Das schwerste Team gewinnt
10.01.2023 WohlenAm Wochenende waren rund 1000 fussballbegeisterte Menschen am Hallenturnier des FC Wohlen
Sponsoren, Legenden, Nachwuchs. Der FC Wohlen hat es am Hallenturnier in der neuen Hofmattenhalle geschafft, alle happy zu machen. Höhepunkt war das Legendenturnier, wo auch ein ...
Am Wochenende waren rund 1000 fussballbegeisterte Menschen am Hallenturnier des FC Wohlen
Sponsoren, Legenden, Nachwuchs. Der FC Wohlen hat es am Hallenturnier in der neuen Hofmattenhalle geschafft, alle happy zu machen. Höhepunkt war das Legendenturnier, wo auch ein früherer FCW-Star überraschend mitspielte und sich von der ehrgeizigen Seite zeigte.
Stefan Sprenger
Alles tut ihm weh. Rücken. Knie. Achilessehne. «Aber es hat sich gelohnt», sagt Omar Iannone, 52 Jahre alt. Der Wohler konnte mit dem FC Othmarsingen den Sieg am Legendenturnier feiern. «Wir waren die schwerste Mannschaft», lacht er und macht eine Anspielung auf die etwas rundlichen Bäuche, die bei diesem Turnier des Öfteren die Trikots erstraffen liessen. «Auch wenn wir oft über die eigenen Beine stolperten, so waren wir am Ende nicht nur das dickste, sondern auch das beste Team.»
Die Othmarsinger mit Legendentrainer Beat Dünki besiegten die Final AS Olympia Wohlen mit 2:0. Bei der Mannschaft, die nur aus italienischstämmigen Spielern bestand, kickte beispielsweise FCW-Urgestein Gregorio Trovato mit.
Einer ging etwas grob zur Sache
Auffällig war das Team aber wegen eines ehrgeizigen Spielers, der manchmal etwas forsch in die Zweikämpfe ging. Und der Fussballkenner erkannte sofort, dass einem dieses Gesicht bekannt vorkam. «Ich gebe immer Vollgas. Und ich möchte gewinnen», sagt dieser 45-jährige Ex-Profi. Am Tag des Legendenturniers sei er angerufen worden, weil ein Spieler bei der AS Olympia ausfiel. Spontan sagte er zu. «Immer gerne für Wohlen», sagt Giovanni Proietti. Der frühere Profi-Torhüter kickte vom Frühling 2010 bis Herbst 2012 für den FC Wohlen und machte 49 Spiele. Mittlerweile ist er Goalietrainer beim FC Rapperswil-Jona, wo er auch lebt. Er kannte die meisten seiner Mitspieler bei der AS Olympia aus seiner Zeit beim FC Wohlen. Auch auf der Tribüne kannte er einige Leute. «Ich denke immer gerne an die Zeiten beim FC Wohlen zurück», sagt der Römer, der mit seiner überharten Spielweise auffiel. Im Final wurde er ausgewechselt – als Vorsichtsmassnahme, weil der heissblütige Proietti unbedingt gewinnen wollte.
Verwaltung siegt am Sponsorenturnier
Gewonnen haben am Hallenturnier des FC Wohlen, das vom Freitag bis Sonntag dauerte, aber sowieso alle. Am Freitag machten 10 Teams beim Sponsorenturnier mit, die Verwaltung der Gemeinde Wohlen siegte. Am Samstag machten 10 Mannschaften beim Legendenturnier mit. Viele bekannte Gesichter zeigten dabei, dass sie trotz fortgeschrittenem Alter immer noch gute Kicker sind. Bei den FCW-Legenden spielten unter der Leitung von Teamchef Urs Bächer beispielweise Werner Lüthi, Christian Isler, Reto Felder, Sergio Colacino, Alessio Passerini, Franz Schmid, Rocco Cipriano oder Salvatore Romano. Auf der Tribüne schauten Michael Winsauer oder Ciriaco Sforza zu. Übrigens: Der bald 80-jährige Pietro Vedovato spielte dann doch nicht mit.
Für den FC Wohlen war es ein rundum gelungenes Turnier. Vereinspräsident Mike von Wyl sagt: «Mein Highlight waren die 28 Nachwuchsteams, die am Samstag und Sonntag spielten. Egal ob Sieg oder Niederlage, alle haben ihr Bestes gegeben und Spass gehabt.» Die Infrastruktur in der neuen Dreifachturnhalle Hofmatten machte vieles einfacher. Im Beizli lief es bestens. So konnte der FC Wohlen an diesem Hallenturnier noch einen Zustupf für die Vereinskasse generieren. «Alle waren happy. Ein rundum gelungener Anlass. Und es hab keine Verletzungen», sagt FCW-Geschäftsstellenleiter Ronny Minkwitz, der am Legendenturnier beim Team der Stadtpolizei Zürich mitspielte.
Rauswurf morgens um 2 Uhr
Das Schlussowrt gehört Omar Iannone und dem Sieger FC Othmarsingen. Iannone sagt: «Es war ein toller Anlass und man hat wieder sehr viele Leute aus früheren Zeiten gesehen. Der FC Wohlen hat sich viel Mühe gegeben und seine Sache super gemacht.» Am Samstagmorgen um 2 Uhr wurden die Othmarsinger von ihrer Siegesfeier unterbrochen und aus der Halle gebeten. «Selbstverständlich waren wir die Letzten, die gegangen sind. Man gewinnt ja nicht jeden Tag ein Legendenturnier», sagt Iannone.