Als Filmemacher brilliert
14.06.2024 WohlenPrivatschule «Lern mit» am Lernfilm-Festival: Grosserfolg mit dem Film «Die Geschichte der Schweiz»
«And the winner is ...» die Privatschule «Lern mit» aus Wohlen. Betreut von Lehrer Denis Ganath produzierte die Sek-Klasse den ...
Privatschule «Lern mit» am Lernfilm-Festival: Grosserfolg mit dem Film «Die Geschichte der Schweiz»
«And the winner is ...» die Privatschule «Lern mit» aus Wohlen. Betreut von Lehrer Denis Ganath produzierte die Sek-Klasse den besten Streifen beim 12. Lernfilm-Festival. Die Wohler Schule brillierte und setzte sich gegen grosse Konkurrenz durch. 914 Filme wurden eingereicht und bewertet.
Daniel Marti
Die besten Lernfilme der Schweiz werden ausgezeichnet – und mitten drin ist die Privatschule «Lern mit». Mit dem Film «Die Geschichte der Schweiz» feiert die Wohler Schule beim Lernfilm-Festival einen Vollerfolg. Das Festival wird von «LerNetz» zusammen mit «SRF school» organisiert. Bei der zwölften Auflage konnte zugleich eine neue Rekordzahl registriert werden: 914 Filme haben Schülerinnen und Schüler aus der gesamten Schweiz eingereicht.
Gewinnen als ganze Gruppe
Die Jugendlichen konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Genau das machte das Team von Klassenlehrer Denis Ganath auch. Das Thema des Films haben die Schülerinnen und Schüler selbst ausgewählt. Es wurde diskutiert, bis nur noch zwei Vorschläge übrig geblieben sind. Demokratie pur. «Die Geschichte der Schweiz» setzte sich letztlich durch. Und Ganath musste eigentlich nur den Prozess anstossen und begleiten. «Die Schülerinnen und Schüler waren tatsächlich kreativ und setzten ihre Ideen eigenständig um», das sei einfach eine schöne Erfahrung gewesen, so Ganath. Für jede Arbeit gab es Verantwortliche: vom Drehbuch bis zu den Aufnahmen. Von der Regie bis zur Computeranimation. Die Filmwelt hielt Einzug bei «Lern mit».
Schon im Jahr 2017 war die Privatschule bis in die finale Entscheidung dabei – und wurde mit einem zweiten Platz ausgezeichnet. Denis Ganath konnte also aus wertvollen Erfahrungen schöpfen. Die gibt er gerne weiter. Zwei Gruppen realisieren jeweils einen Lernfilm. Dabei helfen sich alle aus, «und wenn wir etwas gewinnen, dann ist das für die ganze Gruppe».
Vielfältige Kompetenzen gefördert
Idee und Umsetzung wussten also die Jury zu überzeugen. Ein Lernfilm darf maximal drei Minuten dauern. Dabei wurde erklärt, wie die Schweiz entstanden ist Dies sei weit mehr als nur Wilhelm Tell, ist zu erfahren. Der Rütlischwur von 1291, die Urschweiz, die Schlacht am Morgarten, die Umgestaltung durch Napoleon, die Einführung der direkten Demokratie (1830), die erste Bundesverfassung (1848) werden im Kurzstreifen thematisiert und bildlich stark untermauert. «Es war ein langer und beschwerlicher Weg für die Schweiz. Wir dürfen froh sein, in einem so stabilen Land leben zu dürfen», so die Erkenntnis der Jugendlichen am Schluss des Films. Gut gemacht, Jungs und Mädels von «Lern mit».
So ähnlich wertete auch Moderator Raphael Labhart. Er führte im SRF-Sportstudio zum ersten Mal vor Publikum durch die Award-Show und präsentiert die Gewinnerfilme in den drei Kategorien Primar I, Primar II und Sek I. «Krass» sei der Siegerfilm von «Lern mit», betonte er bei der Anmoderation.
Die Jury bewertete die über 900 Filme nach fünf Kriterien. Sie wählte neun Gewinnerfilme aus. Die Hauptkategorie Sek I ging an «Lern mit». Es sei eine Herausforderung gewesen, alle Streifen fair zu beurteilen, meinte ein Jurymitglied. Beim Filmemachen wurden laut SRF vielfältige Kompetenzen gefördert: der Umgang mit Medien, das Arbeiten in der Gruppe, das Verstehen und Erklären eines Themas.
Grosse Bedeutung und viel Anerkennung
Dieser Erfolg hat für die Schülerinnen und Schüler sowie für den Klassenlehrer eine sehr grosse Bedeutung. «Unsere Klasse hat sich gegen eine sehr starke Konkurrenz durchgesetzt», freut sich Leher Denis Ganath. Schon während der Planungsphase und des Produktionsprozesses habe er das Gefühl bekommen, «da entsteht eine coole Sache». Es sei auch für ihn beeindruckend gewesen, wie die Klasse zusammengearbeitet habe. «Viel Selbstständigkeit ist vorhanden und mit der Technik sind sie ganz versiert umgegangen.» Als dann noch eine Filmtruppe von SRF in der Schule vorbeigeschaut und die Nachricht vom Erfolg überbracht hat, waren Freude und Überraschung grenzenlos. «Da war uns klar, dass unser Film ein grosses Ausschlussverfahren überstanden hat», sagt Ganath. Letztlich sei der Sieg eine «Anerkennung für die Schülerinnen und Schüler. Sie haben etwas Tolles geleistet.»
Und dann wäre da noch die Siegerprämie von 600 Franken. Die wird speziell eingesetzt. Die Siegerklasse geht zu Fuss zum Campingplatz in Künten, übernachtet dort, macht die Nacht zum Tag. «Die Jugendlichen verbringen bei diesem Ausflug viel Zeit miteinander, anstatt nur zu konsumieren», freut sich Lehrer Denis Ganath «Auch das ist doch eine schöne Geschichte.» Fast filmreif.
Informationen und Siegerehrung: www.srf.ch/sendungen/school/and-thewinner-is-lernfilm-festival-2024
Totale Begeisterung
Die Freude bei den siegreichen Schülerinnen und Schülern ist riesig. Denn mit einem Sieg am Lernfilm-Festival haben nur die Kühnsten gerechnet. Stellvertretend gaben Michael Friedli, Nick Flury und Quentin Grenacher Auskunft. «Wir haben bei der Realisation dieses Filmes ganz viel gelernt, denn wir haben uns intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.»
Hinter «Die Geschichte der Schweiz», so der Filmtitel, versteckt sich natürlich viel Wissenswertes. «Zum Glück haben wir uns für dieses Thema entschieden», sagt denn auch Michael Friedli. Der Streifen dauert zwar «nur» 2 Minuten und 38 Sekunden, «aber dahinter steckt ganz schön viel Aufwand. Aber es war auch eine gute Abwechslung zum Schulalltag.»
Von Anfang an haben die drei bemerkt, «aus diesem Projekt kann etwas werden». Dass gleich der Sieg herausschaut beim Lernfilm-Festival, davon haben sie aber nicht mal zu träumen gewagt. Aber als plötzlich ein Filmteam vom Schweizer Fernsehen (SRF) vor ihnen stand, wussten sie rasch, dass ihnen ein grosser Wurf gelungen ist. «Das war dann eine echte Überraschung, und unsere Freude war riesig», betonen die drei Schüler von «Lern mit». --dm