Der gelbe Freiämterpunkt
25.02.2022 PorträtAngetroffen: Matthias Bachmann, Kallern
Matthias Bachmann ist Fasnächtler durch und durch. Auch heuer lässt er sich die fünfte Jahreszeit nicht entgehen. Und wie jedes Jahr hat er für sich und seine Freunde etwas «mit emene gäle Ponkt» kreiert. Sei es ein gelbes «Velolüti» oder ein selbst geschreinertes Sackmesser mit integriertem Kafi-Luz-Löffel, das man sich um den Hals hängt – der «Freiämterpunkt», wie Bachmann ihn nennt, ist fast schon Kult und den regionalen Fasnächtlern bestens bekannt. Angefangen hat alles in einem Extrazug nach Luzern für an den Urknall. «Da hat jeder einen bekommen, der aus dem Freiamt mitfuhr», blickt er zurück. Deshalb auch «Freiämterpunkt», von dem es mittlerweile 15Variationen gibt.
An der Fasnacht hat Bachmann auch seine Liebe Heidi kennengelernt. Gemeinsam mit den beiden Söhnen ist das Paar immer mit einem Familienkostüm am närrischen Treiben anzutreffen. Dem Motto getreu hat der 34-Jährige zunächst die Leiterwagen für die Kinder hergerichtet, bis dann speziellere Gefährte folgten. Zuletzt waren die Familienmitglieder als Piloten mit Flugzeug oder als Piraten mit Schiff unterwegs. «Uns ist es wichtig, den Jungen diese Tradition weiterzugeben.»
Auch schmückt der Schreiner zusammen mit Freunden als «Vollmöndler» den Kreisel in Boswil Richtung Wohlen. Der Halbmond mit der Schlafmütze und der roten Nase läutet dann die Fasnachtswoche ein. Heute wird Bachmann in Sarmenstorf anzutreffen sein. Seit 12 Jahren kocht er mit seinem Bruder als «Heuröpfelchöch vo Bosmel» die Guggeverpflegung an der Fasnacht der Heuröpfel-Gugge. Deshalb lautet das Motto heute: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. --cbl