Der Stadtmensch
10.09.2021 PorträtAngetroffen: Joe van Rekum, Wohlen
Joe van Rekum ist eigentlich ein Stadtmensch. In Bülach aufgewachsen, wohnte er lange in Winterthur und verbrachte viel Zeit in Zürich. Nach einem kurzen Abstecher nach Aarau zog er der Liebe wegen nach Wohlen. «Wohlen hat sicherl ich sei nen Charme. Es gibt versteckte Ecken wie den Isler-Park, die sehr schön sind», so der 31-jährige Primarlehrer.
Was ihm aber hier fehle, sei das gewisse «Stadtfeeling», so wie es sein geliebtes Winterthur hatte, die sechstgrösste Stadt der Schweiz. Es ist gross, aber doch überschaubar, hat eine hübsche Altstadt, die zum Flanieren einlädt, und die Ausgangsszene sei auch nicht von schlechten Eltern. «Dort hat es für jeden etwas dabei, Wohlen ist da schon etwas einseitiger und hat etwas Aufholbedarf», zwinkert der sympathische Ostschweizer. Er habe es aber nie bereut, ins Freiamt gezogen zu sein. Zwar vermisse er seine Freunde und seine Familie, er habe aber hier viele tolle Menschen kennenlernen dürfen. «Winthi ist meine Heimat, Wohlen mein Zuhause. Langsam schlage ich aber auch hier kleine Würzelchen aus, die mir ein Gefühl von ‹Verankertsein› geben.»
Joe van Rekum gefällt besonders gut, dass man wie in Winterthur auch in Wohlen schnell im Grünen ist, entweder im Wohler Wald oder draussen zwischen den Feldern.
Wenn er nicht gerade draussen ist, um Sport zu treiben, findet er Ruhe im Modellbau. «Der Lehrerjob ist kopflastig und man ist immer auf Draht.» Freude bereitet ihm vor allem der Entstehungsprozess, der für van Rekum etwas Meditatives hat. «Mit den Händen zu arbeiten und etwas zu konstruieren, ist für mich die beste Form, abzuschalten.» --cbl