Sein Motto: «Nicht aufgeben»

  19.10.2021 Benzenschwil

Seit 50Jahren ist René Amstutz für und mit dem Jodlerklub Alpegruess verbunden

In Benzenschwil wurde am Samstag nicht nur dem Unterhaltungsabend des Jodlerklubs Alpegruess gefrönt. Die Gelegenheit wurde genutzt, um den langjährigen Dirigenten René Amstutz zu ehren. Denn er wirkt schon ein halbes Jahrhundert für den Traditionsverein.

Mit gerade mal sechzehn Jahren besuchte René Amstutz mit seinem Vater seine erste Probe im Jodlerklub Alpegruess. Noch während vier Jahren durfte der Teenager in der gleichen Stimme, 1. Tenor, zusammen mit Grossvater und Vater singen. Doch gepackt hat ihn das Jodlervirus sicherlich schon viel früher.

Jodlerklub Alpegruess gibt es dank seinen Vorfahren

Grossvater und Vater gründeten 1954 den Jodlerklub. Da für die Proben, nicht so wie heute, kein Lokal zu Verfügung stand, fanden diese meistens bei der Familie Amstutz zu Hause statt. So gehörte das Singen und Jodeln von klein auf zum Leben von René Amstutz.

In den nun 50 Jahren, in denen Amstutz mit dem Alpegruess verbunden ist, hat er einige Ämter übernommen, angefangen als Revisor. Danach folgten drei Jahre Vizepräsident, von 1981 bis 1988 Präsident und weitere 18Jahre nochmals als Vizepräsident. Seit 2008 ist er der Dirigent des Jodlerklubs. Bis heute steht er dem Vorstand mit seinen Erfahrungen hilfreich zur Seite und wird als Dirigent von seinen Sängerkollegen und -kolleginnen sehr geschätzt. Er hat klare Vorstellungen, wie ein Lied am Schluss klingen muss, und wird nicht müde, dies auch immer wieder zu proben. «Bestimmt, aber ruhig», meinte die Laudatorin Monika Stettler, «nicht aufgeben ist sein Motto.» So tritt Amstutz jeden Donnerstag gut vorbereitet zur Probe an und nimmt sich auch mal Zeit, um mit einem Register ein Lied oder einen Jodel extra zu proben. So wurde manches Gesangsfest mit «sehr gut» abgeschlossen.

Grosses Fachwissen und viel Erfahrung

Auch als im Jahr 2014 rund die Hälfte der Sänger den Klub verliessen, setzte René Amstutz seine ganze Energie ein, um den Jodlerklub zu erhalten. So erfreut der Jodlerklub Alpegruess noch zahlreiche Zuhörer am Unterhaltungsabend und an verschiedenen Anlässen. «Lieber weniger Sänger, dafür welche, die singen wollen», meinte René Amstutz zu seinem kleinen Chor. Doch neue Sänger sind herzlich willkommen.

Wie gut der Verein als Gastgeber und Unterhalter funktioniert, konnte man sich am Unterhaltungsabend des Jodklerklubs Alpegruess machen. Ein stimmiges Programm wurde für die Besucherinnen und Besucher zusammengestellt. Mit vielen befreundeten Mitwirkenden konnte man einen gemütlichen Abend verbringen. Neben dem langjährigen Dirigenten René Amstutz wurde eine weitere Person überrascht: die «Sonnen»- Wirtin Theres Lustenberger. Sie durfte ihren 93. Geburtstag feiern. Lustenberger hat einen besonderen Draht zum Jodlerklub Alpegruess: Der Verein wurde 1954 gegründet, in dem Jahr, als sie in Benzenschwil anfing zu wirten. --red


Wie hat man es vermisst

Unterhaltungsabend in Benzenschwil mit dem Jodlerklub Alpegruess

Nicht nur die Benzenschwiler genossen den Abend in der Mehrzweckhalle. Auch die Akteure waren froh, wieder einmal auf einer Bühne zu stehen und ein Publikum mit ihren Darbietungen zu erfreuen. So war es ein gelungener Abend.

