Alle wollen ein attraktives Wohlen
25.11.2025 Wohlen, EinwohnerratUmfrage bei Kandidierenden, die nicht auf den vordersten Listenplätzen positioniert sind
Der Wahlkampf ist im Endspurt. Am Sonntag wählt Wohlen sein Dorfparlament. In der Regel geniessen Bisherige einen kleinen Vorteil. Aber was denken Personen auf einem ...
Umfrage bei Kandidierenden, die nicht auf den vordersten Listenplätzen positioniert sind
Der Wahlkampf ist im Endspurt. Am Sonntag wählt Wohlen sein Dorfparlament. In der Regel geniessen Bisherige einen kleinen Vorteil. Aber was denken Personen auf einem hinteren Listenplatz? Eine Umfrage.
Daniel Marti
Die Personen auf den ersten Listenplätzen aller Parteien sind den Polit-Interessierten bekannt. Auch ihre Leistungen und Haltungen. Aber über Persönlichkeiten auf den hinteren Plätzen gibt es in der Regel etwas weniger Informationen. Für den Endspurt bei den Einwohnerratswahlen führte diese Zeitung noch eine letzte Umfrage durch. Und zwar mit Personen, die auf ihrer Liste hinter den bekannten Namen (Bisherige) kandidieren. Diese Personen wurden – fairerweise – ausgelost. Und sie wurden mit zwei Fragen konfrontiert. Warum setzen die Kandidierenden auf die eigene Partei? Und bei eine allfälligen Wahl: Wie sieht das persönliche Ziel aus, wofür werden sich die Kandidatinnen und Kandidaten einsetzen?
Daniel Huser, SVP: «Verlässlichkeit ist wichtig»
Warum braucht es eine starke oder eben noch stärkere SVP im Einwohnerrat? Kandidat Daniel Huser: «Wohlen steht vor wichtigen Entscheidungen – sei es bei den Finanzen, im Bildungswesen oder in der lokalen Infrastruktur. Eine starke SVP im Einwohnerrat sorgt dafür, dass diese Entscheide bodenständig, verantwortungsvoll und mit einem klaren Blick auf die langfristigen Folgen getroffen werden. Wir setzen uns konsequent für tiefe Steuern, einen effizienten Mitteleinsatz und für ein Bildungssystem ein, das unsere Kinder stärkt, ohne unnötige Bürokratie aufzubauen. Ich bin überzeugt, dass Wohlen eine Politik braucht, die nahe bei der Bevölkerung ist, Probleme pragmatisch anpackt und die Interessen der arbeitenden Bevölkerung ernst nimmt.»
Bei seinen persönlichen Zielen verweist Daniel Huser darauf, dass er als Familienvater und Bauführer weiss, «wie wichtig Verlässlichkeit, solide Planung und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind». Es sei sein Ziel, «genau diese Werte in die Gemeindepolitik einzubringen. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass Wohlen finanziell gesund bleibt, die Steuern stabil bleiben und Investitionen gezielt dort erfolgen, wo sie der Bevölkerung wirklich nützen.» Besonders am Herzen liegt ihm ein «funktionierendes, praxisnahes Bildungssystem, das unsere Kinder fördert, aber nicht überfordert». Zudem stehe er ein für eine Politik, «die verständlich und geradlinig bleibt – einfache Lösungen für den einfachen Bürger, ohne Umwege und ohne unnötige Bürokratie».
Sabrina Meyer, Mitte: «Mir liegen die Finanzen am Herzen»
Warum braucht es eine starke oder eben noch stärkere Mitte im Einwohnerrat? Sabrina Meyer: «Die Mitte erkennt Probleme und löst diese pragmatisch, indem sie differenziert an Themen rangeht. Dies erfordert Kommunikationsbereitschaft, Einfühlungsvermögen und verantwortungsvolles Handeln. Es reicht einfach nicht, immer nur nach Links oder Rechts zu politisieren und dabei die wirklichen Bedürfnisse der Bevölkerung zu vergessen. »
Bei den persönlichen Zielen gibt Sabrina Meyer zu, dass es viele Themen gibt, «die mir wichtig sind: wie der Verkehr, die Sicherheit, der Schulraum und die Lebensqualität hier in der Zentrumsgemeinde Wohlen». Aber die Finanzen seien klar ihr Steckenpferd. Als ehemalige Gemeinderätin in Eggenwil mit dem Ressort Finanzen und als Treuhandexpertin mit eigenem Unternehmen, «liegen mir die Finanzen der Gemeinde besonders am Herzen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass Ausgaben vernünftig und im richtigen Mass getätigt werden und mit den Steuergeldern verantwortungsvoll umgegangen wird.»
Chiara Stojmenovski, SP, will die jungen Menschen vertreten
Warum braucht es eine starke oder eben noch stärkere SP im Einwohnerrat? Chiara Stojmenovski: «Im Einwohnerrat braucht es eine starke SP, damit die Interessen der Bevölkerung gegenüber der Verwaltung, Kommissionen und anderen Parteien wirkungsvoll vertreten werden.»
