Definitiv geschlossen

  11.08.2020 Rottenschwil

Beim Werd-Parkplatz ist das Parkieren von Fahrzeugen dauerhaft nicht mehr möglich

Der Kanton hat entschieden: Der Platz bei der Brücke Werd bleibt für das Abstellen von motorisierten Fahrzeugen definitiv geschlossen. Der Kanton möchte damit den Langsamverkehr fördern und den Erholungssuchenden mehr Platz zum Ausruhen geben.

Roger Wetli

Nicht schlecht gestaunt hat die Kellerämter Bevölkerung, als nach der Sanierung des Platzes bei der Werd-Brücke plötzlich Granitblöcke den Zugang für motorisierte Fahrzeuge versperrten. In der Gemeindemitteilung hiess es vorgängig: «Der linksufrige Platz wird während 2 Wochen komplett gesperrt.» Die aktuelle Situation begründet die Armee damit, dass das verbaute Material austrocknen muss. Die Blöcke würden aber später wieder entfernt. Der Zugang für Fahrzeuge wird aber durch eine Auflage des Kantons auch künftig nicht mehr möglich sein. Der Kanton würde bis spätestens Mitte August entscheiden, ob er das neue Regime durchsetzen will.

Dieser Entscheid ist jetzt gefallen. «Ja, der Platz wird in Zukunft für das Parkieren von Autos nicht mehr zur Verfügung stehen», erklärt Christian Rechsteiner, Projektleiter der Abteilung Natur und Landschaft des Kantons Aargau. «Für den Langsamverkehr, insbesondere für Fahrräder, ist der Ort aber weiterhin offen.»

Nie ein offizieller Parkplatz

Beim Platz an der Brücke Werd handelt es sich um eine Übersetzstelle der schweizerischen Armee, die im Grundeigentum des Staates Aargau liegt. «Die Nutzung hat sich einerseits an den Rahmenbedingungen der militärischen Nutzung zu orientieren. Anderseits liegt der Platz innerhalb der Gewässerparzelle der Reuss und im Gebiet des Dekrets über den Schutz der Landschaft und die Nutzung im Gebiet der Reusstalsanierung», erläutert Christian Rechsteiner. Das Parkieren sei dort nie verboten gewesen. «Der Platz war jedoch nicht als offizieller Parkplatz ausgeschieden.»

Damit die Armee den Platz weiterhin nutzen kann, werden die Granitblöcke durch eine Schranke ersetzt. Zudem werden nicht überdachte Fahrradabstellplätze installiert. Der Platz dürfe somit weiterhin von der Bevölkerung genutzt werden, betont der Kantonsangestellte.

Die Schliessung für den motorisierten Verkehr begründet Christian Rechsteiner mit der stetig wachsenden Anzahl an Erholungssuchenden und dem Bedürfnis nach einem Zugang zum Wasser. Dazu würden auch die stetig steigenden Temperaturen beitragen. Dieses Bedürfnis würde deshalb steigen. «Einfach begehbare und sichere Zugänge zur Reuss sind jedoch rar. Mit der Sanierung der Übersetzstelle Werd ist hierfür ein geeigneter Platz entstanden.» Die Aufenthaltsqualität und nicht zuletzt die Sicherheit würden auf einem autofreien Platz deutlich gesteigert.

«Das Reusstal mit seinen schönen Landschaften und den ökologisch sehr wertvollen Naturschutzgebieten ist ein bedeutendes und attraktives Naherholungsgebiet», erklärt Rechsteiner. Mit den Fahrradabstellplätzen möchte der Kanton die Attraktivität des Platzes für die Anreise mit dem Langsamverkehr fördern. Dies entspreche der langfristigen nachhaltigen Nutzung der Landschaft im Reusstal. «Die Erreichbarkeit ist damit für die regionale Bevölkerung weiterhin gegeben», betont Rechsteiner.

Keine Verbannung des motorisierten Verkehrs

Der motorisierte Verkehr werde dabei keineswegs verbannt. «Stattdessen werden die Parkmöglichkeiten gebündelt und der Verkehr dadurch besser gelenkt», so der Projektleiter. «Für Erholungssuchende mit dem Auto steht weiterhin der bereits existierende öffentliche Parkplatz direkt beim Restaurant Hecht in Rottenschwil zur Verfügung.» Die Vergangenheit habe gezeigt, dass, abgesehen von wenigen Spitzentagen, die öffentlichen Parkplätze beim Restaurant Hecht nicht vollständig belegt werden. «Es bestehen somit an diesem Standort noch Kapazitäten.»

Christian Rechsteiner erklärt, dass ausser der Schranke und den Fahrradabstellplätzen keine weiteren baulichen Massnahmen vorgesehen sind. «Der Platz steht somit der Erholungsnutzung weiterhin zur Verfügung. Er wird bereits mit der heutigen Ausgestaltung genutzt.» Ein Hinweisschild werde die Bevölkerung über das neue Regime informieren. «Zusätzlich wird der Informationsund Aufsichtsdienst der Stiftung Reusstal die Situation gelegentlich begutachten und dokumentieren. Allfällige notwendige Anpassungen im Nutzungsmuster oder in dessen Umsetzungsregime können so begründet werden.»


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