AUS DEM GROSSEN RAT
17.03.2023 Grosser Rat, Buttwil, Kolumne, Region Oberfreiamt, MeinungenNicole Müller-Boder, Buttwil, SVP.
Da hört die Solidarität auf
«Solidarität ist verf logen»: Schweizer Unterstützung für Ukraine-Flüchtlinge schwindet. So ...
Nicole Müller-Boder, Buttwil, SVP.
Da hört die Solidarität auf
«Solidarität ist verf logen»: Schweizer Unterstützung für Ukraine-Flüchtlinge schwindet. So lautete die Schlagzeile jüngst. Auch wenn dies ein negatives Gefühl hinterlässt, weil man ja die Not dieser Menschen versteht, mit Bildern konfrontiert wurde, welche niemand von uns für möglich gehalten hätte in Europa, kommt es für mich nicht überraschend.
Es ist ein Jahr her, dass der Krieg begonnen hat. Wir waren alle in der Schockstarre, und sofort war klar: Wir müssen und wollen helfen. Ich glaube, da waren sich wohl alle einig. Inzwischen leben schon viele Ukrainer unter uns, und wir haben festgestellt, dass unser Bild, welches wir von Flüchtenden aus solch schlimmen Zuständen hatten, nicht immer mit der Realität stimmig ist. Wir staunten über die schönen Luxusautos, die Frauen mit ihren Gucci-Handtaschen, und hie und da waren wir sprachlos über deren Auftreten und Verhalten. Natürlich handelt es sich hierbei um eine Minderheit, aber es ist eben das, was uns auffällt. Dass Reichtum einem notabene nichts nützt, wenn man sich mitten im Krieg befindet, liegt ebenso auf der Hand. Man braucht genauso Schutz. Es ist aber leider wohl auch Tatsache, dass es vor allem die finanziell bessergestellten Ukrainer geschafft haben, zu uns flüchten, und sich immer noch viele arme Leute vor Ort in Gefahr befinden.
Was Herr und Frau Schweizer aber definitiv nicht verstehen, ist die Tatsache, dass offensichtlich wohlhabende Leute Sozialhilfe bekommen und sämtliche Kriterien, die unsereins dafür erfüllen muss, in diesen Fällen keine Anwendung fanden. Sprich, sie wurden einerseits bessergestellt als andere Asylsuchende, anderseits aber auch bessergestellt als die eigene Bevölkerung. Zu diesem Unmut gesellen sich nun die neueren Schlagzeilen, welche notabene nicht oder nicht nur Kriegsflüchtlinge betreffen, sondern eben vor allem Wirtschaftsflüchtlinge, welche aktuell wieder vermehrt zu uns kommen und die ukrainischen Flüchtlinge bereits seit einiger Zeit zahlenmässig in puncto Einreise wieder übertreffen.
Binnen weniger Tage wurde bekannt, dass in Seegräben/ZH, in Windisch/AG, in Lörrach/D und in Zürich Mieter aus ihren Wohnungen geworfen werden, um Platz für Asylsuchende zu schaffen. Man kann es nicht schönreden und auch nicht erklären, es versteht nämlich niemand. Und damit wurde nun eine rote Linie überschritten. Solidarität, ja – helfen, ja – Rücksicht nehmen, ja … Auf Kosten der Bevölkerung? Bis zu einem gewissen Punkt, ja. Aber dieser Punkt ist dann erreicht, wenn die eigenen Einwohner ihr Zuhause hergeben müssen und/oder in einer Notlage schlechtergestellt werden.
Zudem: Wenn wir schon einen Wohnraummangel beklagen, wäre es vielleicht an der Zeit, irgendwann einmal die Einwanderung einzudämmen.
Im Übrigen führen genau solche Zustände zu Hass und Ausgrenzung – also genau das, was man ja eigentlich verhindern möchte. Vielleicht sollte man auch einmal darüber nachdenken.