Das grosse Warten auf den nächsten Event

  05.06.2020 Gewerbe

Ein Beitrag des Handwerker- und Gewerbevereins Wohlen

Was macht eine Eventagentur, wenn von heute auf morgen alle Events verboten sind? Das Coronavirus hat eine grosse Branche in ihren Grundelementen getroffen und ihnen praktisch ein Arbeitsverbot auferlegt. Auch in Wohlen und Umgebung hat es einige Unternehmen, deren Existenzgrundlage Events verschiedenster Ausprägung sind.

ibw jazz night, Open Air Zamba Loca, Fussballspiele des FC Wohlen, das Motocross oder die traditionelle Altleute-Ausfahrt des Handwerkerund Gewerbevereins Wohlen – in und rund um Wohlen finden jedes Jahr verschiedenste öf- fentliche Events statt. Viele davon während der attraktiven Frühlings- und Sommerzeit. Nicht dieses Jahr. Im Frühling 2020 fand kein einziger öffentlicher Event statt. Und auch alle privaten Events mussten abgesagt werden. Die Branche Live-Unterhaltung erlebt bis heute ein Arbeits- verbot.

Bis zu 1000 Events im Jahr umgesetzt

Zwei betroffene Unternehmen in Wohlen sind unter anderem die Event Manufaktur und Winkler Livecom. Die Event Manufaktur konzipiert, plant und setzt Veranstaltungen um. Sie sind die Event-Architekten. Winkler Livecom setzt die Pläne technisch um und sorgt dafür, dass der Event so gebaut wird, wie es die Architekten sich vorstellen – die beiden Unterneh- men ergänzen sich bestens. Beide leben zu einem grossen Teil von Events. Winkler allein ist bei gegen 1000 Events im Jahr involviert und beschäftigt rund 80 Festangestellte.

«Der Mensch schätzt persönliche Treffen»

Trotz der aussergewöhnlichen Situation blickt man positiv in die Zukunft. «Wir glauben weiterhin an die Eventbranche und sind felsenfest überzeugt, dass sie sich erholen wird. Der Mensch ist ein soziales Lebewesen und schätzt persönliche Treffen. Dies war früher so und wird  auch in Zukunft so bleiben. Wie lange es jedoch dauern wird, bis die Events wieder in ihrer ursprünglichen Form geplant werden können, können wir noch nicht einschätzen. Wir hoffen, so bald wie möglich», sagt Stefan Mathys, Co-CEO und Mitinhaber, von Winkler Livecom.

«Bewusstsein für persönliche Kontakte  ist vielleicht gar gestiegen»

Auch bei der Event Manufaktur gibt man sich zuversichtlich: «Die aktuelle Situation ist anspruchsvoll. Doch wir freuen uns darauf, bald wieder unbeschwerte Events zu planen und durchzuführen. Die Leute sehnen sich nach persönlichen Treffen, die nun bald wieder möglich sind. Eventuell ist sogar das Bewusstsein, wie wichtig persönlicher Kontakt ist, etwas grösser als vor der Zeit von Corona», sagt Roger Wydler, Geschäftsführer der Event Manufaktur.

6. Juni: Ein Lichtblick zeigt sich

Wo Events organisiert werden, braucht es Kom- munikation, Marketing, Werbung. Die Event Manufaktur und Winkler Livecom sind nur zwei von vielen Unternehmen in der Region, die direkt oder indirekt von Events profitieren. Richnerstutz, Laubacher Küttel die Werbeagentur und Wagner Schriften sind weitere. «25% unseres Umsatzes ist Event bezogen. Wir arbeiten  viel auf Sportplätzen, beispielsweise für Golf-Events. Da geht im Moment nichts», sagt Mi- chel Wagner, Geschäftsinhaber von Wagner Schriften. Ausharren und abwarten? «Einerseits, ja. Aber wir haben auch reagiert und sind in andere Geschäftsfelder vorgestossen. Gewisse Kunden, die sonst Events über uns abwickeln, kamen in anderen Funktionen auf uns zu.» Solche Massnahmen helfen einem Unternehmen wie Wagner Schriften kurzfristig. «Die Unsi- cherheit der nächsten drei bis sechs Monate betrifft uns alle», sagt Wagner. Immerhin, schon ab morgen Samstag sind öffentliche Veranstaltungen mit bis zu 300 Personen wieder erlaubt. Ein Lichtblick für eine ganze Branche.


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