Mehr Spass auf dem Bike
06.10.2020 MerenschwandErstmals findet in Merenschwand diese Woche ein Bikecamp für Kinder statt
Eine ganze Woche lang sind 26 Kinder in und um Merenschwand mit dem Mountainbike unterwegs. «Sie erlernen Fahrtechnik, gewinnen an Sicherheit und sollen Spass haben», sagt Theo Stauffer. Seine Firma cyclingskills.ch organisiert das Bikecamp.
Annemarie Keusch
Neu sind die Bikecamps nicht. Theo Stauffers Firma cyclingskills.ch organisiert sie seit Jahren, anfangs vor allem in Stauffers Heimatkanton Solothurn, mittlerweile quasi schweizweit. Dass nun eines dieser Camps in Merenschwand stattfindet, ist aber eher Zufall oder heisst Lukas Blickenstorfer. Er ist einer von Stauffers Mitarbeitern und lebt in Merenschwand. «Er leitet unter anderem solche Bikecamps und kam mit der Idee auf mich zu, ein Camp hier zu organisieren.» Gesagt, getan. Und die Idee kommt an.
Die ganze Woche sind die 26 Kinder – in zwei Gruppen unterteilt – unterwegs. «Es ist ein Steigerungslauf», sagt Theo Stauffer. Einer, der gestern Montag startete mit einfachen Aufgaben. Etwa jener, dass 13 Kinder kreuz und quer in einem kleinen Viereck fahren, ohne einander in die Quere zu kommen. «Langsam, Finger an den Bremsen und in einem tiefen Gang», erklärte Theo Stauffer. Dass alle Kinder, die meisten seien zwischen acht- und zehnjährig, die wichtigsten Grundkenntnisse intus haben, sei wichtig. «Die Niveau-Unterschiede sind extrem. Einige fahren Bike-Rennen, während andere kaum einhändig fahren können», erklärt Stauffer. Wichtig sei es darum, dass alle Kinder etwas lernen können und gefordert seien.
Giraffe und Schlange auf dem Bike
Richtig bremsen, das ist für eine sichere Bike-Tour unerlässlich. Entsprechend war es schon am ersten Kurshalbtag ein grosses Thema. «Zwei Finger sind dauernd an der Bremse, sonst können wir zu wenig schnell reagieren», erklärt Stauffer den Kindern. In spielerischen Übungen werden diese Grundkenntnisse vermittelt. Da ist Stauffer auch mal der Dompteur im inneren Kreis, während die Kinder im äusseren Kreis fahren und Tiere imitieren – von der Schlange über den Elefanten bis zur Giraffe. «Spass ist unglaublich wichtig», sagt Theo Stauffer dazu.
Überhaupt stehe es nicht im Mittelpunkt, den Kindern Tricks beizubringen. «Es geht vor allem darum, dass die Kinder Fahrtechnik erlernen, Sicherheit gewinnen und dadurch mehr Spass am Velofahren haben.» Und das scheint zu funktionieren. «Der erste Tag zeigte, dass die Kinder sehr motiviert sind und bestens mitmachen.»
Mit ehemaligem Weltcup-Fahrer als Leiter
Die Kinder aus Merenschwand und Umgebung erleben eine spannende und abwechslungsreiche Woche. Eine Halbtagestour steht genauso auf dem Programm wie ein Parcours und ein Bike-OL im Wald. Den krönenden Abschluss bildet am Freitag eine Tagestour, samt Grillieren. Zudem werden die Kinder von Nicolas Fischer unterrichtet, laut Stauffer einer der am besten ausgebildeten Mountainbiker in der Schweiz. Und einer, der einst Weltcuprennen fuhr, beispielsweise an der Seite des Schweizer Topstars Nino Schurter. Stauffer selber bezeichnet sich als Quereinsteiger. «Dank meinen Kindern wurde aus dem Hobby mein Beruf, den ich mit ganz viel Leidenschaft ausübe.»
Das Bikecamp in Merenschwand ist das erste, soll aber laut Theo Stauffer und Lukas Blickenstorfer nicht das letzte sein. Zudem planen sie wöchentlich einen Kurs anzubieten, bei dem der Merenschwander Blickenstorfer mit interessierten Kindern Bike-Touren unternimmt. «Diesbezüglich werden bald nähere Informationen kommen», verspricht Theo Stauffer.
Mehr Informationen: cyclingskills.ch.