Monica Rast

Der Jodlerklub Alpegruess wagte den Sprung ins kalte Nass und organisierte trotz allen Vorschriften und Einschränkungen einen Unterhaltungsabend. Alles wurde ein wenig reduziert: weniger Tischreihen, kürzere Auftritte, weniger Lieder und kein anschliessendes Tanzen. «Wir wussten nicht, wie viele Besucher kommen würden», meinte Jodlerin Monika Stettler und freute sich sichtlich über die zahlreichen Besucher am vergangenen Samstagabend in der Mehrzweckhalle Benzenschwil. Viele waren gekommen und alle hatten es eindeutig vermisst. Nach einem Nachtessen mit frisch zubereiteten Älpler-Magronen, umrahmt mit lüpfiger Unterhaltungsmusik von Tony Abächerli, liess man sich im Stuhl zurückfallen und es sich beim Dessert gut gehen.

Singen, jodeln und tanzen

Die gute Stimmung war spürbar und man genoss nach langer Zeit der Abstinenz das gemütliche Zusammensein. Der Gastgeber eröffnete mit «Däheim» von Franz Stadelmann die Darbietungen auf der Bühne. Ein Naturjodel, der «Bärgchilbi-Jutz» von Adolf Stähli folgte. Der Jodlerklub wurde abgelöst von der Trachtentanzgruppe Merenschwand. Der 1930 gegründete Verein besteht aus einer Tanz-, Sing- und Kindertanzgruppe. «Schaut gut zu, auch wenn wir heute keinen Tanz anbieten dürfen, vielleicht könnt ihr für die Zukunft etwas abschauen», meinet Monika Stettler bei der Ankündigung der Tanzgruppe. Zu «Mitenand is Bündnerland», einem Fox von Kapellmeister Arno Jehli und «Sunneberg Polka» liessen die Frauen ihre Röcke der Freiämter Tracht kreisen und erfreuten das Publikum. Das noch «junge» Rüsstaler Jodelchörli machte den Abschluss des ersten Programmteils. Das 2005 gegründete Chörli besteht aus reinen Frauenstimmen. Sie singen nicht im Chor, sondern im sogenannten Duettsatz, also zweistimmig. Mit, passend zur Jahreszeit, «Herbstgedanke» von Stephan Haldemann, einem begnadeten Jodler und Komponisten, der seit 30 Jahren als Pfarrer ins Signau amtet, und «Stuune» von Marie-Theres von Gunten, ebenfalls eine wahre Grösse in Jodlerkreisen, beglückten sie die Anwesenden mit ihrer Darbietungen.

Auch in der Pause mussten die Besucher nicht auf Unterhaltung verzichten. Tony Abächerli sorgte für gute Stimmung. Da wurde geklatscht, geschunkelt oder gleich mitgesungen und das Publikum genoss die Freiheit, wieder eine Veranstaltung im Dorf zu besuchen. Gut gelaunt ging es nach der Pause weiter auf der Bühne. «Rüschegg» und «Münschterbergler» von Ernst Sommer, gesungen vom Alpegruess, Rüüstaler Jodelchörli mit zwei Darbietungen von Hannes Furrer mit einer dritten Stimme von Oskar Betschart, der das Jodelchörli bei den Stücken sonst auf seinem Schwyzerörgeli begleitete.

Überraschte Gesichter

Die Trachtentanzleute tanzen mit einem «Energieschübli» und im Dreivierteltakt am «Abend am Vierwaldstättersee» dem Ende zu. Im Laufe des Abends wurden gleich zwei Personen überrascht. Zum Ersten die «Sonnen»-Wirtin Theres Lustenberger, die. exakt an diesem Abend ihren 93. Geburtstag feierte. Da fehlte weder das Geburtstagsständchen von allen Anwesenden noch das Geburtstagsgeschenk vom Jodlerklub Alpegruess. Schliesslich sind die Trophäen des Jodlerklubs in ihrem Restaurant ausgestellt. Ebenfalls überrascht und für sein Schaffen für den Jodlerklub geehrt wurde Dirigent René Amstutz. «Ich hatte keine Ahnung», meinte er und freute sich über die Anerkennung durch seine Sängerkollegen und Kolleginnen.

So konnte der Verein trotz Einschränkungen einen gelungenen Abend verbuchen mit der Sicherheit, ein zufriedenes Publikum in die Nacht zu entlassen.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote