Ein neues Zentrum

  12.02.2021 Merenschwand

Grossbauprojekt mitten in Merenschwand

Wohnungen, Gewerberäume, eine Tankstelle und ein neuer Verkaufsladen baut die Landi im Herzen Merenschwands.

Viele Jahre nahm die Planungsphase in Anspruch. Viele Hürden mussten genommen werden. Vom Gestaltungsplan bis zum Baugesuch – einfach ist das Bauprojekt der Landi nicht.

Trotzdem blickt Landi-Geschäftsführer Daniel Strebel zufrieden auf die lange Planungszeit zurück. Von der Gemeinde über die Denkmalpflege bis zum Kanton – ganz viele Parteien wurden involviert. «Die Zusammenarbeit war jederzeit auf Augenhöhe und für die Sache.» Er ist sehr froh, dass es nun vor Ort losging. --ake


Das neue Gesicht des Zentrums

Im Herzen Merenschwands realisiert die Landi Freiamt ein Grossprojekt

Die Gebäude sind längst abgerissen. Der einstige «Hirschen» ist nicht mehr. Auch vom Gebäude, das vorher den Volg beherbergte, ist nichts mehr zu sehen. Stattdessen laufen die Bauarbeiten für das neue Projekt: ein Volgladen, eine Tankstelle, zwei Gewerberäume und 20 Mietwohnungen.

Annemarie Keusch

Daniel Strebel verspürt Erleichterung und Freude. Der Geschäftsführer der Landi Freiamt weiss, wie lang der Weg war, bis endlich mit den Abbrucharbeiten begonnen werden konnte. «Wir mussten viele Hürden überwinden», sagt Strebel. Mehr als acht Jahre sind vergangen seit dem ersten Informationsaustausch mit der Gemeinde. Damals wusste die Landi noch nicht, welche Variante sie verfolgt – Um- und Anbau oder Neubau. «Wäre das Kreiselprojekt des Kantons nicht dazugekommen, hätten wir wohl die alte Liegenschaft saniert und erweitert», sagt Daniel Strebel noch heute.

Dass etwas gehen musste, dessen war und ist sich die Landi Freiamt bewusst. Die Wohnungen wurden in den 60er- und 70er-Jahren gebaut. «Der Sanierungsbedarf war hoch.» Teils kochten die Mieterinnen und Mieter noch in den Küchen, die beim Neubau eingebaut wurden.

Gestaltungsplan war eine der grossen Hürden

Dass der Kanton im Zentrum Merenschwands einen Kreisel bauen will, kam der Landi in mehreren Bereichen zugute. Der «Hirschen» musste dem Kantonsprojekt weichen, mehr Freifläche, allenfalls für Parkplätze, entstand. Mehr Fläche, die die Landi Freiamt kaufen konnte. «Das war ein komplizierter Prozess», blickt Daniel Strebel zurück.

Eine Zonenplanänderung war nötig, weil das Land in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen lag. Damit dies möglich war, musste der Gemeinderat dem Kanton beweisen, über genug Reserven für öffentliche Bauten und Anlagen zu verfügen. «Ein Prozess, der viel Zeit in Anspruch nahm.»

Der Ortsbildschutz, die Denkmalpflege, die Gemeinde, der Kanton, die Landi. Viele Organe waren und sind im Projekt involviert. Alle verfolgen ihre Ziele, stellen Ansprüche. «Klar, ohne Kompromisse geht es nicht», sagt auch Daniel Strebel. Entsprechend froh sei er, dass eine gute Lösung gefunden wurde, die nun realisiert wird. «Nur schon der Gestaltungsplan war eine riesige Hürde», sagt er. Die kantonale Radroute, der Schulweg – einfach bebaubar ist der Perimeter im Herzen Merenschwands nicht.

Wichtige Gemeinde für die Landi

Dass solche Grossprojekte auch Nerven kosten können, weiss Strebel aus Erfahrung. Schon viele grössere Projekte, etwa kürzlich in Jonen, hat er als Geschäftsführer der Landi Freiamt umgesetzt. «Klar, immer einfach ist es nicht. Aber ich finde das eine unglaublich spannende Arbeit.» Trotz Erfahrung sei bei jedem Projekt vieles anders und neu. «Verhandlungsgeschick ist gefragt, das liebe ich.» Dass nun gebaut wird, sei ein Meilenstein für die Landi Freiamt. Entsprechend gross war die Freude schon, als die Baubewilligung erteilt wurde.

Daniel Strebel spricht von einem Meilenstein für die Genossenschaft. Der Standort Merenschwand sei für die Landi eminent wichtig. «Merenschwand wächst. Umso wichtiger ist es für uns, in solchen Gemeinden à jour zu bleiben und Präsenz zu markieren», sagt der Landi-Freiamt-Geschäftsführer.

Kaum mehr Baulandreserven in der Region

20 Wohnungen, ein Volgladen, 280 Quadratmeter weitere Gewerbefläche, eine Tankstelle, Parkplätze und eine Tiefgarage werden aktuell realisiert. Es ist viel Geld, das die Landi Freiamt in die Hand nimmt. 25 Millionen Franken kostet das Projekt. «Ohne weitsichtige Fusionen und eine gute Eigenkapitalsbasis könnten wir das niemals stemmen», sagt Strebel. Und er weiss, dass wer im Freiamt aktuell Wohnungen baut, durchaus auch ein Risiko eingeht. «Ja, Wohnungen zu vermieten, war schon einfacher.» Nichtsdestotrotz seien Wohnungen mittel- und langfristig immer noch die beste Geldanlage, auch weil die Baulandreserven im Freiamt bald aufgebraucht sind.

Wartelisten für Wohnungen gehören der Vergangenheit an, dessen ist sich Strebel bewusst. Auch darum sagt er: «Wir budgetieren mit Leerständen.» Strebel hält aber auch fest, dass solche Projekte für die Landi keinesfalls spekulativ seien, sondern Anlageobjekte. «Zudem ist dieses Projekt hier ein Bekenntnis zu Merenschwand», betont er. Ökologisch werden die Gebäude auf neustem Stand umgesetzt, Elektroladestationen sind angedacht, ein Schnellladestation ebenso.

Voraussichtlich im Sommer 2023 fertig

Das Interesse daran, was im Moment im Zentrum Merenschwands passiert, ist gross. «Beim Abbruch hätten wir schon fast eine Kinobestuhlung aufstellen können», meint Daniel Strebel schmunzelnd. Die Landi Freiamt spüre eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung, auch wenn an den Informationsveranstaltungen jeweils auch kritische Fragen gestellt wurden. Aber nicht nur die Bevölkerung schaut sich genau an, was auf der Baustelle passiert. Auch Daniel Strebel selber ist ein- bis zweimal wöchentlich vor Ort. «Es läuft bisher alles gut», sagt er.

Sein grösster Wunsch, bis das Projekt voraussichtlich im Sommer 2023 abgeschlossen sein wird? «Eine unfallfreie Bauphase.»


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