An das Positive denken

  30.06.2020 Beinwil/Freiamt

Diplomfeier des bbz freiamt im Wohler Casino

82 Schüler und Schülerinnen wurden feierlich verabschiedet. 28 von ihnen schlossen mit der Berufsmatur ab.

Die letzten Wochen waren anders als bei früheren Jahrgängen. Auch die Feier unterschied sich. Und trotzdem hätten die jetzigen Abschlussklassen einen Vorteil, sagte Klassenlehrer Raphael Saxer. «Für die meisten ist das Jahr 2020 das Jahr von Corona, von Trump oder der Mohrenkopf-Diskussion. Ihr hingegen könnt es mit etwas Positivem verbinden. --chh


Nicht schlechtreden lassen

Die Diplomfeier des bbz freiamt im Casino wurde klassenweise durchgeführt

Am Freitag verabschiedete das bbz sechs KV-Klassen. Dabei erhielten 82 Schülerinnen und Schüler ihr Diplom. Nächstes Jahr wird diese Zahl doppelt so gross sein – ab Sommer kommen auch die Schüler aus Lenzburg nach Wohlen. Es war darum die letzte Feier im Casino.

Chregi Hansen

Der Anblick war ungewohnt. Jede Schülerin und jeder Schüler durfte nur drei Begleitpersonen mitnehmen. Das Casino war nicht gestuhlt, die einzelnen Grüppchen formierten sich im gebührenden Abstand um kleine Stehtischchen. Eine Ansprache gab es keine, und der Apéro wurde auf zehn Minuten gekürzt. Denn dann wartete bereits die nächste Klasse auf ihre Verabschiedung.

«Ja, das ist eine spezielle Feier», gab denn auch Rektor Philipp Elsener bei der Begrüssung zu. «Aber es ist eine Feier. Als vermutlich einzige Berufsschule des Kantons verabschieden wir Sie persönlich.» Für dieses Ziel habe man sich eingesetzt und nach Möglichkeiten gesucht. «Denn ein Berufsabschluss ist ein Meilenstein, der erste ganz besonders», so Elsener weiter. Und darum sei es schön, sich nochmals sehen zu können.

Nicht weniger wert als andere

Die letzten Wochen und Monate waren von Ungewissheit geprägt. Gibt es Prüfungen? Wenn Ja, in welcher Form? «Es war auch für uns keine einfache Zeit. Und wir hätten sehr gerne früher informiert, aber wir wollten das erst tun, wenn wir Gewissheit haben», erklärte der Rektor. Nun ist es so, dass die diesjährigen Diplomanden prüfungsfrei zu ihrem Abschluss gekommen sind. «Sie haben sich diesen Abschluss aber verdient mit Ihren Leistungen in den Monaten zuvor. Ihr Abschluss ist gleich viel wert wie derjenige in anderen Jahren», betonten sowohl Rektor Philipp Elsener wie auch Klassenlehrer Raphael Saxer. Denn aus früheren Jahren weiss man, dass es am bbz freiamt kaum Unterschiede gibt zwischen den Erfahrungs- und Prüfungsnoten. «Lasst euch euren Abschluss von niemandem schlechtreden», so Saxer weiter.

Raiffeisenbanken scheinen gute Ausbildungsorte zu sein

Von den 82 Diplomanden schlossen sieben mit einer Note von 5,3 oder besser ab und erreichten so einen eidgenössischen Rang. Bei den Berufsmaturanden sind dies Sophie Cahenzli von der Raiffeisenbank Villmergen (5,6), Joel Villiger von der Gemeindeverwaltung Auw (5,4) und Joël Zehner von der Raiffeisenbank Merenschwand (5,4). Beim EFZ-Abschluss erreichte Katja Müller von der Medewo AG Meisterschwanden mit 5,7 das beste Resultat, gefolgt von Lynn Beer von der Markus Flühmann AG Merenschwand (5,3), Alexandra Gehrig von der schweizermessebau AG Muri (5,3) und Michelle Meier von der Raiffeisenbank Oberfreiamt in Muri (ebenfalls 5,3).

Nächste Feier im Schüwo Park

Die sechs Mini-Feiern waren die letzten, welche das bbz im Casino durchführte. Nach den Sommerferien kommen die Schüler aus dem KV Lenzburg neu nach Wohlen. «Diese Integration hat uns intensiv beschäftigt», berichtet Elsener. Zwar habe die Schule nach dem Aus für die Gewerbeschule und der Übernahme des KV Lenzburg insgesamt weniger Schüler, aber die KV-Absolventen haben eben zwei Tage Unterricht pro Woche. «Das ist für uns eine Herausforderung», so Elsener weiter. Die Neuerung wird auch Auswirkungen haben auf die Diplomfeier. Im kommenden Jahr werden 160 bis 180 Schüler und Schülerinnen ihr Diplom erhalten, damit ist das Casino als Veranstaltungsort zu klein. «Im nächsten Jahr werden wir die Feier im Schüwo Park durchführen», schaut Elsener schon voraus. Und dann soll es möglichst auch nur eine Feier geben – und nicht wie in diesem Jahr deren sechs.


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