250 Pizzaiolos – ohne Pizzeria

  01.09.2020 Boswil

Die schweizweit bekannte Band «Stubete Gäng» taufte ihr Album «Dunne mit de Gäng»

Zu ihren Hits kann die halbe Schweiz mitsingen. An zwei Konzerten in Boswil sorgten sie für Partystimmung, die es lange nicht mehr gab.

Annemarie Keusch

250 Arme sind in die Höhe gestreckt. Der Zeigefinger ragt in die Luft. Die Unterarme drehen sich im Kreis. So, wie es eben Pizzaiolos tun, wenn sie den Pizzateig auf dem Finger schön flach machen. «De Pizzaiolo» ist einer der Party-Hits auf der neuen CD «Dunne mit de Gäng» der Zuger Band «Stubete Gäng». Und wie gut dieser beim Publikum ankommt, testete die fünfköpige Band in Boswil erstmals. Ursprünglich nur als Warm-up-Konzert für die Plattentaufe in Zug geplant, waren es gleich zwei Konzerte hintereinander, die in Boswil für Partystimmung sorgten, wie sie wohl seit dem Lockdown nicht mehr erlebt wurde.

Zwei Tage bis ausverkauft

Damit, dass die Konzertbesucher von diesem Anlass noch ihren Urenkeln erzählen werden, warb die Band. Gross Werbung braucht sie mittlerweile zwar nicht mehr. Nur zwei Tage dauerte es, bis sämtliche Tickets verkauft waren. Obwohl viele wegen der alten Hits wie «Petra Sturzenegger» oder «Göschene, Airolo» kamen, liessen sie sich auch von den neuen Hits mitreissen.

Es war ein Konzert und eine Party, die wohl noch einige Wochen nachhallt. Mit 250 feiernden Pizzaiolos, obwohl es in Boswil gar keine Pizzeria mehr gibt.


Rot-weiss karierte Feierlaune

Im Boswiler «Chillout» sorgte die «Stubete-Gäng» zweimal für tolle Party-Stimmung

Für viele Konzertbesucher war es die erste grosse Party seit Langem. Und diese hatte es in sich. Mit ihren eingängigen Melodien und lustigen Texten brachte die Zuger Band «Stubete-Gäng» die 250 Leute zum Singen und Tanzen – und das trotz Schutzmassnahmen.

Annemarie Keusch

«Peeeetra» auf der Brust, «Sturzenegger» auf dem Rücken. Mit Fan-Shirts ausgestattet war so mancher, noch bevor er oder sie sich im entsprechenden Sektor auf das Konzert freute. Auf den Top-Hit «Petra Sturzenegger» mussten die Leute aber lange warten – bis zum Schluss. Entsprechend erlebte die Stimmung am Schluss des eineinhalbstündigen Konzertes nochmals einen ganz grossen Höhepunkt. Alle tanzten, sprangen, sangen – oder besser gesagt johlten. Die «Stubete-Gäng» ist die Band der Stunde, die meistgebuchte im ganzen Land. Und das zeigte sich auch in Boswil. Zwei Tage dauerte es, bis das Konzert am Freitag ausverkauft war. Und kurz nachdem klar wurde, dass auch die Plattentaufe der neuen CD «Dunne mit de Gäng» am Samstag im «Chillout» stattfindet, war auch diese ausverkauft.

Dafür gesorgt, dass die Zuger Band ins Freiamt kommt, hat Marc Taeschler aus Sarmenstorf. Seit der Geburtsstunde der Party-Band ist er für deren Booking zuständig. «Wir haben ganz aufregende Jahre hinter uns», sagt er. Im letzten Jahr folgte mit den Hits «Petra Sturzenegger» und «Göschene, Airolo» der ganz grosse Durchbruch. Im ganzen Land gibt es fast keine Partys mehr ohne die Band. Auch im Schweizer Fernsehen ist sie präsent. «Das ist gewaltig», sagt Taeschler. Damit gerechnet hätten weder die Musiker um Hans Hassler und seine beiden Söhne Aurel und Moritz noch Taeschler. «Dass wir so durch die Decke gehen, das hätten wir nicht für möglich gehalten.»

Mit dem Drei-Generationen-Effekt

Rot-weiss kariert. Das ist ihr Markenzeichen. Die ganze Band ist so gekleidet. Es ist einer der Puzzlesteine des Erfolgs. Nicht nur der äusserliche Auftritt hat Wiedererkennungspotenzial, auch die Lieder. Komplizierte Texte gehören nicht zur «Stubete-Gäng». Vielmehr sind sie eingängig, mitsingen können alle. Die Melodien laden zum Tanzen ein. «Damit treffen wir wohl den Nerv», sagt Taeschler. Ehrliche, authentische Musik nennt er es. Hinzu kommt Swissness, Volksmusik mit Pop vermischt. Dass dies zurzeit erfolgversprechend ist, zeigen auch andere Bands.

«Örbn Ländlr» nennt die «Stubete-Gäng» ihre Musik. «Logo hani mi lah gah lah» ist einer ihrer neuen Hits und einer, an den wohl mancher Konzertgast am nächsten Morgen dachte. «Mettmenstetten», «Chriesibaum» oder «Härz isch Trumpf» oder «Frag de Heinz» – einfache Texte, hoher Identifikationsfaktor. «Stubete-Gäng» schlägt ein. Der Drei-Generationen-Effekt kommt hinzu und war auch im «Chillout» zu sehen. Von Jung bis Alt – «Stubete Gäng» gefällt.

Noch mehr zusammengewachsen

«Nichts Negatives», sagt Marc Taesch ler. Über die Geschehnisse der letzten Monate will er möglichst keine Worte verlieren – zumindest über jene, die die Pandemie betreffen. Denn, auch wenn 50 Konzerte nicht stattfinden konnten, die «Stubete-Gäng» blieb nicht inaktiv. Mit «Dunne mit de Gäng» ist eine neue CD mit elf Songs entstanden. «Wir hatten mehr Zeit für diese Produktion, sind als Team noch mehr zusammengewachsen», sagt Taeschler. Man müsse das Positive sehen.

Und so zeigten sie sich auch äussert spontan, als die Plattentaufe innerhalb von weniger als zwei Wochen von Zug nach Boswil verschoben wurde. Die in Zug härteren Vorschriften sorgten dafür. Und für das «Chillout» in Boswil hatten sie schon ein Konzept, das an beiden Abenden bestens funktionierte. In drei Sektoren eingeteilt – mit je separatem Eingang und separaten Toiletten – und dem mittlerweile üblichen Contact Tracing wurden alle Vorschriften eingehalten. Und es war ein Beispiel dafür, dass Party eben auch so geht.

Schon am 19. September organisiert Marc Taeschler im «Chillout» das nächste Konzert, diesmal mit der Band «Megawatt».


Drei CDs zu verlosen

«Dunne mit de Gäng» ist neu und gleich auf dem zweiten Platz der Schweizer Album-Hitparade eingestiegen. Am Samstag taufte die Zuger Band «Stubete-Gäng» in Boswil ihre neue Platte. Elf Songs, leisere Töne, aber auch laute Party-Kracher sind darauf. Unter der Leserschaft werden drei CDs verlost. Wer eine davon will, kann heute Dienstag, zwischen 14 und 14.15 Uhr folgende Nummer wählen: 056 552 03 03. --ake


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