Und bei den persönlichen Zielen setzt sie auch auf ihr junges Alter. «Als junge Person sehe ich vieles aus der Perspektive meiner Generation. Viele von uns stehen gerade zwischen Schule, Ausbildung und ersten beruflichen Schritten und erleben, wie wichtig Unterstützung und offene Angebote in der Gemeinde sind», betont die junge Frau mit Jahrgang 2007. «Mir ist es wichtig, dass junge Menschen sich hier einbringen können und Räume finden, in denen sie gehört werden», sagt Stojmenovski Falls sie gewählt werde, möchte sie sich dafür einsetzen, «dass der Austausch zwischen den Generationen gestärkt wird und wir gemeinsam Lösungen für den Alltag in Wohlen entwickeln».
Michael Leuppi, Grünliberale: «Wir bauen Brücken»
Warum braucht es eine starke oder eben noch stärkere GLP im Einwohnerrat? Michael Leuppi: «Die GLP setzt sich für Chancengleichheit und pragmatische Lösungen ein. Anstelle von unnötiger Polarisierung baut sie Brücken. Gerade in einer lebendigen und vielfältigen Gemeinde wie Wohlen bietet die GLP die richtigen Ansätze, um ein starkes Miteinander zu fördern.»
Bei einer allfälligen Wahl und seinen persönlichen Zielen macht er einen Vergleich mit der Sportwelt. «Sport ist eine meiner grössten Leidenschaften. Ich erlebe dort immer wieder, wie einfach und offen Menschen miteinander in Kontakt kommen. Die Vereinskultur ist aus meiner Sicht ein enorm wichtiger Teil für Integration und Gemeinschaft.» Deshalb werde er sich bei einer Wahl für die Stärkung und Förderung dieser Strukturen einsetzen.
Rafael Schürer, FDP: «Es braucht ein attraktives Gesamtpaket»
Warum braucht es eine starke oder eben noch stärkere FDP im Einwohnerrat? Rafael Schürer: «Die FDP übernimmt Verantwortung und findet Lösungen, indem sie offen auf die anderen Parteien zugeht. Keine Partei hat die Mehrheit im Einwohnerrat, deshalb geht es nur gemeinsam vorwärts. Dies geschieht mit pragmatischen Lösungen, welche die individuelle Lebensgestaltung in den Mittelpunkt stellen.»
Bei seinem persönlichen Ziel wird Schürer, der Leiter im Finanz- und Rechnungswesen ist, ganz konkret. «Wohlen bietet eine hohe Lebensqualität für alle», betont er. «Damit dies weiterhin so bleibt, braucht es für den Mittelstand ein attraktives Gesamtpaket. Konkret: eine gute Infrastruktur, eine solide Finanzlage und einen intakten Lebensraum.» Er werde sich dafür einsetzen, «dass dieser Spagat auch in Zukunft gelingt».
Jennifer Lüthy, Grüne: «Sich in Wohlen zu Hause fühlen»
Warum braucht es eine starke oder eben noch stärkere Grüne-Partei im Einwohnerrat? Jennifer Lüthy: «Eine starke Grüne-Partei stellt sicher, dass Klima- und Lebensqualitätsfragen konsequent berücksichtigt werden. Sie setzt sich konsequent für mehr Begrünung in der Gemeinde ein, damit Hitzeinseln reduziert werden und wertvolle Naherholungsgebiete erhalten werden. So sorgt sie für eine nachhaltige Entwicklung, von der alle Bewohnerinnen und Bewohner profitieren.»
Bei der Zielsetzung hat sie klare Vorstellungen: «Mein Ziel ist ein Wohlen, in dem sich Menschen jeden Alters zu Hause fühlen und gute Lebensräume vorfinden», so Jenny Lüthy. Besonders am Herzen liegt ihr ein grünes, lebensfreundliches Dorf, das sowohl «Erholung als auch Schutz vor den Klimafolgen bietet.» Ebenso möchte sie ein vielfältiges und attraktives Kulturangebot stärken, «weil es unsere Gemeinde belebt und Menschen verbindet», erklärt Jenny Lüthy. «Dafür möchte ich mich konstruktiv und mit persönlichem Engagement im Einwohnerrat einsetzen.»
Ralph Hecht, Anglikon: «Attraktiv für Familien, Unternehmen»
Warum braucht es einen starken oder eben noch stärkeren Dorfteil Anglikon im Einwohnerrat? Ralph Hecht: «Anglikon repräsentiert mehr als fünf Prozent der Einwohner von Wohlen und sollte entsprechend im Einwohnerrat vertreten sein – mindestens mit zwei, eher mit drei Mitgliedern. Die Bereitstellung des erforderlichen Schulraumes wird in den nächsten Jahren wesentlicher Bestandteil des politischen Geschäftes sein. Anglikon ist mit einem Standort für die Primarschule eine wesentliche Säule für das Schulsystem in der Gemeinde Wohlen und sollte entsprechend in den Diskussionen mitgestalten können.»
Bei einer allfälligen Wahl steht das Thema Schulraum für Ralph Hecht ganz weit oben. Er setze sich ein für eine «nachhaltige, und den heutigen Anforderungen entsprechende Bereitstellung von Schulraum», betont er. Und darüber hinaus verfolgt er weitere Ziele, für die er sich stark machen möchte. «Für eine für Unternehmen attraktive Gemeinde Wohlen, für eine effiziente und effektive Verwaltung, vor allem durch eine weitere Digitalisierung der Abläufe.» Und er wünscht sich eine «für Familien und Unternehmen attraktive Gemeinde».







