Der Bestatter
07.05.2021 PorträtAngetroffen: René Keller, Sarmenstorf
Am Ostermontag 2016 hatte René Keller seinen ersten Einsatz für das Bestattungsinstitut Koch. Seit mittlerweile fünf Jahren arbeitet er für das Wohler Bestattungsunternehmen. Fünf Jahre, in denen er quasi täglich mit dem Tod konfrontiert w ird. «Am Anfang ging es mir vor allem darum zu sehen, ob ich damit überhaupt umgehen kann. Glücklicherweise gelingt mir das sehr gut», erzählt er. Obwohl Keller schon damit konfrontiert war, die Bestattung für Personen, die er kennt, vorzubereiten. «Solche Situationen gehen einem natürlich näher. Aber es ist zumindest nicht so, dass ich deswegen Albträume habe.»
Zur Tätigkeit im Bestattungsinstitut kam Keller durch die Bekanntschaft mit den Koch-Schwestern, die das Unternehmen führen. «Früher habe ich als Landschaftsmechaniker gearbeitet und konnte sie in dieser Zeit kennenlernen», erklärt er. Landschaftsmechaniker ist auch der Beruf, den der 55-Jährige ursprünglich erlernt hat. Allgemein wäre es René Keller gegenüber nicht fair, ihn auf seine Tätigkeit als Bestatter zu reduzieren. Nachdem er eine Zeit lang mit einem Kollegen ein Unternehmen in seinem ursprünglichen Beruf geführt hat, übernahm er 2006 mit seiner Frau Corinne die Firma Fürtronic.
Das Unternehmen, das auf den Vertrieb von Material für die elektronische Fertigung spezialisiert ist, wurde ursprünglich von seinem Schwiegervater gegründet. Keller, der in Wohlen aufgewachsen ist, führt es heute immer noch – trotz seiner Tätigkeit beim Bestattungsinstitut. «Ich bin gerne in verschiedenen Feldern aktiv», sagt er. Der Familienvater lebt mit seiner Frau und Tochter Ilona in Sarmenstorf. --jl