Der Herr der Pommes frites
21.07.2023 Pferdesport, Weitere Sportarten, SportFestwirt Stephan Amstutz vor der Springkonkurrenz Wohlen am Samstag und Sonntag
Ob Pommes frites, Getränke oder Würste. Stephan Amstutz aus Fischbach-Göslikon ist als Festwirt verantwortlich für die Verpflegung an der Springkonkurrenz in Wohlen. Das ...
Festwirt Stephan Amstutz vor der Springkonkurrenz Wohlen am Samstag und Sonntag
Ob Pommes frites, Getränke oder Würste. Stephan Amstutz aus Fischbach-Göslikon ist als Festwirt verantwortlich für die Verpflegung an der Springkonkurrenz in Wohlen. Das dienstälteste OK-Mitglied steht vor einem herausfordernden Wochenende.
Josip Lasic
Er muss sich zwingen, Pausen einzulegen. Trotz seinen 64 Jahren und rund 30Helfern ist Stephan Amstutz während der Wohler Springkonkurrenz fast pausenlos in der Festwirtschaft. «Es ist nicht so, dass das Sportliche komplett an mir vorbeigeht. Ich nehme mir die Zeit, um mir den Wettkampf anzusehen.»
Trotzdem ist die Arbeit an der Festwirtschaft anspruchsvoll. «Insbesondere während der Stosszeiten. Da müssen die Leute etwas nachsichtig mit uns sein. Wir sind keine professionellen Servicekräfte. Wenn der Ansturm riesig ist, kann es sein, dass man etwas warten muss oder nicht alles perfekt läuft. Wir geben uns aber die grösste Mühe, dass alles klappt.»
Keine Lebensmittel sollten übrig bleiben
Die Arbeit des Fischbach-Göslikers beginnt aber schon lange vor der Springkonkurrenz. Er trägt die Verantwortung für alles, was die Festwirtschaft betrifft. Unter anderem für den Einkauf. «Den Kühlwagen muss ich bei der Schüwo beispielsweise schon im Februar reservieren, damit der nicht plötzlich schon für ein anderes Fest benötigt wird.»
Die Herausforderung dabei: «Es sollen möglichst keine Lebensmittel übrig bleiben. Das ist Geld, das der Verein verliert.» Da Stephan Amstutz bereits seit acht Jahren für die Festwirtschaft verantwortlich ist, hat er allerdings Erfahrung und kann einschätzen, wovon es wie viel benötigt. Dieses Jahr wird die Planung ein wenig dadurch erschwert, dass die Springkonkurrenz erstmals nur an zwei statt an drei Tagen stattfindet. «Ich musste die Mengen ein wenig herunterrechnen.» Trotzdem sind es stolze Zahlen, die präsentiert werden können. 150 kg Steak, 210 kg Pommes frites, 950Würste, 900Liter Bier und etwa die dreifache Menge an anderen Getränken sollten morgen Samstag und übermorgen Sonntag konsumiert werden. «Das wäre der Idealfall. Wenn es genau aufgeht», sagt Amstutz lächelnd. Ungern erinnert er sich beispielsweise an die Springkonkurrenz 2019. Wegen starken Regenfällen fiel damals der ganze Sonntag aus. Alle Prüfungen mussten abgesagt werden. «So etwas ist unschön. Ungeöffnete Getränke können wir retournieren. Mit den Esswaren geht das nicht. Manchmal haben wir Glück und finden Restaurants, die uns die Lebensmittel abnehmen. »
Die ganze Familie packt an
Mit seinen acht Jahren als Festwirt ist Stephan Amstutz Dienstältester im Springkonkurrenz-OK. Er ist auch bereits seit 42 Jahren Vereinsmitglied. In den 1980er-Jahren hat er auf der Fohlenweid in Bremgarten gearbeitet. Ein Mitglied des KV Bünztal hatte dort ein Pferd und nahm ihn mit zum Ausreiten. «Heute reite ich überhaupt nicht mehr aktiv», sagt er. Trotzdem engagiert sich der Kantonspolizist nach wie vor für den Verein. Seine Frau Ursula ist Präsidentin des KV Bünztal. Seine beiden Söhne Fabian und Raphael sind zwar im Eishockey zu Hause, unterstützen teilweise aber auch an der Festwirtschaft. «Da sind wir ohnehin auf externe Helfer angewiesen. Freunde, Familie, Bekannte, Sympathisanten des Reitsports.»
Für ihn selbst wird die Arbeit an der Festwirtschaft durch den Freitagabend, der wegfällt, nur bedingt entspannter. «Am Morgen muss ich früh vor Ort sein, weil die Reiter Verpflegung benötigen. Und am Samstagabend kann es während des Festbetriebs mit Musik schnell mal voll werden. Am Sonntag gilt es dann wieder zeitig bereit zu sein.»
Wie lange er das Amt als Festwirt noch machen wird, kann er nicht sagen. «Ich bin mit meinen 64 Jahren nicht nur der Dienstälteste, sondern generell der Älteste im OK», sagt er lachend. Am Wochenende ist er aber definitiv mit von der Partie. Sein Wunsch: «Gutes Wetter bei etwa 25 bis höchstens 28 Grad. Wenn es heisser wird, essen die Leute auch weniger. Und bei ein bisschen Regen kommen sie gern ins Festzelt und nehmen etwas zu sich.»
Das Programm
Morgen Samstag beginnt die Springkonkurrenz mit der ersten Prüfung um 7.30 Uhr. Die ersten sechs Prüfungen finden am Morgen statt. Mit der Prüfung Nummer 7 geht es ab 13 Uhr weiter. Um 17 Uhr findet dann der Höhepunkt des ersten Tages statt mit dem Bünztal-Cup. Das Gastgeberteam des KV Bünztal ist dabei Titelverteidiger. Danach geht der Samstagabend weiter mit dem Festbetrieb mit Tanzmusik «WinMusic». Am Sonntag geht es ab 9 Uhr mit den Prüfungen 10 und 11 weiter, gefolgt von den Prüfungen 12 und 13 ab 13 Uhr. Bisher haben sich über 200 Reiter für die 13 Prüfungen angemeldet.