Den Festsaal mit Musik gefüllt

  22.06.2021 Musik

Jugendensemble Vivace im Festsaal Muri

Etwas Kurzfristiges auf die Beine zu stellen, erfordert von allen Beteiligten grosses Engagement. Der Musik Muri ist dies mit ihrem Jugendensemble Vivace gelungen. Nach rund einem Jahr Pause genossen die Zuhörer ein abwechslungsreiches Programm im Festsaal Muri.

Monica Rast

Freitag vor der Hauptprobe, die Stühle standen bereits in Reih und Glied im Festsaal, die jungen Musiker und Musikerinnen waren musikalisch und mental vorbereitet. Dann kam das Verbot des Bundesrates, das eine Aufführung des Jugendensembles Vivace im März 2020 von einer Minute auf die andere verhinderte. Seither sind unzählige Proben und Übungsstunden vergangen. «Die Jugendlichen probten nun ohne konkretes Ziel», blickt Karl Herzog, Leiter des Jugendensembles und der Musikgesellschaft Muri, zurück.

Kurze Vorlaufzeit für das Konzert

Nach über einem Jahr Veranstaltungsverbot lockerte nun der Bundesrat vor rund drei Wochen die Schutzmassnahmen. Weil in den vergangenen Jahren über 200 Besucher das Konzert der jungen Musiker genossen hatten, entschied man, für dieses Konzert zwei Aufführungen durchzuführen. Herzog wählte das Programm so aus, dass die Stücke in kurzer Zeit konzertreif waren. So standen die Mädchen und Jungs nach langer Zeit gleich am Freitag- und Samstagabend auf der Bühne im Festsaal. Lange wusste man wie gesagt nicht, ob vor Ende des Schuljahres überhaupt eine Aufführung möglich ist, und jetzt waren es gleich zwei.

Bunt gemischtes Programm

Dementsprechend emotionsvoll fiel die Begrüssung durch Karl Herzog aus. «Viel Energie, um den Festsaal mit Musik zu füllen», erklärte Herzog und lobte gleichzeitig seine 15 Schüler. Das bunt gemischte Programm startete mit «The Avengers», dem Stück über Helden.

Wobei sich die Frage stellte, wer hier die Helden waren. Proben und das Gelernte nicht präsentieren zu dürfen, braucht auch viel Entschlossenheit und Durchhaltewillen. So waren die jungen Künstler gleich ein wenig verlegen über den anhaltenden Applaus der Anwesenden. Nach «Music from Aladdin», «Sphere of Fire» und «Hadrian’s Wall» ging es in eine verdiente kurze Pause. Nicht nur den Zuhörern wurde es warm unter der Maske, auch die Musizierenden brauchten eine Auszeit, um nochmals alles geben zu können.

Applaus für Trompetensolo

Ein Bühneneinsatz braucht Mut, erst recht wenn man dies erst vor wenigen Tagen erfahren und so noch nie aufgeführt hat. Doch die vier Jungs meisterten dies mit Bravour und ernteten einen ganz speziellen Applaus. So standen neben dem Trompetensolo in «Trumpet Shout out» noch «How Far I’ll Go», «Pirates of the Caribbean» und «Mexicana» auf dem Programm. Herzog möchte seinen Schülern etwas beibringen. «Spass ist wichtig, aber das Lernen ebenso», meinte er. So studiert er auch Stücke mit den unterschiedlichsten Herausforderungen, seien es Rhythmusoder Tempowechsel, ein. Bei der Zugabe gaben die Jugendlichen nochmals alles. Der Applaus dauerte eine gefühlte Ewigkeit und Herzog bedankte sich mit den Worten: «Die Botschaft ist angekommen.»


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