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  17.08.2021 Wohlen

Weinprämierung der Aargauer Ortsbürgergemeinden im Schlössli Wohlen

Nur gerade sechs Aargauer Ortsbürgergemeinden gehören zu den Weinproduzenten. Zum dritten Mal kürten sie in einer Blinddegustation den besten Tropfen. Nach dem Murianer Sieg im Vorjahr ging der Titel diesmal nach Birmenstorf.

Chregi Hansen

Unterschiedlicher geht es fast nicht. Dieter Egli stammt ursprünglich aus dem Kanton Zürich, gehört der SP an und ist Regierungsrat. Pascal Furer hingegen stammt aus dem Kanton Bern, ist ein SVPler und Präsident des Grossrats. Doch trotz all der Unterschiede: Bei der ersten Degustationsrunde stand auf ihren Zetteln genau das gleiche Resultat. «Wir haben nicht abgeschrieben», versicherten sie lachend.

Wurde anfänglich noch viel gewitzelt an diesem Abend, so wurde es Runde für Runde ernster und ruhiger im Schlössli. Eine Jury aus neun Mitgliedern hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den besten Aargauer Ortsbürgerwein zu küren. Dieses Jahr in der Kategorie «Rote Holzspezialitäten mit oder ohne Holzkontakt». Und weil einige Produzenten mehrere Produkte einreichten, mussten schliesslich 12 verschiedene Weine probiert werden.

Hohe Qualität

Dabei kam diesmal ein möglichst einfaches Prinzip zum Einsatz. Es wurden immer Sets von vier bis fünf Weinen zusammengestellt, von denen die Jury jeweils die zwei besten erkürte, die dann in einer nächsten Ausscheidung gegen zwei neue antraten. Das Vorgehen sorgte dafür, dass am Schluss immer bessere Weine aufeinandertrafen, «Je länger es dauert, desto kleiner sind die Differenzen und desto schwieriger wird die Entscheidung», sagte denn auch Einwohnerratspräsident Meinrad Meyer, der als Gast in der Jury mitwirkte. Auch Weinakademikerin Lidwina Weh, die professionelle Fachkenntnisse in die Jury einbrachte, musste manchmal etwas länger nachdenken, bis sie sich entschieden hat. «Die Qualität der Aargauer Weine ist in den letzten Jahren stark gestiegen», erklärt auch Roland Michel, der Präsident des Branchenverbands Aargauer Wein, stolz.

Erst zum dritten Mal kürte der Aargauer Ortsbürgerverband den besten Wein. «Leider gehören nur noch sechs Ortsbürgergemeinden zu den Produzenten», bedauert Geschäftsführer Ueli Widmer. Organisiert wurde die Prämierung durch Vorstandsmitglied Ruedi Donat. «Er macht das jedes Jahr perfekt, und das Schlössli bietet den idealen Rahmen für diesen Anlass», lobte Präsidentin Milly Stöckli. Die Murianerin ist froh, haben dieses Jahr alle sechs Gemeinden Weine eingereicht. Im kommenden Jahr könnte es nach den Wetterturbulenzen der vergangenen Wochen wieder anders sein. «In Muri beispielsweise gibt es dieses Jahr leider keinen Wein», berichtet sie.

Alte Reben sorgen für ein tolles Aroma

Stöckli selber hielt sich dieses Jahr mit einem Urteil zurück, die frühere Grossrätin trinkt keinen Rotwein. «Aber wenn man die Gesichter der Jury sieht, dann muss es wohl sehr gut schmecken», lachte sie. Zum Sieger wurde in diesem Jahr die Ortsbürgergemeinde Birmenstorf mit ihrem Pinot noir «von alten Reben» 2019 gekürt, der aus Trauben von Rebstöcken mit einem Mindestalter von 40Jahren gekeltert wurde.

Sieg für das Nachbardorf

Freude an seinem Einsatz hatte auch Regierungsrat Dieter Egli. «Ich bin kein Weinexperte. Aber der Anlass heute zeigt, wie viele Schätze auf hohem Niveau in unserem Kanton produziert werden. Leider ist das im Rest der Schweiz noch zu wenig bekannt», sagte er nach seiner Jury-Premiere. Und er freute sich sehr, dass ein Wein aus dem Nachbardorf gewonnen hat. «Ich kann die Reben von meinem Fenster aus sehen», berichtete Egli. Auch für Grossratspräsident Pascal Furer ist diese Prämierung wichtig. «Dass wir uns heute hier treffen und anstossen können, zeigt doch, dass wir langsam wieder zur Normalität zurückkehren», so Furer. Dass er von den getesteten Weinen mehrheitlich begeistert war, ist keine Überraschung – der SVP-Politiker ist Geschäftsführer des Branchenverbands Aargauer Wein. «Solche Events helfen sicherlich, unsere Produkte noch bekannter zu machen», freute sich Furer. Und diesem Urteil schlossen sich alle anderen gerne an.


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