Taten statt Worte

  05.10.2021 Wohlen

Andreas Weber ist Kopf des Monats September

Er hatte die Idee. Und hat sich gleich selbst um die Umsetzung gekümmert. Dank Andreas Weber hat Wohlen jetzt einen wöchentlichen Wochenmärt auf dem Sternenplatz.

In der Sommerserie «Was ich schon immer schreiben wollte», skizzierte Andreas Weber die Vision eines wöchentlichen Märts auf dem Sternenplatz. «Ich wurde sehr oft darauf angesprochen», sagte er vor wenigen Wochen, als er ankündigen konnte, dass seine Worte Wirklichkeit werden. Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden. Weber fand Mitstreiter, die sich mit ihm an die Organisation machten.

Am 11. September feierte der neue Wohler Wochenmärt Premiere. Und war von Anfang an ein voller Erfolg. Angeboten werden jeden Samstag regionale und vorwiegend nachhaltige Produkte. Kulturelle Auftritte und feines Essen und Trinken sorgen für gute Stimmung. Und vor allem ist der Märt zum Ort der Begegnung geworden. Dass sich Wohlen hier jeden Samstag treffen kann, verdankt die Gemeinde nicht nur, aber vor allem Andreas Weber. Dafür wurde er zum Kopf des Monats gewählt. --chh


Sympathischer Macher

Kopf des Monats September: Andreas Weber, Initiant des neuen Wohler Wochenmärts

In der Sommerserie «Was ich schon immer schreiben wollte» wünschte sich Andreas Weber einen Wochenmarkt auf dem Sternenplatz. Doch Weber beliess es nicht beim Schreiben, sondern setzte den Wunsch in die Realität um. Dafür wählte ihn die Redaktion zum Kopf des Monats.

Chregi Hansen

«Der neue Sternenplatz hat noch unglaubliche Entwicklungsmöglichkeiten. Stellen Sie sich einen Platz mit Strassencafés vor, einen grosszügigen Boule-Platz statt eines völlig ungenutzten Lochsteinrasens direkt vor dem Schlössli, schattenspendende Bäume mitten im gepflästerten Areal mit einer Rundbank darunter für junge Eltern oder Grosseltern mit Kindern, ein Bodenschach neben dem zeitweilig als Bar geöffneten Schlössli. Der um den einen oder andern Stand erweiterte Wochenmarkt von Wohlen findet auf dem Sternenplatz entlang der Steingasse statt ...»

Diese Vision formulierte Andreas Weber im Juli 2020 in dieser Zeitung im Rahmen einer Sommerserie. Ein Jahr später sind Teile davon umgesetzt. Seit dem 11. September verwandelt sich der Sternenplatz jeden Samstag in einen Begegnungsort. Der neue Wohler Wochenmärt, er ist ein Hit. «Der allererste samstägliche Wochenmarkt auf dem Sternenplatz war ein Event voller Fröhlichkeit. Hier trafen Menschen ungezwungen zusammen, tauschten sich aus, deckten sich mit Produkten aus der Umgebung ein, verpflegten sich und liessen sich musikalisch unterhalten. Es war eine rundum gelungene Premiere», kommentierte diese Zeitung die Erstausgabe. Und auch die folgenden Ausgaben waren stets gut besucht.

Natürlich: Andreas Weber hat den Event nicht alleine auf die Beine gestellt. Er hat ein schlagkräftiges Team an seiner Seite. Aber es ist seine Idee, er ging voran, hat sehr viel Begeisterung entfacht. Und immer wieder neue Türen geöffnet. «Er ist voller Ideen, packt tatkräftig mit an und ist immer mit dabei, etwas auszuprobieren. Auch wenn nicht immer alles so läuft, wie es sollte, lässt er sich nicht entmutigen und bleibt weiter an der Sache dran», berichtet etwa Christa Meier, die ebenfalls zum Organisationsteam gehört.

Auch im Sternensaal geschätzt

Als «hartnäckig, aber anständig», beschreibt sie den OK-Präsidenten. Das kann auch Eva Keller bestätigen, die Präsidentin des Sternensaals, in dem sich Weber ebenfalls engagiert. «Anzgy, wie wir ihn alle nennen, ist ein Macher. Wenn er bei einer Aktion oder bei einem Anlass zugesagt hat, dann zieht er dies professionell durch», sagt Keller. Beim Saisonstart oder beim Saisonschluss sorgt er zusammen mit andern für eine Paella, einen Apéro riche oder zumindest einen zum Anlass passenden Wein. Weber ist eben ein «Chrampfer», aber auch ein Geniesser.

Als umsichtiger Organisator und gewiefter Moderator ist er verantwortlich für die Stubengeschichten respektive die Geschichtenstube. «Ich bin froh, dass er im Sternensaalteam mitmacht. Deshalb verwundert es mich ganz und gar nicht, dass er seine Idee vom Wohler Märt zusammen mit anderen ebenfalls aktiven Menschen umgesetzt hat. Ich gratuliere herzlich und hoffe, seine Idee wird nach der Pilotphase weiterleben», sagt Eva Keller. Denn vorerst findet der Markt nur bis im November statt, danach wird evaluiert, ob es nächstes Jahr eine Fortsetzung gibt. Denn bei aller Begeisterung – Weber ist auch ein Realist: «Fünf Private können einen solchen Anlass nicht über eine längere Zeit stemmen», hat er von Anfang an klargemacht. Sprich: Es braucht die Unterstützung durch die Gemeinde.

Andere überzeugen

Die Chancen dazu stehen gut. Denn zu Webers grossen Stärken gehört es, andere mit seiner Begeisterung anzustecken. So etwa Rita Seiler und Remus Lochmann, das Wirtepaar des «Sternen». Dieser ist an sich jeweils am Samstag geschlossen, für den Märt öffnen die beiden. «Denn ein Markt ohne Café, das geht nicht», so seine Überzeugung. Und so setzte er sich mit den Wirten zusammen. «Andreas ist sehr kooperativ, kommt schnell auf den Punkt, und ist auch sehr umgänglich. Als er uns das Projekt vorstellte, war uns vom ersten Moment an klar, dass wir bei dieser Sache mitmachen», erzählen sie. Seither opfern sie ihren Ruhetag und können sich im Gegenzug über viele Gäste am Samstagmorgen freuen.

Als Ur-Wohler verfügt er über die richtigen Kontakte

Wie schon beim Sternensaal-Theater «Morsch» klappe die Zusammenarbeit mit ihm bestens. Was die Wirte besonders freut: Weber hat nicht einfach bestimmt, was geht, sondern war stets bereit, ihre eigenen Vorschläge in sein Projekt einfliessen zu lassen. «Wir haben ihn als zuverlässigen Projektpartner wahrgenommen. Es macht einfach Spass, mit ihm unbürokratisch und mit nur wenigen Sitzungen solche Projekte zu realisieren», sagen Seiler und Lochmann.

Das kann auch Christa Meier bestätigen. «Mir gefällt seine humorvolle Art und sein Teamgeist. Ich finde es toll, mit ihm zusammenzuarbeiten, ich mag ihn sehr und schätze seine Unkompliziertheit und sein sympathisches Wesen», erklärt sie. Mit seiner offenen, wertschätzenden Art findet er schnell Zugang zu den Mitmenschen und kann sie so für seine Sache gewinnen. «Dass er ein Ur-Wohler ist und sehr viele Leute kennt, ist natürlich ein weiterer Pluspunkt in dieser Sache», lacht Meier. Ein Pluspunkt, von dem unter dem Strich ganz Wohlen profitiert – Samstag für Samstag. Und hoffentlich noch lange.


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