Massnahmen haben sich bewährt

  16.07.2021 Wohlen

Trotz des vielen Regens trat die Bünz nicht über die Ufer

Bei der Einweihung des Hochwasserrückhaltebeckens war die Bünz ein kleiner Rinnsal. Diese Woche sah es ganz anders aus. Trotzdem mussten keine Felder geflutet werden. Viel hat aber nicht gefehlt.

Der Höchststand wurde am Dienstag kurz nach Mittag erreicht. Um 15 Uhr wurde ein Pegelstand von 419,79 Meter gemessen. Zum Vergleich: Wohlen liegt offiziell auf einer Höhe von 421 Metern. Seither ging die Wasserhöhe kontinuierlich zurück und liegt derzeit unter 419 Metern.

Als die Bünz am Dienstag immer mehr zu steigen begann, fragte sich so mancher, ob das Hochwasserrückhaltebecken nun erstmals zum Einsatz kommt. Am Dienstagabend spazierten auffallend viele Wohler zum Durchlasswerk. Der Anblick war imposant. Doch noch war es nicht nötig, die Wassermengen in die benachbarten Felder zu leiten. Der Schieber blieb offen. Einzig der Büelisackerkanal war mittlerweile unpassierbar.

«Regulierung hat so funktioniert, wie sie sollte»

«Die Bünz erreichte in Wohlen einen Spitzenabfluss von rund 24 Kubikmeter pro Sekunde. Dies entspricht in etwa einem 10-jährlichen Hochwasserereignis», erläutert Silvio Moser, Projektleiter Abteilung Landschaft und Gewässer, auf Anfrage. Zurückgehalten wird das Wasser beim Durchlasswerk erst bei 30,5 Kubikmeter pro Sekunde, was einem 20-jährlichen Hochwasserereignis entspricht. «Auch in Bezug auf den Wasserpegel war die Bünz etwa 30 bis 40 Zentimeter unter dem Regulierpegel», so Moser weiter.

Obwohl der Pegel also darunter blieb, wurden die Regulierschützen, welche das Wasser zurückhalten sollen, aufgrund des hohen Abflusses schon etwas zugefahren, von 100 Prozent Öffnungsgrad auf 76 Prozent. Dies erfolgt automatisch und ist so vorgesehen, damit die Schützen für die Regulierung schneller bereit sind. Fazit: «Die Anlage ist einsatzbereit, und die Regulierung hat so funktioniert, wie sie sollte», freut sich der Verantwortliche des Kantons.

Auch wenn letztlich nicht gestaut wurde, die Investitionen in den Hochwasserschutz in der Höhe von knapp 20 Millionen Franken haben sich alleweil gelohnt. Denn mit dem Geld wurden nicht nur das Rückhaltebecken gebaut, sondern auch verschiedene Massnahmen entlang des Ufers umgesetzt. Dazu gehören die Erhöhung von Uferlinien und Brücken. Die Massnahmen haben sich bei den aktuell anhaltenden Regenfällen bewährt. «Der Schutz des Siedlungsgebiets konnte gewährleistet werden. Zu Ausuferungen kam es nur ausserhalb von Dörfern», kann Moser berichten. --chh


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