Der Schwimmspass wird etwas teurer
17.05.2022 Meisterschwanden94. Generalversammlung der AG Strandbad Meisterschwanden am Hallwilersee
Alle sechs Traktanden wurden diskussionslos angenommen. Dabei wurde auch der gesamte Verwaltungsrat wiedergewählt. Zu schaffen machen die neuen Vorschriften.
Der Verwaltungsrat hat mit dem Verband Hallen- und Freibäder, insbesondere mit einem spezialisierten Rechtsanwalt, Fragen zur Badeaufsicht und weitere Sicherheitsaspekte geprüft. Bisher wurde das Bad nur bei grossem Andrang von einer Aufsichtsperson überwacht. Neu muss während den gesamten Öffnungszeiten ein Bademeister mit dem Brevet «IGBA pro» anwesend sein, welcher die Badenden überwacht und im Badebereich an einem festen Standort präsent ist. Bei grossem Besucheraufmarsch muss er zudem durch einen SLRG-Assistenten unterstützt werden.
Abends ins Wasser auf eigene Gefahr
Nach 19 Uhr, wenn kein Eintritt mehr verlangt wird, endet die Badeaufsicht und alle Badenden müssen das Wasser verlassen. Der Sprungturm und die Treppen zum See werden gesperrt. «Wenn jemand danach dennoch im See schwimmen will, tut er dies auf eigene Verantwortung», erklärte Verwaltungsratspräsident Dieter Studer. Zudem werden die SOS-Säule täglich getestet und die Wassertiefe beim Sprungturm gemessen. Auch dies soll zu noch mehr Sicherheit beitragen.
Eher schlechter Sommer
Mit der Entschädigung des Bademeisters werden grosse Kosten auf den Betrieb zukommen. Der Verwaltungsrat beschloss deshalb, die Eintrittspreise anzupassen. Dies erstmals seit der Saison 2009. Der Einzeleintritt steigt für Erwachsene von 5 auf 7 Franken, auch die Preise der Abos wurden leicht nach oben angepasst, so kostet das Saisonabo seit diesem Jahr 84 Franken.
Der vergangene Sommer gehörte wettermässig zu den eher schlechteren. Was fehlte, waren längere Schönwetterperioden. Dies leider auch während den Schulsommerferien. Schliesslich waren die Wochenenden ebenfalls mehrheitlich instabil. Das hat sich auf die Zahlen ausgewirkt. So konnten lediglich 19 991 Eintritte verbucht werden. Dies im Vergleich zum Jahr 2020 mit über 35 000 Eintritten. Die besten Tage mit jeweils über 1000 Eintritten waren der 27. Juni sowie das Wochenende vom 14. und 15. August.
Das Eintrittssystem hat sich nach wie vor bestens bewährt. So wurden am Verkaufsautomaten rund 78 Prozent des Jahresumsatzes abgewickelt. Die Hygiene- und Abstandsvorschriften im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Coronavirus wurden umgesetzt und eingehalten. Das Strandbad hat sich nicht als Hotspot für die Verbreitung des Virus entwickelt. Für den Restaurationsbetrieb galten die einschränkenden Bestimmungen.
Investitionen getätigt
Der Sprungturm wurde demontiert und, nach einer gründlichen Sanierung, wieder montiert. Dies geschah zum Leidwesen zahlreicher Jugendlichen erst nach Saisonende. «Dass sich die Arbeiten so verzögert haben und der Sprungturm die ganze Saison nicht zur Verfügung stand, war bedauernswert», meinte Studer. «Wichtig ist aber, dass die sicherheitsrelevanten Aspekte nun wieder eingehalten werden können.»
Baumstämme, welche bei den Seezugängen gelegt wurden, sollen verhindern, dass die Schwäne die Badewiese bevölkern und verunreinigen. Weiter mussten eine Fritteuse und ein neuer Defibrillator angeschafft werden. Einige Investitionen stehen noch an oder sind in Vorbereitung. Zu erwähnen sind die Photovoltaikanlage auf der östlichen Mauerumrandung, der Ersatz der vom Pilz befallenen alten Spalierbäume entlang der Kabinen, die Realisierung eines Kassenhäuschens mit Integration der Parkuhr sowie im Innenbereich der Umbau der Toiletten und der sanitären Anlagen. Trotz einer finanziell schlechten Saison verfügt die Gesellschaft über ein solides finanzielles Fundament und die Liquidität ist ausreichend vorhanden. Somit können einerseits die verlustreiche Saison verkraftet, andererseits aber auch die erforderlichen Unterhalts- und Investitionsarbeiten getätigt werden.
Erneuerungswahlen
Der Verwaltungsrat beantragte für die Amtsperiode 2022–2024, die bisherigen Verwaltungsratsmitglieder wiederzuwählen. André Meier, Sarmenstorf, Felix Suhner, Meisterschwanden, Patricia Frey, Sarmenstorf, und Marlene Rey, Meisterschwanden, wurden durch die Anwesenden bestätigt. Einzig Dieter Suter aus Meisterschwanden, Vertreter der Ortsbürgergemeinde, musste von der GV nicht gewählt werden. Die Gesellschaft schaut mit Optimismus in die Zukunft. «Dies auch deshalb, weil uns von vielen Seiten Goodwill gewährt wird», meinte Studer zum Schluss. --mo