Das Glück der Tüchtigen

  22.06.2021 Wohlen

Die ibw-Jazz-Night war mit rund 1000 Besuchern und Besucherinnen ein voller Erfolg

Streng waren die Kontrollen am Eingang. Streng auch die Maskenpflicht auf den Festplätzen. Nicht ganz so streng nahm man es mit dem Ende. Die letzten Bands spielten viel länger als geplant. Einfach, weil es so schön war.

Chregi Hansen

Die letzten beiden Austragungen in den Jahren 2018 und 2019 litten unter dem schlechten Wetter. Und auch dieses Jahr zogen drohende Gewitterwolken auf. Letztlich aber blieb der Anlass bis auf einige wenige Tropfen trocken. «Wenn man sieht, welch schwere Gewitter rundherum niedergingen, dann können wir schon von Glück reden», gab OK-Chef Beat Koch zu.

Dieses Glück hatten sich die Organisatoren verdient. Denn der Aufwand war riesig. Einerseits musste das Konzept immer wieder angepasst werden, Corona lässt grüssen. «Aber auch die Musiker und Musikerinnen galt es bei der Stange zu halten. Viele zweifelten bis zuletzt, dass sie wirklich auftreten können», berichtet Koch. Andererseits erforderten die Auflagen einen Grosseinsatz durch das ibw-Personal. An allen Eingängen musste das Publikum kontrolliert und gezählt werden. «Toll, dass die Belegschaft diesen Anlass mitträgt», freut sich Domenic Philipp, Geschäftsleiter der IBW Energie AG.

Zirkulieren nicht erlaubt

Nur so war es möglich, dass auch an diesem Abend in fünf Lokalen im Zentrum Musik vom Feinsten geboten wurde. Mit dem kleinen Makel, dass ein Zirkulieren zwischen den verschiedenen Orten nicht möglich war, das Publikum sich also im Vorfeld für einen Festplatz entscheiden und da bleiben musste. «Das hat auch seine positive Seite. Jetzt erst sieht man, wie genial das ursprüngliche Konzept war», lacht Koch. Und erinnert daran, dass es bei der Premiere der Jazz-Night kritische Stimmen gab, die nicht glaubten, dass die Besucher zwischen den Spielorten wechseln werden. «Gerade das freie Bewegen bringt es aber mit sich, dass man auch Neues entdeckt. Wenn es nicht gefällt, geht man einfach zur nächsten Bühne», sieht Koch den grossen Vorteil.

War es diese eingeschränkte Auswahl? Das drohende Gewitter? Die überpingelig kontrollierte Maskenpflicht? Jedenfalls war die Jazz-Night nicht «ausverkauft», es gab in allen fünf Lokalen noch leere Plätze. «Es waren im Schnitt zwei Drittel der Kapazitäten belegt», berichtet der OK-Chef. «Schade, ich hätte etwas mehr erwartet», gibt denn auch René Holenweger vom «Marco Polo» zu. Und auch Fritz Züger von der «Chappelebeiz» hätte sich bei seiner persönlichen Premiere etwas mehr Publikum gewünscht. «Wahrscheinlich braucht es noch etwas Zeit, bis die Leute wieder in Feierlaune sind», sagt er.

Breite musikalische Vielfalt

Rund 800 Personen haben einen der fünf Spielorte besucht. Rund 200 Personen nutzten die Möglichkeit, sich von der Strasse her ein Ohr voll Musik zu nehmen und dabei zwischen den Lokalen zu wechseln. Und zu entdecken gab es viel: Vom Kinderchor über ein rein weibliches Saxofonquartett zu körnigem Rock, mitreissendem Dixie und melancholischem Blues. Der Begriff Jazz wird in Wohlen weit gefasst – sehr zur Freude des Publikums. Kein Wunder, konnten Beat Koch und seine Helfer den ganzen Abend Lob entgegennehmen. Und doch: Der OK-Chef freut sich schon jetzt, wenn die Jazz-Night wieder in der alten Form über die Bühne gehen kann. Am 10. Juni 2022 ist es wieder so weit.


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