Das wird kein Restaurant mehr
23.02.2021 BüttikonDie «Post» ist Geschichte – hier entstehen Wohnungen
Seit über einem Jahr ist die «Post» geschlossen. Was wird aus der ehemaligen Beiz? Die neuen Besitzer haben grosse Pläne mit dem Gebäude.
Seit mehr als einem Jahr gibt es in Büttikon ein Restaurant weniger. Christine Liembd hat Ende 2019 mit dem Wirten aufgehört und geniesst heute die wohlverdiente Pension. Seither steht die «Post» in Büttikon leer. Was wird aus dem Gebäude am Ortsausgang von Büttikon?
Der Koch Immobilien AG gehört das ehemalige Restaurant. Josef Koch erklärt auf Anfrage: «Das wird kein Restaurant mehr. Längerfristig werden hier Wohnungen entstehen.» Aber wieso wird in der «Post» nicht mehr gewirtet? Das Gebäude hat eine lange Geschichte in Büttikon. Gebaut wurde es als Teil eines Bauernhofs. Später war hier der Dorfladen, wo gleichzeitig gewirtet wurde, bis sich das Restaurant schliesslich durchsetzte. Die «Post» war lange ein Ort, an dem man sich zum Feierabendbier traf. Christine Liembd machte aus der Beiz einen gemütlichen Ort, wo man gerne noch etwas sitzen blieb. Aber nach 45 Jahren war für sie Schluss. Schon im Dezember 2019 vermutete Liembd, dass die «Post» wohl keine Beiz mehr bleiben würde. Sie hatte die Traditionsgaststätte von ihren Eltern übernommen, diese hatten sich 1974 zur Ruhe gesetzt und der Tochter das Steuer überlassen. Sie hat die Tradition der «Post» gewahrt und den Gästen während 45 Jahren eine schöne, gepflegte und familiäre Beiz geboten.
Es lohnt sich nicht mehr
Die «Post» hatte immer genügend Gäste. Wieso wird das nicht weitergeführt? «Es ist nicht einfach, ein Restaurant zu führen», sagt Josef Koch. «Als Wirt muss man einen Plan haben, etwas, mit dem man heraussticht. Einfach eine Beiz führen kann man nicht, da die Auflagen heutzutage zu hoch sind und sich der Aufwand oft nicht lohnt.» Aus diesem Grund hat man sich entschieden, keinen Nachfolger zu suchen.
Aktuell steht das Gebäude leer. «Ab April wird es bewohnt, es wird sich jemand darum kümmern, damit die ‹Post› nicht verwahrlost», versichert Koch. Denn das altehrwürdige Gebäude steht unter Substanzschutz. Gebaut wird aktuell noch nicht. «Die BNO wird in Büttikon aktuell überarbeitet. Wir rechnen damit, dass wir in fünf bis zehn Jahren hier Wohnungen bauen können.» Konkrete Pläne gibt es dazu aktuell nicht.
Verlagert
Für die Büttiker ist es schade, dass sie eine Beiz verloren haben. «Verloren würde ich nicht sagen», meint Koch. «Die Stammgäste aus der ‹Post› sind jetzt mehrheitlich in der ‹Linde›. Damit ist die Kultur nicht verloren gegangen, sie hat sich lediglich verlagert.» --chg