Sternensaal ein Spoken-Word-Event statt. Poetry Slammer und Kantilehrer Fabian Schambron wird den Anlass moderieren, die Teilnehmer tragen selbst geschriebene Texte vor, für einmal allerdings nicht in Wettbewerbsform. Weiter geht es um 21.30 Uhr im Piccadilly Pub mit dem Auftritt von Mary Vogel. Die in Villmergen aufgewachsene Sängerin ist bekannt durch ihre Auftritte in mehreren Castings-Shows und heizt als Ein-Frau-Band mit Rockabilly-Sound ein.

Abschluss mit DJ Gianni

Um 23 Uhr feiert in der Plattform die neue Wohler Band «Lemon Cut» Premiere. Patrick Grob, Alex Stirnemann, Adrian Kressebuch und Benedikt Schumacher spielen Post-Wave-Musik. Danach geht es am gleichen Ort weiter mit der Afterparty. Für den passenden Sound sorgt dabei DJ Gianni. Das Dreiraumkultur Plus wird vom Verein für Kultur präsentiert.


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