Verarbeitung drängt sich auf

  21.08.2020 Benzenschwil

Aronia-Swiss in Benzenschwil

Aronia ist eine violette, fast schwarze Beere. Direkt vom Strauch gegessen, ist die Aroniabeere zumindest gewöhnungsbedürftig. Konserviert in Form von getrockneter Beeren oder als Saft, sei Aronia geschmacklich interessanter, sagt Landwirt Thomas Heggli.

Aroniabeeren schmecken frisch eher herb und leicht bitter. Eine Verarbeitung der Beere drängt sich auf, wissen auch die Hegglis. Getrocknet schmeckt sie süss-säuerlich-herb. «Perfekt für in das Frühstücksmüesli», lacht Thomas Heggli. Seit sieben Jahren baut er in Benzenschwil auf 17 Hektaren Aronia an. Zusammen mit seiner Frau Anita führt er den Betrieb.

Beste Qualität

Nicht nur den Anbau tätigen sie selber. Die geernteten Beeren werden auf dem Betrieb zu Saft verarbeitet oder getrocknet. Der Aronia-Trester ist ein hochwertiges Nebenprodukt aus der Saftgewinnung, aus dem Pulver oder Tee gemacht wird. «Aufgrund der Tatsache, dass sämtliche Arbeiten bis zum verkaufsfertigen Produkt direkt auf unserem Hof erfolgen, können wir die Qualität unserer Aronia-Produkte direkt beeinflussen», sagt Thomas Heggli. Das Aroma mundet nicht allen auf Anhieb. Trotzdem schwören viele auf die kleine Beere, die Äusserlich etwas der Heidelbeere gleicht. Sie stammt aus Nordamerika und galt den Indianern als Kraftnahrung und Heilmittel. Und sie gilt auch heute noch als gesund – verfügt die Aroniabeere doch über sehr viele gute Eigenschaften. «Unsere Aronia haben nicht nur den bekannten Gesundheitswert, sondern auch Genusswert», so Thomas Heggli. --sab


Kleine Beere mit grosser Wirkung

«Konservieren – länger geniessen»: Aroniabeeren aus Benzenschwil

Seit Herbst 2013 setzt die Familie Heggli auf die violette, fast schwarze Beere, die ihren Ursprung in Nordamerika hat. Mit Erfolg. Aronia, ob getrocknet oder als Saft, wird längst nicht mehr nur als Geheimtipp angeschaut.

Sabrina Salm

August. Erntezeit der Aroniabeere. Jetzt sind die Beeren reif. Beeren von einer 17-Hektaren-Bepflanzung Aroniabüsche gilt es nun für die Hegglis zu ernten. «Die Aronia-Ernte startet dieses Jahr ungefähr zwei Wochen früher als in einem ‹normalen› Jahr», sagt Thomas Heggli. Das Wetter mit genügend Wasser und langen trockenen Abschnitten ist wie gewünscht für Aronia. 60 bis 80 Tonnen wirft ein durchschnittliches Jahr ab. Mit dem Vollernter wird abgelesen. Die frisch gepflückten Beeren werden noch am selben Tag gewaschen und schockgefroren. Es wird während dem Jahr laufend auf dem eigenen Hof produziert.

Verarbeitung der Beere drängt sich auf

Frisch vom Strauch direkt in den Mund – dafür sei die Aroniabeere nicht geeignet. Konserviert in Form von getrockneten Beeren im Müesli oder als Saft sei Aronia geschmacklich interessanter. Süsssäuerlichherb. «Die Verarbeitung der Beere drängt sich auf.» Auch zu Pulver oder zu Tees verarbeiten Hegglis die Beeren unter dem Label «Aronia Swiss». «Für Aroniaprodukte gibt es in der Schweiz keinen Importschutz», erzählt Thomas Heggli. «Wir können nur mit bester Produktqualität bestehen.» Die Qualität ihrer Aroniaprodukte können sie direkt beeinflussen, da sämtliche Arbeiten auf ihrem Hof erfolgen. Auf ihrem Betrieb arbeitet die ganze Familie mit. Anita Heggli beispielsweise erledigt vor allem das Abfüllen und Abpacken der Aroniaprodukte. Auch eine Mitarbeiterin aus Polen unterstützen die Hegg lis. Vor sieben Jahren haben die Hegglis ihren Schweinezuchtbetrieb umgerüstet. Sie haben nach Alternativen gesucht, die sich gut mit Bio vereinbaren lassen. Ein Mitarbeiter auf ihrem Betrieb warf die Idee, Aroniabeeren anzupflanzen, ein. «Damals war diese Beere in der Schweiz noch wenig bekannt», erinnert er sich. Die kleine schwarze Beere, die ursprünglich aus Kanada kommt und bei den Indianervölkern beliebt war, gefiel der Bauernfamilie aus Benzenschwil und so wagten sie die Umstellung. «Mit der Zeit wurde Aronia eine Trendbeere. Doch sie ist und bleibt ein Nischenprodukt.» Es werde einem eben nichts geschenkt. «Erfolgreich, ja, aber man muss sich immer weiterbewegen», weiss Thomas Heggli. Schweizweit pflanzen nur etwa 50 Bauern auf insgesamt 70 Hektaren Land Aroniasträucher an.

Unkraut grösste Herausforderung

Aronia ist eine Wildpflanze und daher ist sie robust. Die Kirschessigfliege jedoch kann zum Problem werden. Zur Prophylaxe sprühen sie Kalk. Sonst sind bei der Aroniapflanze keine Schädlinge bekannt. «Das Unkraut ist die grösste Herausforderung. Diese Arbeit wird oft unterschätzt.» Es sei eine Knochenarbeit.

Aroniabeeren verfügen über sehr viele Vitamine und Polyphenole, also Antioxidantien. Es wird ihnen eine gesundheitsnützliche Kraft zugeschrieben. «Aronia ist gesund, aber, um fit zu bleiben, sind eine vernünftige Ernährung und Bewegung trotzdem wichtig», lacht der Produzent. Dennoch, ihm und seiner Familie schmeckt sie. «Die vielen positiven Rückmeldungen von Kunden motivieren uns», sagt Thomas Heggli.


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