Anstieg ist spürbar

  23.10.2020 Gesundheit

Wie spürt das Spital in Muri die stark steigenden Zahlen der Coronafälle?

Das Coronavirus ist im Vormarsch. Im Spital in Muri gab es einen sprunghaften Anstieg. Eine Person zwischen 60 und 70 Jahren liegt auf der Intensivstation und wird beatmet.

Momentan gibt es keinen Engpass im Spital in Muri. Die Situation in den Bezirken Muri und Bremgarten ist – angesichts der Lage in anderen Kantonen der Schweiz – eher unproblematisch. «Das Freiamt ist aber nicht unantastbar», sagt Martina Elisabeth Wagner von der Medienstelle des Spitals in Muri. «In anderen Regionen gab es einen plötzlichen und explosionsartigen Ausbruch, wie beispielsweise im Kanton Appenzell Innerrhoden.» Würde dies im Freiamt geschehen, käme das Spital in Muri wohl schnell an seine Kapazitätsgrenzen.

45 positive Fälle in einer Woche am Spital Muri

Der Kanton Aargau meldete gestern Donnerstag 272 Neuansteckungen, das sind 17 mehr als am Mittwoch. Der Fall-Durchschnitt der letzten sieben Tage beträgt im Aargau 160. Im Spital Muri wurden in den vergangenen sieben Tagen insgesamt 370 Corona-Tests durchgeführt. 45 davon waren positiv auf Covid-19, das bedeutet eine Positivitätsrate von rund 12 Prozent. «Das ist ein klarer Anstieg, aber liegt unter dem nationalen Durchschnitt», so Wagner vom Spital Muri.

Vermutlich wird man im Monat Oktober am meisten Corona-Tests seit Ausbruch der Pandemie durchführen. Bis zum 19. Oktober waren es 906 Tests. Als Vergleich die Zahlen der Vormonate: März (299 durchgeführte Tests), April (229), Mai (311), Juni (715), Juli (898), August (982) und September (1343).

Mit den hohen Fallzahlen scheint es logisch, dass es nun auch vermehrt Menschen gibt, die einen schweren Krankheitsverlauf haben. Am vergangenen Wochenende verzeichnete das Spital in Muri einen sprunghaften Anstieg auf total sechs Corona-Patienten. «Eine hohe Zahl, wenn man bedenkt, dass wir im Freiamt seit dem Lockdown lediglich drei Patienten über all die Monate hatten», so Mediensprecherin Wagner.

Stand gestern Donnerstag sind total fünf Covid-19-Patienten in Muri hospitalisiert. Im ganzen Kanton Aargau sind es (Stand gestern Donnerstag) total 37 Personen, die in einem Spital behandelt werden – das sind neun weniger gegenüber dem Vortag.

In Muri muss eine Person beatmet werden und liegt auf der Intensivstation. Es handelt sich um eine Person zwischen 60 und 70 Jahren.

Vier von sechs Betten auf Intensivstation belegt

Wie sieht die Situation auf der Intensivstation aus? Total vier Betten sind belegt, eine davon ist ein Covid-19-Fall. Das Spital in Muri hat sechs Betten auf der Intensivstation. Man ist also bereits nahe an der Auslastung. Dazu erklärt Wagner vom Spital Muri: «Falls Patientinnen und Patienten nicht mehr aufgenommen werden können – was auch unabhängig von einer Pandemie aus verschiedenen Gründen der Fall sein kann –, werden sie in andere Spitäler verlegt. In der ersten Welle wurden Kapazitäten für die Behandlung von Covid-19 Patienten geschaffen, um eine Überlastung der Spitäler zu verhindern. Die damit einhergehenden verschiedenen Massnahmen haben gut gegriffen und die Strukturen sind vorhanden oder können zeitnah reaktiviert werden.» Es gilt also weiterhin: Vorsicht ja, Panik nein. --spr


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