Vielseitiger Muntermacher

  16.10.2020 Beinwil/Freiamt

Ein Herbst ohne Kürbis? Das geht auch in unseren Breitengraden fast nicht mehr. Das Freiamt ist eine Kürbisregion geworden. Zwei grosse Produzenten hier sind die Familie Staubli aus Muri und die Hufschmids aus Nesselnbach.

Sabrina Salm

Kaum ein anderes Gemüse ist so vielfältig wie Kürbisse. Tiefes Orange bis dunkles Grün, riesengross oder winzig klein. Rund, länglich oder in Flaschenform. Die unterschiedlichen Kürbisse sind fast so vielseitig wie das, was man mit ihnen machen kann. Weltweit gibt es über 800 verschiedene Arten. Zierkürbisse sind allerdings nicht essbar. Doch sie gehören zur Herbstdeko dazu wie das Amen in der Kirche.

Seit fast 30 Jahren pflanzen Willi und Ruth Staubli im Hasli in Muri Kürbisse an. «Und mit jedem Jahr überzeugt uns die Beere immer mehr», sagt Willi Staubli. Kürbisse mit ihren Formen, Geschmäcken und Farben seien für unzählige Gerichte einzusetzen. «Zudem ist der Kürbis beim Anbau sowie bei der Lagerung sehr ökologisch», nennt Staubli weitere Vorteile. «Genau diese beiden Aspekte faszinieren uns so am Kürbis.» Auf ihren Feldern wachsen über 120 Sorten. Darunter seien jedoch viele verschiedene Geschwisterkürbisse und so kommen sie auf etwa 50 Kürbissorten. Dabei bieten sie eine grosse Auswahl an Speise- und Zierkürbissen an.

Eine Menge Inspiration

Auf der anderen Seite des Freiamts ist die Familie Hufschmid als Kürbiszüchter im grossen Stil bekannt und beliebt. In Nesselnbach betreibt Andreas Hufschmid seit bald zehn Jahren den elterlichen Betrieb. Seine Eltern, Brigitte und Guido Hufschmid, hatten vor mehr als 25 Jahren die Idee, Kürbisse professionell anzubauen und zu vermarkten. Ein voller Erfolg, denn das Gewächs fand schnell Fans. «Kürbisse sind tolle Pflanzen. Man kann so viel mit ihnen machen», schwärmt so auch Andreas Hufschmid. Auf 6,5 Hektaren Land werden um die 70 verschiedene Kürbissorten angebaut.

Der Grossteil der Ernte geht in den regionalen Detailhandel. Wie vielseitig Kürbisse sind, hat die Familie Hufschmid mehrmals an ihren «Chörbismärts» präsentiert. Hierfür wurde nicht nur kulinarisch gezeigt, was die Riesen-Beere alles kann, sondern auch ein Einblick in die Dekorations- und Bastelmöglichkeiten gewährt. In der Dorfschür werden viele verschiedene Speise- und Zierkürbisse zum Verkauf angeboten und eine Menge Inspiration für Herbstdekorationen geboten.

«Kürbisse in grosser Menge anzupflanzen, ist aufwendig und zeitintensiv», erzählt Andreas Hufschmid. Für den Anbau brauche es ein gutes Gespür und auch dafür, wann die Kürbisse im Frühling eingepflanzt werden sollen, verrät auch Willi Staubli. «Vor allem die kalten Nächte können schnell zum Problem werden.» Wenn dann der Start mit viel Pflege gelungen ist, benötige der Kürbis nicht mehr viel Aufmerksamkeit.

Neue Sorten entdecken

War früher vor allem der Zierkürbis in Mode, hat sich inzwischen der Speisekürbis an die Front des Interesses gesetzt. «Der Kürbis hat schon lange seinen festen Platz auf dem Speisezettel gefunden», weiss Andreas Hufschmid. Er ist auch begeistert von gebrannten Kürbiskernen. Die Riesen-Beere erlebt in der Schweiz in den letzten Jahren einen Boom. Spüren dies auch die Staublis? «Wir spüren den Trend vor allem auf die Vielfalt der Sorten. Je länger, desto mehr wollen unsere Kunden immer wieder neue Kürbissorten ausprobieren und nicht bei den Klassikern bleiben.» Deshalb testen sie jedes Jahr zusätzlich neue Sorten aus und sie entdecken dabei oftmals sehr feine Geschmäcke und spezielle Kürbisformen. «Einer unserer diesjährigen Favoriten ist der Marble. Er überzeugt uns mit seinem Geschmack und seiner schnellen und einfachen Handhabung bei der Zubereitung: in Schnitze schneiden, mit Öl beträufeln, bei 200 °C für 15 Minuten in den Backofen, würzen und geniessen», so der Tipp von Willi Staubli.

Ein weiterer Tipp vom Fachmann: «Etwas ganz Spezielles ist unser Halloweenkürbis 2.0. Damit Sie möglichst lange am Halloweenkürbis Freude haben, können Sie ihn bemalen und anschliessend kurz vor Halloween schnitzen.» Oder man kann diese lustigen Fratzen auch bei den Staublis bemalt kaufen. Ein Abstecher ins Muri-Hasli lohnt sich sowieso. Denn auch hier findet man tolle Inspiration rund um den Kürbis.


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