Berührendes Thema: Leben und Sterben
02.12.2025 Thema, MuriVortrag des Kneippvereins Muri-Freiamt
Rund 60 interessierte Personen folgten der Einladung des Kneippvereins Muri-Freiamt zum Vortrag von Franziska Stenico im St. Martin in Muri. Unter dem Titel «Unser eigenes Leben prägt die Form des Sterbens» gab die ...
Vortrag des Kneippvereins Muri-Freiamt
Rund 60 interessierte Personen folgten der Einladung des Kneippvereins Muri-Freiamt zum Vortrag von Franziska Stenico im St. Martin in Muri. Unter dem Titel «Unser eigenes Leben prägt die Form des Sterbens» gab die erfahrene Palliative-Care-Fachfrau Einblick in ihre Arbeit und in die vielfältigen Herausforderungen des Lebensendes.
Zu Beginn stellte Stenico zentrale Fragen: Was bedeutet Palliative Care überhaupt? Wie sieht der Berufsalltag jener Menschen aus, die schwerkranke Personen und deren Angehörige begleiten? Sie erinnerte daran, dass sich Lebenssituationen langsam oder auch ganz plötzlich verändern können – unabhängig von Alter, Religion, Geschlecht oder Beruf. In solchen Momenten stelle sich die Frage, was wirklich zähle, wenn eine Genesung unwahrscheinlich wird und Materielles allgemein an Bedeutung verliert. Eine mögliche Antwort formulierte sie klar: «In Beziehung und im Frieden mit sich selber sein.»
Die Angst vor dem Sterben
Mit den Fragen «Haben Sie Angst vor dem Sterben?» und «Haben Sie Angst vor dem Tod?» lud sie das Publikum ein, im Stillen eine persönliche Antwort zu finden – und diese am Ende erneut zu betrachten. In einer Zeit voller Routinen, Termine und Reizüberflutung, so Stenico, fehle vielen Menschen der Raum für Rückzug, Stille und das Hören auf das eigene Herz. Genau diese innere Balance sei jedoch essenziell.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer folgten aufmerksam den bewegenden Erzählungen aus Stenicos Palliative-Care-Tätigkeit. Viele fanden dabei Zugang zu den eigenen Erinnerungen an Verluste, Krankheit oder Erfahrungen in Betreuung und Hospizarbeit. Zum Abschluss stellte Stenico erneut ihre Eingangsfragen zum Sterben und Tod – und im Saal entstand eine spürbare, nachdenkliche Stille.
Sichtlich bewegt dankte Miranda Jäggi, Präsidentin des Kneippvereins, der Referentin für ihren einfühlsamen und authentischen Vortrag. Beim anschliessenden Apéro nutzten viele die Gelegenheit für einen persönlichen Austausch. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen zeigten: Es war ein Abend, der berührte, inspirierte und die Teilnehmenden auf ihrem persönlichen Weg rund um das Thema «Leben & Sterben» weiter begleiten wird. --zg
