«Hey, das ist eine coole Halle»
22.11.2022 WohlenSPORTHALLE HOFMATTEN
Architekt Urs Müller berichtet über den Werdegang des Neubaus
Sie ist ein Schmuckstück, ein schönes und zweckmässiges Werk. Die neue Sporthalle Hofmatten ist aber auch ein Gemeinschaftswerk.
...SPORTHALLE HOFMATTEN
Architekt Urs Müller berichtet über den Werdegang des Neubaus
Sie ist ein Schmuckstück, ein schönes und zweckmässiges Werk. Die neue Sporthalle Hofmatten ist aber auch ein Gemeinschaftswerk.
Die neue Sporthalle Hofmatten ist ein Neubau, der bestens in die Umgebung passt. «Es ist aber auch ein Anbau und ein Umbau, und das alles wird zu einem Ganzen. Eine Sechsfach-Halle mit Tiefgarage», sagt der verantwortliche Architekt Urs Müller.
Bereits die Lage ist speziell. Und ideal abgewinkelt zur bisherigen Anlage. Damit liess sich Land sparen, und es entstand eine Gesamtanlage der kurzen Wege. Die Restfläche könne zudem für weitere öffentliche Bauten genutzt werden. Dies wurde auch vor dem Variantenentscheid deutlich aufgezeigt.
Herausfordernd waren dabei vor allem die Übergänge von der bestehenden zur neuen Anlage. Die bestehende Halle weist eine andere Raumhöhe auf als der Neubau. So können beide Bauten nicht einfach miteinander verschmelzen. Eine klare Trennung von Alt zu Neu ist absolut nötig. Aber auch das wurde meisterhaft gelöst. Sodass eben doch eine Einheit entstanden ist.
Probleme im Teamwork gemeistert
Gewiss doch, auch auf einer Grossbaustelle, die von viel Teamwork lebt, kann es Probleme geben. Der Wasserdruck vom Rebberg und die Verzögerungen bei den Materiallieferungen waren Umstände, die es zu meistern galt. Beim Aushub erschwerte das viele Hangwasser die Arbeiten. Dieses musste gefasst und in den natürlichen Bach geleitet werden. Das Untergeschoss wurde in eine sogenannte weisse und wasserdichte Wanne gebaut.
Auch die Grösse der Tiefgarage spielte eine wesentliche Rolle. Auch aus Kostengründen entschieden sich die Verantwortlichen für die kleinere Variante. «Das Prinzip der Kosten-Nutzen-Regelung setzte sich durch», so Architekt Müller. Die grösste Variante hätte Kosten von rund 80 000 Franken pro Parkplatz verursacht. «Das war nicht vertretbar.»
Die Verzögerungen bei den Materiallieferungen wurden durch Teamwork gemeistert. Der Informationsfluss unter den Unternehmen funktionierte einwandfrei. «Die Flexibilität der Unternehmungen hat dazu beigetragen, den sportlichen Zeitrahmen einzuhalten.» Auch deshalb darf der gesamte Bauverlauf als sehr positiv bewertet werden. «Vor allem beim Innenausbau war die Abstimmung untereinander hervorragend», freut sich der Architekt.
Und so kann Urs Müller nur Positives über die Sporthalle Hofmatten berichten. «Wir wollten kein Denkmal setzen, sondern wir wollten einen Satz in den Mittelpunkt stellen: Wir denken mal.» Das gelungene Gebäude sei ein Resultat des gesamten Planerteams und aller beteiligten Firmen. Nur so konnten sämtliche Vorstellungen des Architekten zum Tragen kommen. «Es hat Spass gemacht, an der neuen Sporthalle mitzuarbeiten. Unsere Ziele wurden erreicht. Und die Visionen wurden übertroffen.»
«Kein Denkmal, sondern wir denken mal»
So wurde eine neue Sporthalle realisiert, die den aktuellsten Vorgaben entspricht. Alt und Neu zusammenzufügen, das war eine komplexe Arbeit, eine grosse Herausforderung. Ob elektrische Ausführungen oder Turnbetrieb – vor 30 Jahren waren beide Aspekte völlig anders. Nun musste das mit dem Neubau zusammengefügt werden – und zwar mit einer nach aussen geöffneten und transparenten Anlage.
Viele strahlende Augen
Warum darf sich Wohlen auf diese neue Sporthalle freuen? Man habe die Umgebung miteinbezogen. Und zwar mit viel Respekt, sagt Urs Müller, «die Halle hat viele Fenster, und so sieht man von der Halle aus auch auf das schöne Wohlen». Die Anlage öffnet sich, verschliesst sich nicht.
Das Urteil überlässt Müller jedoch den Schülern, den künftigen Benützern. Bei der ersten Begutachtung durch die Schule habe es nichts Schöneres gegeben «als die strahlenden Augen. Und ein Junge rief sogar: Hey, das ist eine coole Halle.» --dm