Anerkennung für vorbildliche Arbeit
05.09.2025 WohlenSozi-Preis 2025 der SP Bezirk Bremgarten geht an den Verein insieme Freiamt
Mit dem Sozi-Preis werden Einzelpersonen oder Institutionen ausgezeichnet, die sich unter anderem für Chancengleichheit und eine solidarische Gesellschaft einsetzen – was von insieme ...
Sozi-Preis 2025 der SP Bezirk Bremgarten geht an den Verein insieme Freiamt
Mit dem Sozi-Preis werden Einzelpersonen oder Institutionen ausgezeichnet, die sich unter anderem für Chancengleichheit und eine solidarische Gesellschaft einsetzen – was von insieme Freiamt seit über fünfzig Jahren beispielhaft erfüllt wird.
Walter Minder
Rund 50 Interessierte nahmen an der feierlichen Übergabe des Sozi-Preises 2025 in der Stiftung Integra in Wohlen teil – darunter Bewohnende und Mitarbeitende. In seiner Begrüssung unterstrich SP-Bezirkspräsident Sandro Covo die Zielsetzung der jährlich gesprochenen Auszeichnung: «Wir wollen die Öffentlichkeit auf das wichtige Engagement zugunsten unseres gesellschaftlichen Zusammenhaltes aufmerksam machen.»
Freude ist gross
Dann wandte sich Sybille Bader von der Arbeitsgruppe Sozi-Preis an die mitfiebernden Bewohnenden: «Habt ihr Überraschungen gern?» Und wie. Aus einem Mund erhielt sie die Antwort: «Ja!» Damit war klar, dass auch bei ihnen die Freude gross ist, Teil einer Institution zu sein, die sich für die gesellschaftliche Inklusion von Menschen mit einer Beeinträchtigung einsetzt.
Aus eigener Erfahrung
In seiner Laudatio erwähnte Gemeindeammann Arsène Perroud, dass ihn mit der Organisation insieme sehr viel Persönliches verbinde. Im Alter von 19 Jahren habe ihn seine Schwester in ein Ferienlager von insieme Bern mitgenommen. Dort sei er für einen 36-jährigen Mann – «nennen wir ihn Peter» – mit einer geistigen Beeinträchtigung verantwortlich gewesen. Es habe zwischen ihnen im positiven Sinn sofort gefunkt, «wir haben Ausflüge gemacht, in der Küche mitgeholfen und zusammen gesungen». Peter und er hätten viel gelernt. «Und es hat mir den Ärmel reingezogen, denn in den folgenden acht Jahren war ich für insieme Bern als Lagerleiter im Einsatz.» Dabei habe ihn sehr beeindruckt, wie schnell jeweils das Betreuungsteam von 20 Personen gefunden war – «genau solche Menschen, für die jeder Mensch wertvoll ist, feiern wir heute». Insieme Freiamt hilft seit seiner Gründung 1973 beeinträchtigten Menschen, ein gutes Leben mitten in der Gesellschaft führen zu können. Dafür braucht es auch eine Politik, die dafür sorgt, dass es mehr begleitetes Wohnen gibt, fair bezahlte geschützte Arbeitsplätze geschaffen werden und ÖV und Freizeitanlagen barrierefrei benützt werden können. «Insieme Freiamt zeigt, wie eine inklusive Gesellschaft aussieht – dafür hat sie die heutige Auszeichnung mehr als nur verdient!»
Was hat es wohl im Geschenk drin?
Dann überreichte Sybille Bader den beiden insieme-Vorstandsmitgliedern Sonja Widmer und Silvia Meier ein kleines Geschenk mit der Frage in die Runde: «Was wünscht ihr euch im Geschenk?» Und auch da bekam sie sofort eine Antwort: «Hoffentlich Schoggi!» – Es war aber keine Schoggi, es waren einhundert Fünfliber, die in geeigneter Form den Bewohnenden zugutekommen. Meier bedankte sich mit den Worten: «Der Sozi-Preis ist eine Anerkennung für unsere Arbeit in den letzten fünfzig Jahren, in denen wir Institutionen in den Bezirken Bremgarten und Muri mit eineinhalb Millionen Franken unterstützt haben.» Und Widmer, die sich seit 1982 im Vorstand engagiert: «Ich bin in drei Wochen wieder in Davos im Ferienlager und freue mich jetzt schon riesig darauf, mit mir bekannten Gesichtern Neues zu entdecken.» Beim abschliessenden Apéro spürte und sah man deutlich, dass insieme Freiamt Inklusion nicht predigt, sondern umsetzt.