Wieder ein Bijou für die Region

  31.08.2021 Wohlen

Anglikon: Die erste Renovationsetappe beim Alpenzeiger mit Grillplausch gefeiert

Der beliebte Aussichtspunkt Alpenzeiger ist bei Jung und Alt beliebt. Doch das hat auch seine Kehrseiten. Regelmässig fällt er Vandalismus und Littering zum Opfer. Dank einer schrittweisen Renovation soll der Platz wieder zu einem Bijou werden. In einer ersten Etappe wurde nun ein Panzergrill aus 15 Millimeter dickem Stahl installiert.

Joel Gattlen

«Jedes Mal, wenn ich beim Alpenzeiger bin, kommen viele Kindheits- und Jugenderinnerungen bei mir auf. Ich bin nur ein paar Minuten von hier aufgewachsen. Meine Freunde und ich haben hier und im Wald oft gespielt und so manchen Nachmittag verbracht», schwärmt Dani Seiler, Präsident des Dorfvereins Anglikon. «Wenn der Föhn weht, kann man von hier bis in die Innenschweizer und Berner Alpen sehen. Der Alpenzeiger ist einfach ein schöner Ort.»

Kein Wunder, dass der Alpenzeiger bei vielen Anglikerinnen und Anglikern sowie Wohlerinnen und Wohlern so beliebt ist. Doch das hat auch seine Kehrseiten. Regelmässig ist der beliebte Aussichtspunkt von Littering und Vandalismus betroffen.

Ein trauriger Anblick

«Als wir einmal beim Alpenzeiger vorbeigelaufen sind, war alles zugemüllt. In den Büschen lagen Teller, welche noch halb voll mit Salat waren. Pizzaschachteln, Bierdosen, Flaschen und Plastikmüll überall. So etwas habe ich in all den Jahren noch nie gesehen», sagt Viktor Lüthy (69) aus dem Unterdorf von Anglikon. Auch die Panoramatafel und der Grill blieben von Vandalen nicht verschont. «Von der einstigen Panoramatafel zeugen heute nur noch die drei Stahlverstrebungen. Das ist traurig und leider schon seit mehreren Jahren so», betont Seiler.

Nebst Vandalismus nagte auch der Zahn der Zeit am beliebten Aussichtspunkt. Die letzte Renovation des Alpenzeigers fand vor 30 Jahren, anno 1991, statt. «Vor allem dem Grill hat man das angesehen. Man konnte ihn faktisch nicht mehr benutzen», so Seiler.

Um dem Alpenzeiger wieder zu altem Glanz zu verhelfen, musste also dringend etwas geschehen. Der Platz liegt auf dem Land des Gemeinnützigen Ortsvereins Wohlen (GOV). Vor drei Jahren hat Dani Seiler deswegen mit Peter Isler, Präsident des GOV, Kontakt aufgenommen und ihn angefragt, ob man den beliebten Aussichtspunkt instand setzen könnte. Isler liess sich von der Idee schnell begeistern und sagte zu, die Finanzierung durch den GOV zu übernehmen. «Die Renovation des Alpenzeigers erfolgt in mehreren Etappen. Als Erstes wurde nun aufgrund des dringenden Handlungsbedarfs der Grill ersetzt», erklärt Seiler. Installiert hat man einen Panzergrill des Typs «Gotthard» von Rolma-Stahltechnik, einem Spezialisten für öffentliche Feuerstellen. «Der Grill ist aus 15 Millimeter dickem Stahl und gilt als nahezu unzerstörbar und wartungsfrei. Er ist äusserst hochwertig verarbeitet», schwärmt Seiler.

Länger warten wegen Corona

Als Nächstes erfolgt danach in weiteren Etappen die Ausebnung des Platzes, die Installation einer neuen Panoramatafel sowie die Erstellung neuer Sitzgelegenheiten rund um den Grill.

«Eigentlich hätte ja alles viel schneller gehen sollen. Doch Corona hat uns hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie 1991 war zunächst angedacht, dass der Zivilschutz die Renovationsarbeiten durchführen sollte. Ein entsprechendes Gesuch war bereits bewilligt. Doch dann mussten sämtliche Zivilschützer wegen Corona in den Spitälern aushelfen und es hätte ein neues Gesuch gestellt werden müssen. Glücklicherweise sprang das Wohler Traditionsunternehmen Notter in die Bresche», erklärt Seiler.

Die Gesamtkonzeption des neuen Alpenzeigerplatzes übernimmt der Wohler Architekt Andy Wyder. «Die Renovation ist mit mehr Aufwand verbunden, als man denkt. Unzählige Stellen sind involviert. Auch der Kanton hat vor Ort schon eine Begehung gemacht. Die Kunst ist, dass man nur eine Besitzstandswahrung vornimmt, sprich das Bestehende instand setzt.» Würde man etwas Neues hinzufügen, wäre ein Baugesuch notwendig und unzählige neue Sicherheitsvorschriften müssten umgesetzt werden. So müsste man dann beispielsweise den gesamten Platz mit Geländern umgeben, «was den Platz aber wieder für Vandalismus anfälliger machen und allenfalls auch die Sicht einschränken würde», moniert Seiler.

Feierliche Einweihung mit regionalem Essen

Der neue Grill wurde nun feierlich mit einem Grillplausch eingeweiht. Rund 50 Erwachsene und 20 Kinder fanden sich dazu ein und liessen sich regionale Würste und Burger direkt vom benachbarten «Strebels Burehof» schmecken. «Es ist wegen Corona das erste Mal seit einem Jahr, dass wir wieder so einen Anlass mit dem Dorfverein Anglikon auf die Beine stellen konnten», betont Daniel Seiler. Sich wiederzusehen, tue den Leuten gut.

Auch GOV-Präsident Isler freut sich: «Der Alpenzeiger lebt und soll wieder ein Bijou werden. Menschen sollen zusammenkommen und Freude haben. Das ist unser Kerngeschäft.»


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