Beim Lindenplatz gehts weiter

  10.11.2020 Sarmenstorf

«Gmeind» am Freitag, 20. November, 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle

Die Bautätigkeit bleibt in Sarmenstorf hoch. Das und noch weitere Gründe führen dazu, dass der Gemeinderat den Steuerfuss um fünf Prozent erhöhen möchte.

Chantal Gisler

Schon lange ist er ein Thema in der Gemeinde. Und endlich scheint es vorwärtszugehen: An der «Gmeind» beantragt der Gemeinderat einen Verpflichtungskredit von 757 000 Franken für die Neugestaltung des Lindenplatzes. Vor zwei Jahren wurde der Projektierungskredit von der Gemeinde gutgeheissen. Aktuell kann auf dem Lindenplatz nach Belieben parkiert werden. Neu sollen Parkfelder geschaffen werden und das Parkieren kostenpflichtig sein. Künftig wird neben der Bäckerei Ruckli Platz für Kurzparkierer sein. Neben die Mehrzweckhalle und hinter den «Ruckli» sollen die Langzeitparkierer kommen. Im Zuge der Neugestaltung werden die Belagssächen vor der Mehrzweckhalle erneuert, da sie schon in die Jahre gekommen sind.

Wichtig: Der Lindenplatz soll so gestaltet werden, dass Dorfanlässe wie die Fasnacht dort stattfinden können. Das heisst, dass nur der äussere Rand bepflanzt wird und der Innenbereich somit frei bleibt. Es wird zwischen Kurz- und Langzeitparkieren unterschieden. Wie ein richtiger Dorfplatz soll der Lindenplatz auch bei schlechtem Wetter genutzt werden können. So sollen Halterungen für Zelte oder Ähnliches im Boden verankert sein. Um das Projekt zu realisieren, muss die Sammelstelle zum Bauamt verlegt werden. Der überdachte Veloständer bei der Schilligasse wird kaum genutzt und daher zurückgebaut. Der Gemeinderat ist überzeugt, dass mit diesem Projekt den Bedürfnissen sämtlicher Nutzer nachgekommen wird.

Kanalisation und Strassen erneuern

Der Lindenplatz ist nicht das einzige Bauprojekt, das in näherer Zukunft ansteht. An der «Gmeind» wird der Souverän auch über den Verpflichtungskredit von 2,7 Millionen Franken für den Totalausbau beim Kirchweg-Zelgli abstimmen. Denn im Zuge der Umsetzung des neuen, vom Kanton genehmigten Entwässerungskonzepts müssen die Kanalisation vom Kreuzrain und die Kanalisation im Zelgli vergrössert werden. Die beiden Strassen sind in schlechtem Zustand. Mit der Sanierung der Werkleitungen sollen die Strassen ebenfalls saniert werden. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 2 745 000 Franken. Der Kredit muss vom Souverän genehmigt werden.

Weitere bauliche Massnahmen plant der Gemeinderat an der Hilfikerstrasse. Hier sind ihm aber noch die Hände gebunden. Konkret geht es um das Haus gegenüber vom «Autohus». Dieses steht unter kommunalem Schutz. Doch eine Untersuchung hat ergeben, dass sich das Gesamtbild der Bausubstanz enorm verschlechtert hat. Aus diesem Grund möchte der Gemeinderat ein Verfahren durchführen, mit dem Ziel, das Gebäude aus dem kommunalen Schutz zu entlassen. In einem statischen Bericht aus dem Jahr 2012 wurde bereits empfohlen, die Südfassade des Gebäudes abzubrechen. Gemäss statischer Nachkontrolle vom 2. März hat sich das Gesamtbild der bestehenden Bausubstanz enorm verschlechtert. So zerfällt das Kulturobjekt immer weiter. Ein Erhalt der Substanz sei schlicht nicht mehr möglich.

Der Gemeinderat befürwortet deshalb, ein Verfahren zur Teiländerung der Nutzungsplanung durchzuführen mit dem Ziel, das Objekt aus dem kommunalen Schutz zu entlassen.

Der Steuerfuss muss hinauf

Die Bautätigkeit hat Auswirkungen auf die Finanzen der Gemeinde. Konkret will der Gemeinderat den Steuerfuss von aktuell 100 auf 105 Prozent erhöhen. Das ist nötig, damit die Gemeinde ein ausgeglichenes Budget aufzeigen kann. Ohne die Steuerfusserhöhung würde ein Aufwandüberschuss von rund 225 000 Franken resultieren.

Das Budget 2021 präsentiert sich mit einem Aufwand und Ertrag von 11,2 Millionen Franken. Die Erfolgsrechnung weist einen Ertragsüberschuss von 27 000 Franken aus. Aus diesem Grund muss der Steuerfuss der Gemeinde um fünf Prozent erhöht werden.

Sämtliche Eigenwirtschaftsbetriebe weisen einen Ertragsüberschuss aus. Der Eigenwirtschaftsbetrieb Wasserversorgung weist 76 200 Franken, die A bwasserbeseitigung 142 000 Franken und die Abfallbeseitigung 200 Franken aus. Es können Einlagen in das Verpflichtungskonto vorgenommen werden. Das Budget 2021 weist ohne die Eigenwirtschaftsbetriebe ein Plus von 27 000 Franken aus.

Der betriebliche Aufwand des Budgets beträgt 9,7 Millionen Franken. Das ist im Vergleich zum Vorjahr 1,5 Prozent weniger. Auf der Gegeneite präsentiert sich ein betrieblicher Ertrag von 9,5 Millionen Franken. Der betriebliche Ertrag konnte gegenüber dem Vorjahr um 2,16 Prozent gesteigert werden. Daraus ergibt sich ein betriebliches Ergebnis im Minusbereich.


Die Traktanden

Die Einwohnergemeindeversammlung findet am Freitag, 20. November, 19.30 Uhr, in der Mehrzweckhalle statt. Dies sind die Traktanden: 1. Protokoll, 2. Rechenschaftsbericht, 3. Jahresrechnung, 4. Verpflichtungskredit für Neugestaltung des Lindenplatzes, 5. Verpflichtungskredit für den Totalausbau Kirchweg-Zelgli, 6. Verpf lichtungsk redit für den Gemeindeanteil an der Erschliessung des Gemeindegebiets «Am Chlapf», 7. Einleitung des Antrags für die Schutzentlassung Gebäude Nummer 168, 8. Kreditabrechnung Erschliessung Bahnhofareal, 9. Budget 2021 mit neuem Steuerfuss von 105 Prozent, 10. Auflösung Gemeindeverband Oberstufenschule Oberes Seetal, Genehmigung Schulvertrag, 11. Verschiedenes und Umfrage.


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